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Fünf Themen des Tages: Politbüro handelt, Stagnation, Biosprit

(Bloomberg) -- Politbüro stützt Aktienmarkt, Euro-Wirtschaft stagniert, europäische Aktien gewinnen, Biosprit wird Kriegsopfer, und Europa beerdigt seine Illusionen. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Politbüro stützt Aktienmarkt

Die Führung der Volksrepublik China hat Freitag versprochen, die Konjunktur anzukurbeln und den schlimmsten Covid-Ausbruch seit 2020 einzudämmen, der die Planerfüllung für das laufende Jahr in Frage stellt. Die drakonische, die Wirtschaft belastende Covid-Zero-Politik soll jedoch nicht angetastet werden. Chinas Leitindex CSI 300 legte bis zu 2,4% zu, der Offshore-Yuan drehte ins Plus. Die Währung hat sich jüngst drastisch vom Dollar entkoppelt und ist auf Kurs zum schlechtesten Monat seiner Geschichte gegenüber dem Greenback. Erinnerungen an die schockartige Abwertung im Jahr 2015, die die globalen Märkte in Aufruhr versetzte, werden wach. Sollte China dem Yuan erlauben, sich von einem steigenden Dollar zu lösen, könnte eine schwer zu kontrollierende Eigendynamik entstehen. Die Schwäche könnte anhalten, meint Ven Ram.

Euro-Wirtschaft stagniert

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Die größten europäischen Volkswirtschaften sind schwach ins Jahr 2022 gestartet. Deutschland entging nur knapp einer Rezession, während Frankreich stagnierte, Italiens Wirtschaft schrumpfte und die Spaniens sich stärker als erwartet abkühlte. Zwei Drittel der Schwäche sollte nichts mit dem am 24. Februar erfolgten russischen Einmarsch in der Ukraine zu tun haben. Weitere Sanktionen gegen Russland, etwa ein mögliches Verbot russischer Ölimporte, könnten die europäische Industrie noch stärker in Mitleidenschaft ziehen, während Rekordinflation und der Stimmungseinbruch die Verbrauchernachfrage gefährden. Für die EZB wir die Aufgabe dadurch nicht leichter. Präsidentin Christine Lagarde hat erklärt, dass Zinserhöhungen im Laufe dieses Jahres sehr wahrscheinlich seien, aber “abzuwarten” sei, um wie viel.

Europäische Aktien steigen

Die Börsen in Europa steigen am Freitag aufgrund von zunehmendem Optimismus nach der Zusage Chinas, die Stimulierungsmaßnahmen zu verstärken. Auch die Berichtssaison trug zur guten Stimmung zum Wochenschluss bei. Der Stoxx Europe 600 Index lag gegen Mittag um rund 0,8% im Plus. Ein Wermutstropfen bleibt der Ausblick auf Zinserhöhungen in den USA. “Die Bilanz der Fed in Bezug auf weiche Landungen ist nicht besonders gut”, sagte Carol Schleifvon BMO Family Office. “Die Märkte beobachten sehr, sehr genau, ob wir dies gelingen kann.” In Deutschland stiegen Aixtron nach einer Heraufstufung bei Jefferies. MTU Aero stiegen nach Geschäftszahlen.

Biosprit wird Kriegsopfer

Bioethanol als Spritzusatz wird zum Auslaufmodell. Greenpeace war seit jeher dagegen, nun hat Russlands Krieg eine Gelegenheit geschaffen, den Wirtschaftszweig zurückzubauen. “Agrarflächen sind weltweit begrenzt, wir brauchen sie dringend für die Ernährung, das führt uns der Krieg in der Ukraine dramatisch vor Augen“, so Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Gemeinsam mit ihrem Grünen-Parteikollegen und Agrarminister Cem Özdemir plane sie Details zur Reduzierung des Verbrauchs von Pflanzen für Treibstoffe. Die Aktien der Hersteller von Bio-Treibstoffen sackten am Freitag ab. Verbio verloren rund ein Fünftel ihres Wertes, CropEnergies mehr als ein Zehntel. Bereits im Januar hatte das Duo eine “strategische Allianz” zur Neuausrichtung der deutschen Landwirtschaft angekündigt.

Europa beerdigt seine Illusionen

Erst hat Russlands Krieg gegen die Ukraine mit Europas Illusion vom Ende der Geschichte aufgeräumt, nun geht es in den Hauptstädten des Kontinents um eine tiefgreifende Neubewertung der Beziehungen zu China. Im Bundestag sieht man die Gefahr, dass die offene deutsche Volkswirtschaft gegenüber der Autokratie in Peking in eine ähnliche Abhängigkeit geraten könnte, wie gegenüber Moskau bei der Energie. Italien hat gerade sein Vetorecht gegen ausländische Übernahmen gestärkt, eine Maßnahme, die sich gegen China richtet. Ein europäischer Diplomat in Peking meint, dass der Krieg China und Europa weiter auseinander treibe und ihre systemische Rivalität verstärke. Die wichtigste Lehre aus dem Krieg sei, “dass der Handel allein nichts daran ändert, wie autoritäre Länder handeln”, so Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis. Das baltische Land erlitt einen Einbruch der Exporte nach China, nachdem es sich mit Peking über Taiwan gestritten hatte.

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