Fünf Themen des Tages: Gesprächsstoff für heute

(Bloomberg) -- Moderna-Impfstoff ist vielversprechend, Trump behandelt Hongkong wie China, Impfstoffhoffnungen beflügeln Europas Aktien, Givaudan lässt vegane Burger nach Speck schmecken, und BayernLB-Chefs bieten das Du an. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Moderna-Impfstoff ist vielversprechend

In einer ersten Sicherheitsstudie hat der Covid-19-Impfstoff von Moderna Inc. bei allen getesteten Patienten Antikörper gegen das Coronavirus produziert. Die Ergebnisse wecken Hoffnung, dass ein Impfstoff schnell auf den Markt gebracht werden kann. Führend im Impfstoff-Rennen ist jedoch weiterhin die Universität Oxford, deren Impfstoff als Erster in die Phase III einer klinischen Studie geht. Teamleiterin Sarah Gilbert sei in einen Schuppen gegangen und mit einem Düsentriebwerk wieder herausgekommen, sagte ein Mitglied eines britischen Parlamentsausschusses. Unter den Probanden sind Gilberts drei Kinder, 21-jährige Drillinge, die alle Biochemie studieren. Es geht ihnen gut. In Deutschland lag die Coronavirus-Ansteckungsrate zuletzt leicht über der kritischen Schwelle von eins.

Trump behandelt Hongkong wie China

Donald Trump hat ein Ende des Sonderstatus Hongkongs in den Beziehungen mit den USA angeordnet und ein Gesetz unterzeichnet, das chinesische Offizielle für ein hartes Durchgreifen gegen die Opposition in der Stadt sanktionieren würde. “Keine Regierung ist härter gegenüber China gewesen als diese Regierung”, sagte der US-Präsident am Dienstag im Rosengarten des Weißen Hauses. Er habe keine Pläne, mit Präsident Xi Jinping zu sprechen, sagte Trump und wich damit von einem Muster ab, das Kritik an Peking mit Respektsbezeugungen für den chinesischen Staatsführer verband. China forderte die USA am Mittwoch auf, “ihr Fehlverhalten zu korrigieren” und sich nicht mehr in die Angelegenheiten Hongkongs einzumischen. Entschlossene Gegenmaßnahmen würden ergriffen, um die legitimen Interessen Chinas zu schützen.

Impfstoffhoffnungen beflügeln Europas Aktien

Die europäischen Aktien stiegen aufgrund von Optimismus über die baldige Verfügbarkeit eines Covid-19-Impfstoffs. Der Stoxx Europe 600 Index stieg, angeführt von Aktien aus den Bereichen Industrie, Bergbau, Reisen und Gesundheitswesen. Pharmaunternehmen wie Roche und Novartis legten um mehr als 1% zu. Europas wichtigste Benchmark klettert damit wieder auf ein Dreimonatshoch, das im Juni erreicht wurde. Der Index bewegte sich in den letzten Wochen in einer Spanne, da die Zuversicht auf eine wirtschaftliche Erholung durch die Besorgnis über steigende Infektionen in Teilen der Welt gedämpft wurde. “Die Nachrichten zum Covid-19-Impfstoff haben den Risiko-Off-Ton vom Montag gedämpft”, sagte Eleanor Creagh von der Saxo Bank. In Deutschland stiegen HeidelbergCement, da Analysten in den Q2-Zahlen eine Erholung sehen. Zooplus kletterten nach besser als erwarteten vorläufigen Ebitda-Zahlen.

Givaudan lässt vegane Burger nach Speck schmecken

Im Innovationszentrum der Givaudan AG östlich von Zürich sind Dutzende weißer Container gestapelt. Auf ihren Etiketten steht zwar “Speck”, “gebratenes Fett” und “Schweineschmalz”, aber der Inhalt besteht nicht aus einem Molekül tierischen Proteins, sondern aus veganen Extrakten oder aus Enzymen und Aminosäuren aus dem Kochprozess. Für Hersteller von Aromen und Duftstoffen ist das wachsende Geschäft mit Fleischalternativen von Newcomern wie Beyond Meat und Impossible Foods eine riesige Chance. Laut Analysten könnten diese im nächsten Jahrzehnt etwa 10% des globalen Fleischmarktes ausmachen. Givaudan ist der Platzhirsch, sieht sich aber zunehmender Konkurrenz durch die Schweizer Firmenich, Symrise in Deutschland und International Flavors & Fragrances ausgesetzt.

BayernLB-Chefs bieten das Du an

Wer kann dazu schon Nein sagen?: “Post von Stephan, Edgar, Marcus, Michael und Markus: Der Vorstand der #BayernLB hat sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Zusammenhalt und Zusammenarbeit in den #Corona-Monaten bedankt – und ihnen das Du angeboten”. Was Kunden und Mitarbeitern eines schwedischen Möbelhauses schon länger geläufig ist, soll nun auch in der Münchener Kreditanstalt gelten, wie in dieser Woche auf der Social-Media-Plattform LinkedIn im (Vor-) Namen der vier Vorstandsmitglieder mitgeteilt wurde, versehen mit #teambayernlb #kulturwandel #change. “Ganz unkompliziert!” soll es sein - und freiwillig. Ein lockererer Kleidungsstil, mit dem auch Institute wie die Hamburger Sparkasse und die Helaba-Tochter Frankfurter Sparkasse herumexperimentiert haben, gehört ebenfalls zum neuen Image der Bank. Immerhin: der Home-Office-Anteil soll nach der Krise steigen, der Lockerheit des Kleidungsstils sind dann keine Grenzen mehr gesetzt.

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