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Fünf Fakten zum Pinterest-Börsengang

Das nächste Milliarden-Start-up macht sich bereit für die Börse. Am Donnerstag startet Pinterest den Handel an der New York Stock Exchange. Nach dem gefloppten Börsendebut von Lyft Ende März will die Plattform für gepinnte Bilder und Shopping nun zeigen, dass es auch anders geht. Diese fünf Dinge sollten Sie wissen:

1. Wie beliebt ist die Pinterest-Aktie?

Pinterest-Mitgründer und CEO Ben Silbermann setzte vor dem Börsengang bewusst auf Bescheidenheit. Die Spanne für den Ausgabepreis lag zwischen 15 und 17 Dollar. Das ist weniger als Pinterest bei der letzten privaten Finanzierungsrunde 2017 wert war. Damals wurde eine Aktie mit 21,54 Dollar bewertet. Der Preis der Aktie, der am Mittwochabend festgelegt wurde, lag jedoch über der Preisspanne bei 19 Dollar. Damit wurde das 2010 gegründete Start-up mit 12,6 Milliarden Dollar bewertet.

Analysten sind sich uneins über das Potenzial des Unternehmens. Ali Mogharabi von Morningstar hat ein Kursziel von 22 Dollar. „Zwar wird Pinterest mit Werbegiganten wie Google, Facebook und Amazon konkurrieren. Aber wir glauben, dass das Unternehmen genügend Werbeeinnahmen generieren kann, um profitabel zu werden“, schrieb er in einem Report.

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Tom Forte vom Analysehaus DA Davidson ist dagegen weniger optimistisch. Er geht davon aus, dass der Aktienkurs in zwölf Monaten nur bei 16,50 Dollar liegen wird. Zwar habe Pinterest „eine beeindruckende visuelle Entdeckungsplattform für Handelswaren“ geschaffen, von der Verbraucher ebenso wie Werbekunden profitieren würden. Doch der Preis der Aktie würde das derzeit bereits reflektieren.

Global Equities Research ist skeptisch, was das Wachstumspotenzial von Pinterest angeht und rät vom Kauf ab. Bislang sei der internationale Ausbau nicht erfolgreich gewesen. Während der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer im vergangenen Jahr in den USA bei 9,04 Dollar lag, kamen aus dem Ausland nur 25 Cent.

2. Ist Pinterest profitabel?

Nein. Wie die meisten sogenannten Einhörner, Start-ups mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde Dollar, macht auch Pinterest Verluste. Die sind im Vergleich zu Lyft jedoch deutlich geringer. 2018 haben sich die Verluste auf 63 Millionen Dollar halbiert.

Beim Fahrdienstleister Lyft, der sich einen harten Preiskampf mit dem größeren Konkurrenten Uber liefert, waren sie zuletzt noch gestiegen und betrugen im vergangenen Jahr 911 Millionen Dollar, höher als bei jedem anderen Start-up im Jahr vor dem Börsengang. Pinterests Umsatz, der zu 100 Prozent aus Werbeumsätzen generiert wird, stieg im vergangenen Jahr um 60 Prozent auf 756 Millionen Dollar. Die Plattform zählt 265 Millionen aktive Nutzer im Monat, zwei Drittel davon sind weiblich.

3. Wie viel Mitspracherecht haben die Aktionäre?

Faktisch keines. Pinterest wird zwei verschiedene Klassen an Aktien haben. Die der Klasse A bekommen pro Aktie eine Stimme, die der Klasse B bekommen 20 Stimmrechte pro Anteilsschein. Die Mitgründer des Unternehmens, die obersten Führungskräfte, Mitarbeiter, große Investoren und Verwaltungsräte bekommen B-Aktien, die 99,2 Prozent der Stimmrechte auf sich vereinen. Die drei Mitgründer kontrollieren insgesamt rund 23 Prozent der Stimmen.

Der Risikokapitalgeber Bessemer Ventures bekommt 13 Prozent der Stimmrechte und ist damit der einflussreichste Einzelinvestor. Für neue Anteilseigner gibt es Scheine der Klasse A. Diese Art der ungleichen Stimmverteilung ist im Silicon Valley sehr beliebt. Auch Lyft hat eine duale Aktienstruktur, ebenso wie Facebook, Google und Snap.

Die Angreifer aus Kalifornien, die es gewohnt sind, abseits öffentlicher Kontrollen zu operieren, sehen das als guten Kompromiss. So können sie einen Großteil der Macht behalten, obwohl ihr Unternehmen an der Börse gehandelt wird. Das gibt ihnen größeres Mitspracherecht, etwa bei der Wahl der Verwaltungsräte, von denen sie kontrolliert und im Ernstfall entlassen werden, aber auch bei großen strategischen Entscheidungen wie Investitionen und Verkäufen.

Das Council of Institutional Investors (CII), eine Interessengruppe, die sich vor allem für gute Unternehmensführung stark macht, kritisiert den Trend jedoch. Denn die Privatanleger sind dabei im Nachteil. Das Prinzip, dass eine Aktie auch mit einer Stimme vertreten wird, ist dadurch aufgebrochen. „Die Anteilseigner haben damit nicht das Mitspracherecht, das ihnen eigentlich zusteht“, kritisierte Amy Borrus vom CII bereits im März, vor dem Beginn der IPO-Welle. Die jüngsten Skandale bei Facebook hätten gezeigt, dass auch den jungen, charismatischen Vorstandschefs früher oder später Fehler unterlaufen, die die Aktionäre teuer bezahlen müssen.

4. Wer wird reich?

Wer wie viele Aktien verkaufen wird, ist unklar. Klar ist jedoch, dass die Anteile der Pinterest-Gründer und der frühen Investoren mehrere hundert Millionen Dollar oder mehr wert sein werden. Bei einem Preis von 19 Dollar pro Aktie kommt Silbermann mit seinen knapp 52 Millionen Aktien auf 981 Millionen Dollar. Der Anteil von Bessemer Ventures wird damit 1,1 Milliarden Dollar und der Anteil von Investor Andreesen Horowitz rund 830 Millionen Dollar wert sein.

5. Wer kommt als nächstes?

Ebenfalls am Donnerstag geht das Start-up Zoom an die Börse. Zoom bietet ähnlich wie Skype Video-Telefonie an, richtet sich dabei jedoch speziell an Firmenkunden und ist gerade bei Mitarbeitern im Silicon Valley sehr beliebt. Der Preis wurde ebenfalls am Mittwoch bei 36 Dollar festgelegt. Damit ist Zoom mehr als zehn Milliarden Dollar wert. Und: Zoom ist profitabel.

Im Mai wird der Börsengang von Uber erwartet. Viele Unternehmen wollen die gute Stimmung an den Märkten nutzen, solange sie noch anhält. Der Wohnraumvermittler Airbnb will ab Sommer bereit sein für einen möglichen Börsengang. Der Big-Data-Analyst Palantir und die Kommunikationsplattform Slack haben ebenfalls Wall-Street-Ambitionen. Genaue Zeitpläne gibt es jedoch noch nicht.