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Füllstand der Gasspeicher in Deutschland fällt auf 90,38 Prozent

Der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland steigt zum Jahresbeginn auf über 90 Prozent. - Copyright: Picture Alliance
Der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland steigt zum Jahresbeginn auf über 90 Prozent. - Copyright: Picture Alliance

Der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland ist am Sonntag auf 90,38 Prozent gefallen. Das waren 0,09 Prozentpunkte weniger als am Vortag. Das geht aus Daten hervor, die der europäische Gasspeicherverband GIE veröffentlichte.

Dies war der sechste Tagesrückgang der Füllstände in diesem Jahr in Folge. Nach den warmen Tagen zum Jahresbeginn sind die Gasspeichern aber so voll wie zuletzt Mitte Dezember.

Der Vorrat an Erdgas nahm auf 222,8 Terawattstunden ab. Dies allein reicht für den Verbrauch von knapp zwei Wintermonaten. Zum Vergleich: Im Januar und Februar 2022 zusammen waren in Deutschland knapp 227 Terawattstunden Gas verbraucht worden.

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Der Verlauf des Füllstandes weicht von den Bestwerten der Vorjahre zwar noch ab. Die Kurve nähert sich diesen Maximalständen aber wieder an. Das zeigt auch diese Grafik.

Die Bundesnetzagentur bewertet den Füllstand der Gasspeicher als „stabil“, die Gaslage insgesamt nun nicht mehr als „angespannt“, sondern nur noch als „weniger angespannt“. Das warme Wetter zum Jahresbeginn ermöglichte einen neuen Rekord beim Gassparen. In der ersten Woche des Jahres verbrauchten Unternehmen und Haushalte 38 Prozent weniger Gas als im Mittel der Vorjahre.

Der Verband der Speicherbetreiber legte eine Modellrechnung vor, nach der die Speicher auch Ende April noch zu 65 Prozent gefüllt sein werden. Deutschland habe damit gute Chancen, die Speicher auch ohne russisches Gas bis zum Winter 2023/24 wieder vollständig aufzufüllen.

Die Speicher haben aktuell eine besondere Bedeutung, da Russland kein Gas mehr liefert. Deutschland versucht, die Lücke mit hohen Vorräten, Einsparungen beim Verbrauch sowie zusätzlichen Gaslieferungen über bestehende Pipelines aus Norwegen und neue LNG-Terminals für Flüssiggas-Schiffe auszugleichen.

Nach dem Umschwung zum wärmeren Wetter vor Weihnachten sank der Gasverbrauch in der Kalenderwoche 52 zur Vorwoche noch einmal um 21 Prozent. Er lag um 30 Prozent unter dem Mittelwert der vier Vorjahre. Die Woche war 3,8 Grad Celsius wärmer als im Mittel dieser Jahre. Die Netzagentur hält es für nötig, dass der Gasverbrauch um 20 Prozent unter den Vorjahren liegt, damit Deutschland ohne Gasmangel durch diesen und den nächsten Winter kommen kann.