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Fühlte sich in den USA sicher: Autor der "Satanischen Verse" auf offener Bühne schwer verletzt

Der preisgekrönte britisch-indische Autor Salman Rushdie ist bei einer Vorlesung im US-Bundesstaat New York attackiert und am Hals schwer verletzt worden. Teilnehmer der Veranstaltung filmten den Angriff und teilten die Bilder in den sozialen Netzwerken.

Die New Yorker Polizei bestätigte, ein Mann sei in der Veranstaltungshalle im Ort Chautauqua auf die Bühne gestürmt und habe Rushdie und seinen Interviewpartner attakiert. Der mutmaßliche Täter konnte noch in der Halle festgenommen werden.

Rushdie wurde mit einem Hubschrauber in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. Wie es dem 75-Jährgen geht, ist derzeit unklar.

Fühlte sich in den USA sicher

Die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul sagte, er sei am Leben und erhalte die Hilfe, die er benötige. Der Schriftsteller habe Jahrzehnte damit verbracht, furchtlos die Wahrheit zu sagen, trotz der Drohungen, die ihn sein halbes Leben lang verfolgt hätten.

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Wegen seines Werks "Die satanischen Verse" war Rushdie vor über 30 Jahren mit einer Fatwa belegt worden, die zu seiner Tötung aufforderte. Er musste untertauchen und lebte jahrelang unter Polizeischutz.

Erst vor wenigen Tagen hatte dem deutschen Magazin Stern gegenüber geäußert, er fühle sich in seiner aktuellen Heimat, den USA, sicher.

"Für einige Jahre war es ernst", sagte Rushdie dem "Stern" weiter. "Aber seit ich in Amerika lebe, hatte ich keine Probleme mehr."

Walraff: "Rushdie wollte ein normales Leben führen"

Unmittelbar nach Bekanntwerden des Angriffs gab es zahlreiche Reaktionen und Solidaritätsbekundungen mit Rushdie.

Der US-amerikanische Autorenverband PEN America sprach von einem "brutalen, vorsätzlichen Angriff auf unseren ehemaligen Präsidenten und treuen Verbündeten" Salman Rushdie. "Uns fällt kein vergleichbarer Fall eines öffentlichen gewaltsamen Angriffs auf einen Schriftsteller auf amerikanischem Boden ein."

Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth bezeichnete die Attacke auf den Schriftsteller als Angriff auf die Freiheit der Literatur und die Freiheit des Denkens. Die Grünen-Co-Vorsitzende Omid Nouripour schrieb auf Twitter, der Angriff sei "die schlimme Frucht eines Hasses, der seit Jahrzehnten vom iranischen Regime geschürt und finanziert" werde.

Auch der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai gibt dem Iran eine Mitschuld an dem Angriff.

Der Autor und Enthüllungsjournalist Günter Wallraff äußerte sich erschüttert. Gegenüber der dpa sagte er, die Nachricht sei natürlich ein Schlag für ihn, er hoffe, dass die Verletzung nicht lebensgefährlich sei.

Wallraff (79) hatte Rushdie 1993 in seinem Haus in Köln-Ehrenfeld versteckt. "Damals gab es rund um die Uhr Bewachung, gepanzerte Wagen standen vor der Tür."

In den vergangenen Jahren hätte Rushdie Personenschutz aber abgelehnt. "Wir haben uns vor einigen Jahren noch in Dänemark bei einer Veranstaltung getroffen. Da wurde sehr auf seinen Schutz geachtet, was er aber gar nicht verlangt hatte. Er wollte ein normales Leben führen."