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Für wen lohnen sich Freelancer-Plattformen?

Freelancer können sich auf Onlineplattformen unkompliziert um Aufträge bemühen.
Freelancer können sich auf Onlineplattformen unkompliziert um Aufträge bemühen.

Internet-Plattformen wie Fiverr, Upwork oder Twago versprechen lukrative Aufträge für Freelancer - mit nur ein paar Klicks. Doch lässt sich auf diese Weise wirklich Geld verdienen?

München (dpa/tmn) - Als Freelancer zu arbeiten reizt viele: Keiner bestimmt mehr, was zu tun ist. Doch die Freiheit ist zugleich die große Herausforderung der Selbstständigkeit. Wenn niemand mehr die Arbeit verteilt, muss man sie sich selbst suchen. Netzwerke aufbauen, Angebote verschicken, sich telefonisch in Erinnerung bringen: Akquise kann mühsam und zeitaufwendig sein.

Internetplattformen, auf denen Freelancer ihre Dienste und Auftraggeber ihre Projekte anbieten, erscheinen als verlockend einfache Alternative. Doch lassen sich gute Jobs tatsächlich mit ein paar Klicks ergattern?

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Wie funktionieren die Freelancer-Plattformen?

Die Portale fungieren als Marktplatz. Statt mit Waren wird mit Aufträgen gehandelt. Auftraggeber können Projekte einstellen, für die sie Unterstützung brauchen, aber niemanden fest anstellen wollen. Freelancer präsentieren sich mit ihren Qualifikationen, in der Hoffnung, von potenziellen Auftraggebern gefunden zu werden.

Anbieter solcher Plattformen gibt es mittlerweile viele, von weltweit agierenden Portalen mit mehreren Millionen registrierten Nutzerinnen und Nutzern bis zu Projektbörsen für hoch spezialisierte Tätigkeiten.

Manchmal wird bei einer erfolgreichen Vermittlung eine Provision fällig, ist eine Mitgliedschaft erforderlich, wird der Auftrag vom ersten Kontakt bis zur Bezahlung komplett über die Plattform abgewickelt.

Jobs oder auch Gigs, wie die kleinen, kurzfristigen Aufträge genannt werden, gibt es vor allem im IT- und Digitalbereich, rund ums Internet- und Contentmarketing, für Text-, Übersetzungs- oder Grafikarbeiten oder für virtuelle Assistenzen.

Wie findet man die passende Plattform?

Welche die richtige Plattform ist, hängt ganz davon ab, mit welchem Ziel man antritt. Wer mehr möchte als einen Nebenjob, sollte den Einstieg auf den Plattformen etwas strukturierter angehen, rät Max Hilgarth, Geschäftsführer im Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland. Die Frage «Wer ist mein Zielkunde, wo bewegt sich mein Zielkunde?» stelle sich bei der digitalen Suche nach Aufträgen genauso wie bei der analogen.

Einige Plattformen konzentrieren sich auf bestimmte Branchen, die Aufträge sind komplexer, die Honorare höher. So werden beispielsweise auf Gulp vor allem IT-Spezialisten fündig, Das Auge bietet Jobs für Design-, Grafik- oder Fotografiespezialisten. Freelance Junior ist vorwiegend für Studierende gedacht, die etwas hinzuverdienen möchten.

Geht es dagegen um schnelle Nebenjobs, «können Plattformen mit großer Reichweite wie Fiverr durchaus ein guter Einstieg sein», sagt Daniel Schenker, Betreiber des Online-Magazins «Freelance-Start», der selbst seit 15 Jahren als Freelancer arbeitet. Der eigene Arbeitsort spielt bei vielen Plattformen in der Regel keine Rolle, sie agieren wie etwa Upwork weltweit.

Kann man auf diese Weise wirklich Geld verdienen?

Plattformarbeit steht immer wieder in der Kritik. Arbeit werde unter Wert vergeben, lautet der Vorwurf. Dass eine Selbstständigkeit allein auf online vergebenen Kleinstaufträgen aufgebaut werde, ist laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung aber die Ausnahme.

Demnach arbeiten 99 Prozent der sogenannten Gigworker nur im Nebenerwerb für die Plattformen. Die Studie berücksichtigt allerdings nicht nur die klassischen Freelancer-Plattformen, sondern auch Vermietungen über Airbnb oder die Arbeit für einen Lieferdienst.

Grundsätzlich entspricht das aber den Erfahrungen von Max Hilgarth: «Für unsere Mitglieder spielen die Plattformen eine sehr untergeordnete Rolle, dienen eher als Nebenverdienst.»

Was sind die Vorteile?

Gerade wer seine Dienstleistungen weltweit anbiete, profitiere von einer Abwicklung der Aufträge über die Plattformen, sagt Daniel Schenker. Das reduziere das Risiko, dass trotz erfülltem Auftrag das Geld ausbleibt.

Außerdem würden gerade viele junge Freelancer die Möglichkeit nutzen, Arbeitsort und Arbeitszeit selbst bestimmen zu können. Und man erspare sich die Kaltakquise, das zeitraubende Bemühen um einen Erstkontakt zu potenziellen Auftraggebern. Nicht zu unterschätzen sind laut Schenker die Kontakte, die man über die Plattformen gewinnt.

Gibt es auch Risiken?

Auf manchen Plattformen werden Dienstleister von Kunden bewertet, für jeden sichtbar und mit Auswirkungen auf das Ranking. «Es bleibt immer die Unsicherheit, wie der Kunde reagieren wird», sagt Schenker.

Unzufriedenheit habe oft mit der Arbeit gar nichts zu tun, sondern entstehe leicht aufgrund von Missverständnissen. «Der Kunde ist deshalb möglicherweise noch mehr König als sonst.»