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Für 120 Millionen: Eon übernimmt Mehrheit an Aachener Energie-Startup Gridx

Führen ihre Firma auch nach der Übernahme weiter: Gridx-Gründer Andreas Booke und David Balensiefen (v.l.)
Führen ihre Firma auch nach der Übernahme weiter: Gridx-Gründer Andreas Booke und David Balensiefen (v.l.)

Der Energiekonzern Eon übernimmt die Mehrheit am Energie-Startup Gridx. Das 2016 gegründete Unternehmen mit Büros in Aachen und München hat eine Steuerungs-Software für Smart Grids entwickelt, intelligente Stromversorgungsnetzwerke. Gridx bleibe als eigenständiges Unternehmen bestehen, heißt es vom neuen Eigentümer, die beiden Gründer David Balensiefen und Andreas Booke werden weiterhin als geschäftsführende Gesellschafter tätig sein.

Zur Übernahmesumme wollen sich die Unternehmen auf Nachfrage nicht äußern. Laut internen Unterlagen, die Gründerszene vorliegen, wurde der theoretische Kaufpreis für alle Anteile auf ingesamt 150 Millionen Euro festgesetzt. Eon übernimmt im Rahmen der Transaktion 80 Prozent am Aachener Startup, wodurch sich rechnerisch ein Kaufpreis von 120 Millionen Euro ergibt.

Das Ziel von Gridx: ein radikaler Umbau des Energiesystems. Das schwebte zumindest Gründer und CEO Balensiefen zum Start seines Unternehmens vor: „Die klassischen Energieversorger sollen obsolet werden”, hatte er vollmundig im Gespräch mit Gründerszene angekündigt. Nun hat einer von diesen Stromanbietern sein Startup gekauft. An der Mission dürfte sich dennoch wenig ändern: Balensiefen will fossile Kraftwerke und Atommeiler durch Grünstromanlagen ersetzen.

Europäische Stromplattform im Fokus

In den Worten des neuen Eigentümers Eon klingt das so: Begleitet von Veränderungen im Vorstand habe sich der Energiekonzern zum Ziel gesetzt, den Wandel zu einem digitalen Unternehmen verstärkt fortzuführen. Die Übernahme der Mehrheitsanteile von Gridx soll „einen wesentlichen Eckpfeiler von Eons Digitalisierungsstrategie“ darstellen, heißt es vom Essener Konzern. Der scheint vor allem auf einen Zugang zu Xenon abgesehen zu haben, der von Gridx entwickelten Smart-Grid-Plattform, die in weiten Teilen Europas verfügbar ist.

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Dabei sind der Konzern und das Startup alte Bekannte, bereits seit dem Jahr 2017 arbeiten beide Unternehmen zusammen. Der vielleicht wichtigste Meilenstein dieser Kooperation war dann der europaweite Rollout eines Lastmanagements für Elektroauto-Ladestationen im September vorigen Jahres.

Viel Bewegung im Markt

Gestartet war das Team um Balensiefen mit einer Box, über die sich vor allem Besitzer einer Solaranlage und eines Batteriespeichers untereinander vernetzen und damit eine Strom-Gemeinschaft bilden sollten: Wer seinen Strom gerade nicht braucht oder speichert, speist ihn auf die Gridx-Plattform ein. „Der Nachbar, der tagsüber nicht zu Hause ist und keinen Strom verbraucht, kann diesen damit der Community zur Verfügung stellen“, hatte Balensiefen zum Start gegenüber Gründerszene erklärt.

Seitdem ist allerdings die Technologie in den Vordergrund gerutscht, mit der das Stromangebot verwaltet wird. An dem großen Ziel der beiden Gründer soll das allerdings nichts ändern. Das sei weiterhin, eine „nachhaltige und dekarbonisierte Energiezukunft zu unterstützen“.

Damit treffen Balensiefen und Booke den Nerv der Zeit. Derzeit ist sehr viel Bewegung in dem Markt. Etwa hat Philipp Schröder, der sein Energiespeicherunternehmen Sonnen erfolgreich verkauft hat, eine digitale Vermittlung für Installateure und Services rund um Solaranlagen, Energiespeicher und Ladestationen gestartet. Mit einem Investment von Rolls Royce hat die Gründerin Ndiarka Mbodji ihr Energie-Startup Kowry Energy gestartet, um nachhaltige und skalierbare Energiesysteme in Subsahara-Afrika etablieren.

Dieser Artikel erschien zuerst am 24. September und wurde am 27. September um Informationen zum Kaufpreis ergänzt.