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Fünf Themen des Tages: Tapering-Trauma, Bonus für Gutmenschen

(Bloomberg) -- Markt hat Tapering-Trauma, Chipkrise trifft Toyota, europäische Aktien fallen, mehr Bonus für Gutmenschen, und Taliban haben Afghanistan 2.0 erobert. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Markt hat Tapering-Trauma

Sorgen, dass die US-Notenbank trotz der grassierenden Delta-Variante in diesem Jahr mit der Drosselung der Konjunkturmaßnahmen beginnen könnte, haben die Aktienmärkte abstürzen lassen. US-Bonds und der Dollar zogen an, Öl fiel auf den tiefsten Stand seit Mai. Erinnerungen an heftige Marktreaktionen unter dem damaligen Fed-Chef Ben Bernanke 2013 wurden wach, als im gestern publizierten Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses vom 27. und 28. Juli zu lesen war, dass eine Mehrheit im Gremium keine Hindernisse für eine Rücknahme der Anleihekäufe im Jahresverlauf sieht. Es seien genügend Fortschritte bei der Erreichung des Inflationsziels und der Verwirklichung des Beschäftigungsziels erreicht worden. Anleger machen sich darauf gefasst, dass den Märkten in noch nie dagewesenem Umfang Liquidität entzogen wird.

Chipkrise trifft Toyota

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Toyota muss laut Nikkei wegen der sich verschärfenden Chipknappheit die Produktion für September um 40% gegenüber den ursprünglichen Plänen drosseln. Die Nachricht ließ den Aktienkurs des japanischen Autoherstellers um bis zu 4,7% einbrechen und riss in Europa den Stoxx 600 Autos & Parts um bis zu 2,7% in die Tiefe. Zudem hätten sich hohe Infektionen mit der Delta-Variante in Südostasien auf die Versorgung mit Autoteilen ausgewirkt, hieß es. BI-Analyst Tatsuo Yoshida hält dies denn auch für die eigentliche Ursache der geplanten Maßnahme. Anfang des Monats hätte das Unternehmen noch angedeutet, dass die Engpässe keine großen Produktionskürzungen bedeuten würden und Toyota sei für sein effektives Beschaffungssystem bekannt.

Europäische Aktien fallen

Die europäischen Aktien brachen so stark ein wie seit einem Monat nicht mehr, nachdem die US-Notenbank die Rücknahme ihrer Konjunkturmaßnahmen noch in diesem Jahr signalisiert hatte und Sorgen über Chinas harte Gangart einen Ausverkauf bei Luxusaktien auslösten. Der Stoxx Europe 600 Index lag gegen Mittag rund 1,9% im Minus, wobei Bergbauunternehmen die schlechteste Sektorperformance aufwiesen. Die Anleger werden risikoscheuer, nachdem sie den Stoxx 600 Anfang des Monats auf zehn Rekordstände in Folge getrieben hatten. Eine Verlangsamung des globalen Wachstums, eine interventionistischere chinesische Regulierungsbehörde und steigende Infektionsraten mit der Delta-Variante, während die Fed ihr Stimuli zurückzufahren gedenkt, sind Faktoren, die Anleger beunruhigen, sagte Michael Hewson von CMC Markets. Im Dax waren Infineon, BASF und Covestro die größten Verlierer.

Mehr Bonus für Gutmenschen

Europäische Banker müssen bald nachweisen, dass sie zu einer saubereren Umwelt, einer besseren Gesellschaft und einer guten Unternehmensführung beitragen - oder mit einer geringeren Vergütung zufrieden sein. Die Mehrheit der 20 von Bloomberg befragten europäischen Großbanken arbeitet an oder verfügt bereits über ein Modell, das die Vergütung der Mitarbeiter an die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien koppelt. Diese Umkrempelung der Finanzwelt durch ESG erfolgt im Zuge der Aufnahme von ESG-Risiken in das europäische Regelwerk zu den Vergütungsrichtlinien, welches bis Ende 2021 in Kraft treten soll. Mit den Vorschriften hat die Politik in Europa ein Instrument geschaffen, den Kapitalismus neu zu definieren. Aber die Messung von Nachhaltigkeit ist alles andere als trivial und die Gehälter der Banker könnten künftig von Variablen abhängen, die womöglich leicht zu manipulieren ist.

Taliban haben Afghanistan 2.0 erobert

Das 2021 von den Taliban eroberte Afghanistan ist nicht jenes, in dem die islamischen Extremisten 1996 ihr erstes Emirat errichteten, schreibt Bloomberg-Kolumnist Bobby Ghosh. Vielmehr hätten sie es mit einer Bevölkerung zu tun, die gebildeter und weltoffener ist als vor 20 Jahren. Vielleicht liege es daran, dass zur Kontrolle über dieses Afghanistan 2.0 sich nun die Taliban 2.0 anschicken, meint Ghosh. Auch wenn deren Sirenenklänge auf der ersten Pressekonferenz in Kabul mit Vorsicht zu genießen seien, hätten die Taliban es doch mit einem Land zu tun, dass in den zwei Jahrzehnten einen dramatischen Wandel bei den sozioökonomischen Indikatoren vollzogen hat. Allgegenwärtiges Satellitenfernsehen und Mobiltelefone hätten den Menschen Zugang zur weiten Welt gegeben. Für die Führung der Taliban stelle sich die Frage, ob ihre traditionellen Methoden - rohe Gewalt und plumpe Propaganda - bei einer größeren, urbaneren und besser informierten Bevölkerung noch wirksam sind. Unterdessen gehen die Evakuierungsflüge weiter und Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich nächste Woche in einer Regierungserklärung zu ihrer Afghanistan-Politik äußern.

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