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Fünf Themen des Tages: ‘Türken-Armin’, ungrüne grüne Bonds

(Bloomberg) -- Energieknappheit legt Industrie lahm, Chipknappheit lähmt Autoabsatz, europäische Aktien steigen, Laschets türkisches Ass, und manche grüne Bonds sind nicht grün genug. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

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Energieknappheit legt Industrie lahm

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Der Rekordanstieg der Gas- und Strompreise würgt die wirtschaftliche Erholung in Europa ab. Die Region kämpft mit einem extremen Engpass bei der Energieversorgung und die Energiepreise brechen Tag für Tag neue Rekorde. Einen großen Düngemittelhersteller hat die Energieknappheit nun dazu gezwungen, zwei Anlagen in Großbritannien zu schließen. Angesichts begrenzter Lieferungen von den Hauptanbietern Russland und Norwegen läuft dem Kontinent die Zeit davon, um die Speicher vor Winterbeginn wieder aufzufüllen. Dazu kommt ein Kampf um die Verschiffung von Flüssiggas mit Konkurrenten in Asien. Den Briten drohen Stromausfälle im Winter, nachdem ein Feuer ein wichtiges Kabel nach Frankreich zerstört hat. Wie immer gibt es Verlierer und Gewinner. Zu letzteren zählen womöglich EDF, Engie, Fortum und RWE.

Chipknappheit lähmt Autoabsatz

Die Auto-Neuzulassungen in Europa sind im im Juli um 24% und im August um 18% gegenüber dem Vorjahr gefallen. Die Auslieferungen reichen nicht einmal mehr an die pandemiebedingt schlechten Ergebnisse des letzten Jahres heran. “Die Chip-Knappheit führt zu Produktionsverlusten, und die eigentlich hohe Nachfrage kann nicht befriedigt werden”, resümiert EY in einer Note. Die Autoproduktion wird durch die weltweite Halbleiterknappheit gedämpft, vor der die CEOs von Volkswagen, Daimler und BMW gewarnt haben und die bis weit ins nächste Jahr hinein andauern wird. Zwar hat die Pandemie Fabriken lahmgelegt und die Rohstoffversorgung erschüttert, aber eine der größten Herausforderungen liegt derzeit im Frachtbereich und fängt bei etwas an, das früher billig und im Überfluss vorhanden war: Schiffscontainer.

Europäische Aktien steigen

Die europäischen Aktien legten am Donnerstag zu und erholten sich von einem Sieben-Wochen-Tief. Der Stoxx 600 Europe Index lag gegen Mittag 0,6% im Plus, wobei Aktien aus den Sektoren Reise und Freizeit, Chemie und Energie am meisten zulegten. Grundstoffe lagen im Minus. “Wir sind sehr darauf bedacht, Unternehmen in unserem Portfolio zu haben, die über Preissetzungsmacht verfügen”, sagte Claudia Panseri von UBS Global Wealth Management gegenüber Bloomberg TV und verwies auf die steigenden Preise für Rohstoffe, Energie, Erdgas und Agrarprodukte. In Deutschland stand der Börsengang von Vitesco nach der Abspaltung von Continental im Fokus. Suse stiegen nach der Veröffentlichung von Q3-Zahlen.

Laschets türkisches Ass

Für Armin Laschet zählt jede Stimme bei der Bundestagswahl, und rund 1,4 Millionen wahlberechtigte türkeistämmige Deutsche sind keine zu vernachlässigende Größe, schreibt die Publikation DerWesten. Es sei auffällig, dass viele türkische Medien wohlwollend über den Unionskanzlerkandidaten berichten. Wegen seiner vermeintlich unkritischen Nähe zur Regierung in Ankara und Moscheeverbänden ist Laschet, einst Integrationsminister in seinem Heimatland Nordrhein-Westfalen, auch als “Türken-Armin” bezeichnet worden. Er hat nicht nur in der auch in Deutschland reichweitenstarken Hürriyet, einem Leitmedium der Türken in Deutschland, für sich geworben, sondern auch dem jungen Onlinemagazin Duvar, wie die Welt bereits Ende August berichtete. In jüngst von Bloomberg zusammengestellten Umfrageergebnissen liegt die SPD 4,6 Prozentpunkte vor der Union.

Manche grüne Bonds sind nicht grün genug

Ein Veteran des ethischen Investierens plant, bei der ersten Offerte grüner Staatsanleihen in Großbritannien nicht zu kaufen. Triodos Investment Management BV, Teil einer Bank, die seit Jahrzehnten an der Spitze des nachhaltigen Finanzwesens steht, kritisiert, dass die Erlöse für Technologien zur Kohlenstoffabscheidung und den so genannten blauen Wasserstoff verwendet werden. Beide sind integraler Bestandteil des Plans der britischen Regierung zur Senkung der Emissionen. “Der britische Rahmen für grüne Anleihen ist der erste, den wir nach unseren Maßstäben für nicht grün genug halten”, sagte William de Vries, Triodos’ Director für Impact Equities und Bonds, in einem Interview. Greenwashing-Vorwürfe in Richtung DWS hat Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing gestern bei einer TV-Diskussion von Bloomberg News zurückgewiesen.

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