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Fünf Themen des Tages: Fintechs auf Testosteron, Fed tapert

(Bloomberg) -- Fed tapert, Lufthansa überrascht positiv, europäische Aktien wenig verändert, Lieferkette killt Windmühle, und Fintechs als Männerdomäne. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Fed tapert

Bloomberg-Kolumnist Mohamed El-Erian teilt die Notenbanken in drei Camps ein: jene, die ihre Politik rasch und vorsichtig straffen wollen, andere, die die Inflationsdynamik weiter ignorieren und auf besondere Gegebenheiten verweisen und schließlich solche, die einen Übergang wünschen, aber bei der Umsetzung unsicher sind. Die US-Notenbank wird heute am Abend voraussichtlich ankündigen, dass sie mit der Reduzierung ihrer Anleihekäufe beginnen wird. Damit gehört sie ins letztere Camp, die EZB ins zweite. Wenn deren QE ausläuft, werden private Investoren die alleinige Kundschaft für Euro-Staatsanleihen sein und laut BI-Analysten höhere Renditen verlangen. Dieser Preisanstieg könnte die EZB letztlich zu einer Kehrtwende zwingen, die jüngste BTP-Spreadausweitung sei schon ein Vorgeschmack, so BI.

Lufthansa überrascht positiv

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Die Covid-gebeutelte Lufthansa hat im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen. Mit einem bereinigten Ebit von 17 Millionen Euro konnte der erste Gewinn seit Beginn der Pandemie eingeflogen werden. Der Aktienkurs reagierte mit einem Plus von bis zu 6,1%. Niedriger als erwartete Betriebskosten sind laut Citi entscheidend gewesen, laut Liberum lagen die Ergebnisse “genau auf der richtigen Seite” der Gewinnschwelle. Zusammen mit einem positiven Ausblick und den ebenfalls guten Ergebnissen von Air France-KLM mehren sich die Zeichen, dass die Erholung im Reiseverkehr die großen Netzwerkfluggesellschaften beflügelt. Beide Airlines profitierten im Sommer von starkem Frachtgeschäft. Unterdessen will die Kranich-Linie in den nächsten drei Jahren für 250 Millionen Dollar nachhaltigen Treibstoff kaufen.

Europäische Aktien wenig verändert

Die europäischen Aktien waren am Mittwoch vor der Fed-Sitzung wenig verändert, der Stoxx Europe 600 Index lag gegen Mittag marginal im Plus. Damit bleiben sie in der Nähe ihrer Rekordstände, während Anleger den starken Gewinn- und Wachstumsoptimismus gegen Inflations-, Tapering- und Bewertungsrisiken abwägen. “Der Markt ist zu optimistisch und eine Korrektur sollte eher früher als später auf dem Tisch liegen”, sagte Alfonso Benito von Dunas Capital. “Es scheint, als ob die Märkte nicht auf Probleme achten, die die Situation verkomplizieren könnten, von der Inflation bis zu den Rohstoffpreisen und der Logistik”. In Deutschland stiegen nach Quartalszahlen u.a. TeamViewer und Klöckner.

Lieferkette killt Windmühle

Vestas-Aktien verloren am Mittwoch bis zu 15%, der stärkste untertägige Rückgang seit 4 Jahren, nachdem der dänische Windkraftanlagenhersteller seinen Ausblick für das Geschäftsjahr aufgrund steigender Rohstoffpreise und Problemen in der Lieferkette erneut gesenkt hat. Die Störungen dürften das ganze nächste Jahr über andauern und die Gewinnmargen belasten, hieß es. Wettbewerber wie Siemens Gamesa und Nordex gerieten mit Spitzenverlusten von über 6% gleichfalls unter die Räder. Das allgegenwärtige Thema lastete trotz leicht besser als erwarteter Zahlen auch auf den Zalando-Titeln und trübte den BMW-Ausblick. Knappheit und Inflationsangst werden wahrscheinlich nur vorübergehend sein, heißt es unterdessen bei PineBridge Investments und der Mizuho Bank, die Anlegern raten, ihre Portfolios entsprechend zu positionieren.

Fintechs als Männerdomäne

Während in Frankreich und Großbritannien fast ein Sechstel der Manager großer Fintechs Frauen sind, ist deren Anteil in den Geschäftsführungen der 20 größten deutschen Fintechs nach Finanzierungsvolumen marginal. Von insgesamt 58 Personen sind nur zwei weiblich, wie eine Studie der Berlin Finance Initiative zeigt, die Bloomberg exklusiv vorab vorliegt. Bei den Gründern ist der Anteil nicht nur in Deutschland ähnlich gering, sondern auch in den beiden anderen großen Staaten. Die Homogenität in der Branche entmutige viele Frauen, sagte Philine Sandhu, Autorin der Kurzstudie und Professorin an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Damit entginge dem Wirtschaftsstandort viel Potential. Sandhu schlägt unter anderem vor, Geschlechterdiversität zur Voraussetzung für Finanzierungen zu machen und eine Selbstverpflichtung der Branche zu mehr Diversität zu erwirken.

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