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Fünf Themen des Tages: Biden, Gottstein-Vertrauen, Achterbahn

(Bloomberg) -- Handels-Tauwetter, Gottstein fest im Sattel, europäische Aktien gewinnen, teure Meinungsäußerung, und Achterbahn-Mathematiker bei der Commerzbank. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Handels-Tauwetter

US-Präsident Joe Biden sagte auf einer Pressekonferenz in Tokio, dass er mit Finanzministerin Janet Yellen über die US-Zölle auf chinesische Importe sprechen werde, wenn er von seiner Asienreise zurückkehrt. “Ich ziehe es in Betracht. Wir haben diese Zölle nicht verhängt - sie wurden von der letzten Regierung eingeführt”, so Biden. Weniger in Richtung Entspannung ging dann seine Ankündigung, dass die USA Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs verteidigen würden. “Ja - das ist eine Verpflichtung, die wir eingegangen sind”, lautete die Antwort des 79-Jährigen auf eine entsprechende Frage. Beamte des Weißen Hauses erklärten später, Biden habe lediglich gemeint, die USA würden Taiwan militärische Ausrüstung zur Verfügung stellen, nicht aber Truppen zur Verteidigung der Insel entsenden, falls diese angegriffen würde.

Gottstein fest im Sattel

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Auch nach Pleiten, Pech und Pannen glaubt Thomas Gottstein sich fest im Sattel. Er sehe für sich ein “klares Mandat” des Verwaltungsrats der Credit Suisse, sagte der 58-Jährige am Montag im Bloomberg-TV-Interview in Davos am Rande des World Economic Forum. Aus informierten Kreisen war zuvor zu hören gewesen, dass das Gremium in Sondierungsgesprächen eine mögliche Ablösung Gottsteins erörtert - womöglich noch 2022. Bei der Veranstaltung der unternehmerischen Weltverbesserer und ihres zivilgesellschaftlichen Umfelds in den Schweizer Bergen ist heute die virtuelle Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das Hauptereignis. Die Teilnehmer müssen ohne Schnee und mit weniger Milliardären klarkommen. Bei aller Trübsal in den Alpen sieht Gästin Kristalina Georgieva, Chefin des IWF, zumindest keine globale Rezession.

Europäische Aktien gewinnen

Die europäischen Aktien gaben einen Teil ihrer Gewinne im Verlauf des Vormittags ab. Verlockenden Bewertungen konnten Sorgen über eine straffere Geldpolitik und eine Verlangsamung des Wachstums nicht aufwiegen. Der Stoxx 600 lag gegen Mittag um 0,4% im Plus, wobei Rohstoff- und Energietitel die Gewinne anführten, während Automobil- und Konsumgüteraktien nachgaben. Der Benchmark büßte Gewinne von bis zu 1,3% teilweise ein, nachdem EZB-Präsidentin Christine Lagarde gesagt hatte, dass die Bank wahrscheinlich im Juli mit Zinsanhebungen beginnen und Ende September den Bereich der Minuszinsen verlassen werde. “Die Zentralbanker scheinen sich über die kurzfristige politische Richtung ziemlich sicher zu sein, aber die Märkte scheinen sie schlecht zu verstehen”, sagte Paul Donovan von UBS Global Wealth Management. In Deutschland fielen Siemens Energy nach Bekanntgabe der Komplettübernahme von Siemens Gamesa.

Teure Meinungsäußerung

Stuart Kirk durfte seine Meinung sagen, musste für ihre Äußerung allerdings einen gewissen Preis zahlen. Die britisch-asiatische Großbank HSBC Holdings hat den Leiter der Abteilung für verantwortungsbewusstes Investieren in der Vermögensverwaltungssparte nach Angaben der Financial Times suspendiert. Grund war wohl seine öffentlich vorgetragene Klage, dass er immer wieder mit “irgendwelchen Spinnern zu tun hatte, die mir vom Ende der Welt erzählten”. Der Klimawandel sei “kein finanzielles Risiko, über das wir uns Sorgen machen müssen”, so Kirk am Donnerstag bei einem Vortrag, in dem er die Verhältnismäßigkeit der Einschätzung von Klimarisiken kritisierte. “Ich arbeite bei einer Bank, die von Krypto angegriffen wird, wir haben Regulierungsbehörden in den USA, die versuchen, uns zu stoppen, wir haben das China-Problem, wir haben eine drohende Immobilienkrise, wir haben steigende Zinsen, wir haben eine kommende Inflation, und mir wird gesagt, ich solle mich immer wieder mit etwas beschäftigen, das erst in 20 oder 30 Jahren passieren wird”, sagte er.

Achterbahn-Mathematiker bei der Commerzbank

Jessica James, die in Oxford in Physik promoviert hat, und Kollegen von ihr bei der Commerzbank veröffentlichten 2021 eine Arbeit zur präziseren Analyse von Jahrhundertanleihen, die sich auf die dritte und vierte Ableitung des Zinsrisikos stützt: die Änderungsrate der Konvexität, sowie die Änderungsrate dieser Änderungsrate. Bei der Konstruktion von Achterbahnen nutzen Ingenieure den Ansatz, weil nicht nur Geschwindigkeit und Beschleunigung bedeutsam sind, sondern auch die Änderung der Beschleunigung. Daher war James auch gar nicht überrascht, als der größte Bondausverkauf seit Jahrzehnten vor allem Ultra-Langläufer in den freien Fall schickte: Der Wert der 2119-Anleihen von Nordrhein-Westfalen halbierte sich, Österreichs 2120-Anleihe sank um sage und schreibe 63%. Das von ihnen errechnete Szenario lief geradezu in Echtzeit ab, eine Anleihe nach der anderen brach ein. “Niedrige Startrenditen, sehr lange Laufzeiten und große Renditeanstiege - die aktuellen Bedingungen sind ein perfekter Sturm”, sagte James im Interview.

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