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Fünf Themen des Tages: Apple in der Klemme, 60/40 am Ende, Putin

(Bloomberg) -- Apple in der Chipklemme, Handtaschen trotzen der Krise, europäische Aktien steigen, das 60/40-Modell ist am Ende, und die Gaskrise kommt Putin gerade recht. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

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Apple in der Chipklemme

Apple wird laut informierten Kreisen sein Jahres-Produktionsziel für das iPhone 13 wegen der weltweiten Chipklemme wohl um bis zu 10 Millionen Stück senken. Im Schlussquartal sollten 90 Millionen iPhone 13 vom Band laufen, doch nun werden es wohl weniger werden, weil Broadcom und Texas Instruments nicht genügend Komponenten liefern können, hieß es. Etliche Zulieferer der Kalifornier reagierten am Mittwoch mit Kursverlusten auf die Bloomberg-Meldung. Analysten sind mehrheitlich weiter bullisch für Apple. Morgan Stanley merkt an, dass etwaige Engpässe die Konkurrenz noch härter treffen würden, da Apple bei Zulieferern eine “Vorzugsbehandlung” genieße. Ungemach droht aber womöglich in China, wo Präsident Xi Jinping gegen Big Tech und digitale Plattform-Mauern vorgeht.

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Handtaschen trotzen der Krise

Das Umsatzwachstum von LVMH hat sich im Quartalsvergleich abgeschwächt, allerdings war im Zuge der Wiedereröffnung von Geschäften in der Vorperiode der Umsatz mit Louis Vuitton-Taschen und anderen Luxusartikeln auch stark gewachsen. Der organische Umsatz der Mode- und Lederwarensparte stieg im dritten Quartal um 24% im Vergleich zum Vorjahr und schlug damit die Erwartung eines 21%-Plus. Das französische Unternehmen legte einen der ersten Quartalsberichte der Luxuskonzerne vor und die Zahlen deuten darauf hin, dass das Wachstum der Branche auf Kurs bleibt. Über die Einkommensumverteilung in China, einem Top-Markt für LVMH, ist CFO Jean-Jacques Guiony “nicht besonders beunruhigt”. Bei Uhren und Schmuck lief es nicht so gut, was die Schweizer Werte Richemont und Swatch drückte.

Europäische Aktien steigen

Die europäischen Börsen stiegen am Mittwoch, unterstützt von ersten Anzeichen einer weiteren starken Berichtssaison. Der Stoxx Europe 600 Index lag gegen Mittag um 0,5% im Plus und machte damit seine Eröffnungsverluste wett. Der Technologiesektor führte die Gewinne an, nachdem SAP seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr aufgrund steigender Cloud-Umsätze angehoben hat. “Die Marktbedingungen sind immer noch sehr volatil, trotz der derzeitigen abwartenden Handelshaltung im Vorfeld der Unternehmensergebnisse und wichtiger US-Daten heute”, sagte Pierre Veyret, technischer Analyst bei ActivTrades. In Deutschland legten auch VW zu nach Berichten über einen möglichen umfangreichen Job-Abbau.

Das 60/40-Modell ist am Ende

Der synchrone Abverkauf bei Aktien und Staatsanleihen ist laut Wall-Street-Strategen wahrscheinlich erst der Anfang dessen, was der beliebten 60/40-Aktien-Anleihen-Portfolio-Strategie bevorsteht. Bank of America spricht vom “Ende von 60/40”, während Goldman Sachs die Verluste aus solchen Portfolios auf bis zu 10% anschwellen sieht. Inmitten grassierender Inflationsangst besteht die Sorge, dass die Fed versuchen wird, die Wirtschaft abzukühlen, und dass steigende Zinsen sowohl für Anleihen als auch für Aktien zum Problem werden. In den letzten zwei Jahrzehnten sprachen gedämpftes Wachstum und Deflationsgefahren für die 60/40-Strategie. Ein Bloomberg-60/40-Modell erlitt im September den größten Monatsverlust seit Anfang 2020. Die Unvereinbarkeit eines inflationsbedingten Anstiegs der Renditen und sich verschlechternder Wirtschaftsaussichten könnte sich in einer Bond-Rally auflösen.

Gaskrise kommt Putin gerade recht

Der russische Präsident Wladimir Putin will aus der europäischen Gaskrise Kapital schlagen und die EU dazu drängen, einige der Regeln ihres Gasmarktes umzuschreiben, heißt es aus informierten Kreisen. Nachdem Brüssel Moskaus Belange jahrelang ignoriert hat, will Putin die Gunst der Stunde nutzen, um den Gashandel weg von Kassapreisen und hin zu langfristigen Verträgen zu bewegen, die vom russischen Staatsunternehmen Gazprom bevorzugt werden, so die Personen. Außerdem wolle Russland eine schnelle Zertifizierung der Nord-Stream-2-Pipeline, um die Gaslieferungen zu erhöhen. Putin, der den Gaspreisen letzte Woche einen Dämpfer verpasste, als er höhere Gazprom-Lieferungen in Aussicht stellte, gehe davon aus, dass er infolge der Krise politische Zugeständnisse von der EU erhalten wird, sagte ein der Präsidialverwaltung nahestehender politischer Berater. Unterdessen steigen die Gaspreise wieder. Im Brandenburgischen Mallnow kam am Mittwoch 24% weniger Gas als am Vortag an.

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