Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 6 Stunden 9 Minuten
  • Nikkei 225

    38.293,96
    +741,80 (+1,98%)
     
  • Dow Jones 30

    38.503,69
    +263,71 (+0,69%)
     
  • Bitcoin EUR

    62.342,66
    -106,52 (-0,17%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.431,46
    +16,70 (+1,18%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.696,64
    +245,33 (+1,59%)
     
  • S&P 500

    5.070,55
    +59,95 (+1,20%)
     

Fünf Jahre Flüchtlingsdeal - Experten fordern mehr Hilfe für Türkei

ISTANBUL (dpa-AFX) - Zum fünfjährigen Bestehen des Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei haben Experten eine Neuauflage des Deals und stärkere Unterstützung für die Türkei gefordert. "Ein aktualisiertes Abkommen sollte mehr finanzielle Mittel enthalten und andere Migrantengruppen in dem Land einschließen", sagte Sinem Adar, Wissenschaftlerin am Centrum für angewandte Türkeistudien (CATS) an der Stiftung Wissenschaft und Politik der Deutschen Presse-Agentur.

Mit dem Flüchtlingspakt von 2016 hat die Türkei zugesagt, gegen irreguläre Migration vorzugehen. Das Abkommen sieht zudem vor, dass die EU Flüchtlinge und Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug soll die EU Syrer aus der Türkei aufnehmen. Die EU sagte der Türkei zur Versorgung syrischer Flüchtlinge zudem sechs Milliarden Euro zu.

In der Türkei gebe es zusätzlich zu den offiziell 3,6 Millionen syrischen Flüchtlingen etwa zwei Millionen nicht registrierte Migranten aus anderen Ländern, sagte der türkische Migrationsforscher Murat Erdogan. Im Gegensatz zu den Syrern im Land, von denen sich die Mehrheit in der Türkei niedergelassen habe, würden einige von ihnen versuchen, in die EU zu gelangen. Die Alternative sei Abschiebung, "sie haben keine andere Option", so Erdogan. Beide Seiten müssten sich auf eine nachhaltige Lösung einigen. Sonst sei der Deal in seiner jetzigen Form zum Scheitern verurteilt, "da die Last unkontrollierter Migranten die Gefahr birgt, politische und soziale Umwälzungen in Europa und der Türkei auszulösen".

Beide Experten forderten, die Unterstützung nicht nur auf humanitäre Hilfe zu beschränken. "Es sollte auch Mittel und Projekte zur Integration beinhalten, weil die meisten der Syrer in der Türkei mit großer Wahrscheinlichkeit im Land bleiben werden", sagte Adar.