Fünf Dinge, die für Anleger heute wichtig sind
Der Dax hat sich zuletzt dem Rekordhoch genähert. Geschäftszahlen und eine Entscheidung des Münchner Landgerichts dürften ihm am Freitag neue Impulse geben.
Zum Wochenschluss ist der Dax nur noch weniger als 100 Punkte vom Rekordhoch entfernt. Am Donnerstag schloss der deutsche Leitindex 0,72 Prozent im Plus bei 13.574 Punkten, das Rekordhoch liegt aktuell bei 13.640 Zählern. Am Freitagmorgen notiert der Dax vor dem Handelsbeginn auf außerbörslichen Handelsplattformen leicht im Minus.
Treiber war am Donnerstag insbesondere die Deutsche-Bank-Aktie: Sie legte zeitweise um 13 Prozent zu, nachdem bekannt geworden war, dass das US-Investmenthaus Capital Group mit 3,1 Prozent bei Deutschlands größtem Geldhaus einsteigt.
Nachdem in den vergangenen Tagen bereits eine ganze Reihe an Unternehmen ihre Geschäftszahlen präsentiert hat, stellen am Freitag etwas weniger Firmen als in den Tagen zuvor ihre Bilanzen vor. So berichtet der Elektronikhändler Ceconomy, wie sein erstes Quartal verlaufen ist.
Die Daimler- und VW-Aktionäre erwarten das Urteil des Münchner Landgerichts: Es will an diesem Freitag darüber entscheiden, ob die Klage Tausender Spediteure gegen mehrere Lkw-Hersteller zulässig ist. In Italien steht die krisengeplagte Bank Monti dei Paschi im Fokus der Anleger.
1 – Vorgabe aus den USA
Eine Flut von Firmenbilanzen und Entspannungssignale im Handelsstreit bescheren den US-Börsen den vierten Tag in Folge Kursgewinne. Der Dow Jones Industrial, der marktbreite S & P 500 und auch der technologielastige Nasdaq 100 erklommen zeitweise historische Höchstmarken. Zum Börsenschluss lag der Leitindex Dow bei 29.379 Punkten, ein Anstieg von 0,3 Prozent. Der S & P 500 rückte um 0,3 Prozent auf 3345 Zähler vor. Für den Nasdaq 100 ging es mit plus 0,7 Prozent auf 9572 Punkte weiter nach oben.
Die Nervosität der Anleger wegen der Ausbreitung des Coronavirus trat etwas in den Hintergrund. Der erste Quartalsumsatz in Milliardenhöhe gab Twitter einen Schub. Die Aktien schossen um 15 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Oktober 2019. Zu den Verlierern zählten die Aktien des Cornflakes-Herstellers Kellog mit einem Minus von 8,5 Prozent. Tesla-Aktien erholten sich im Verlauf und gingen mit einem Plus von zwei Prozent aus dem Handel. Aktien der New York Times sprangen um 9,8 Prozent auf 37,54 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit fünfzehn Jahren.
2 – Handel in Asien
An Asiens Börsen ist die Angst vor dem Coronavirus am Freitag wieder in den Vordergrund gerückt. Die chinesischen Gesundheitsbehörden gaben die Zahl der bekannten Infektionen mit 31.161 und die der Todesfälle mit 636 an. „Die Infektionsrate schwächt sich nicht ab“, sagte Marktstratege Michael McCarthy vom Wertpapierhandelshaus CMC Markets in Sydney.
Die Börse in Schanghai notierte 0,5 Prozent schwächer. In Tokio büßte der Leitindex Nikkei 0,1 Prozent auf 23.855 Punkte ein. Im Rampenlicht standen Softbank, die 6,3 Prozent nach oben schossen. Anleger reagierten mit Käufen auf die Nachricht, dass der Hedgefonds seinen Anteil an dem Technologieinvestor ausgebaut hat und von dessen Management Änderungen fordert.
3 – Ceconomy legt Quartalszahlen vor
Die Dachgesellschaft von Media Markt und Saturn, die an diesem Freitag die Zahlen für das erste Quartal präsentiert, steckt bereits seit Längerem in der Krise. Der operative Gewinn stagnierte im vergangenen Geschäftsjahr ebenso wie der Umsatz.
Für das laufende Geschäftsjahr peilt Konzernchef Bernhard Düttmann ein leichtes Wachstum des währungsbereinigten Gesamtumsatzes an. Ceconomy steht in erbittertem Wettbewerb mit Onlinehändlern wie Amazon. Aber auch hausgemachte Probleme bremsen den Konzern: Die Holding und die Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn sind komplex aufgestellt, es existieren noch viele Doppelstrukturen.
4 – Monti dei Paschi präsentiert Jahreszahlen
Dass die Bilanz 2019, die die Bank an diesem Freitag in Siena vorlegt, nicht gut sein wird, weiß in Italien jeder. Da hilft auch das positive Urteil der Rankingagentur Moody’s nicht, das im Januar kam. Noch immer laboriert die Bank, deren Großaktionär der Staat ist, an ihrer Restrukturierung. Und in Brüssel wartet man weiterhin auf den Plan aus Rom, wie die Bank zurück an den Markt kommen soll.
5 – Gericht entscheidet über Zulässigkeit der Sammelklagen gegen Lkw-Hersteller
Das Landgericht München will am Freitag entscheiden, ob die Klage Tausender Spediteure gegen mehrere Lkw-Hersteller zulässig ist. Für den Rechtsstreit hat der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) mithilfe eines Prozesskostenfinanzierers ein Dienstleistungsunternehmen gegründet, an das Spediteure ihre Schadensersatzforderungen abgetreten haben.
Verklagt werden die Hersteller Daimler, MAN, Volvo, DAF und Iveco, denen die EU-Kommission im Jahr 2016 wegen Kartellbildung ein Bußgeld von 3,8 Milliarden Euro aufgebrummt hatte.
Termine Unternehmen am 7. Februar
07:00 Uhr, Deutschland: Ceconomy, Q1-Zahlen (10.30 Uhr Call)
07:00 Uhr, Norwegen: Aker Solutions, Jahreszahlen
07:00 Uhr, Japan: Suzuki Motor, 9Monatszahlen
08:00 Uhr, Norwegen: Yara, Jahreszahlen
Deutschland: SMA Solar, Capital Markets Day in Kassel
Belgien: Umicore, Jahreszahlen
Italien: Banca Montei dei Paschi di Siena, Jahreszahlen
Japan: Honda, Q3-Zahlen
Norwegen: Norsk Hydro, Jahreszahlen
Schweden: Saab, Jahreszahlen
USA: AbbVie, Q4-Zahlen
Termine Konjunktur am 7. Februar
08:00 Uhr, Deutschland: Industrieproduktion 12/19
08:00 Uhr, Deutschland: Handels- und Leistungsbilanz, 12/19 und Jahr 2019
08:45 Uhr, Frankreich: Industrieproduktion 12/19
11:30 Uhr, Russland: Zentralbank, Zinsentscheid
14:30 Uhr, USA: Arbeitsmarktbericht 01/20
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