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EZB-Zins schon 2022 im Plus? ‘Selbstverständlich’, sagt Wunsch

(Bloomberg) -- Die Europäische Zentralbank könnte die Zinsen noch vor Jahresende auf über Null anheben, sofern ein schwerer Konjunkturschock ausbleibt, und sie könnte sogar zu einer “restriktiven” Geldpolitik übergehen müssen, um die steigenden Preise unter Kontrolle zu bringen, so das belgische EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch.

Der Krieg in der Ukraine stelle zwar ein erhebliches Risiko für die Wirtschaft dar, werde die EZB aber wahrscheinlich nicht von Zinsschritten abhalten, um auf die unerwartet starke Inflation zu reagieren, sagte er in einem am Mittwochabend in Washington geführten Interview.

“Wenn es keine wirklich schlechten Nachrichten von dieser Front gibt, wäre eine Anhebung bis zum Ende des Jahres auf Null oder auf leicht positive Werte für mich eine Selbstverständlichkeit”, so Wunsch.

Die Geldmärkte verschärften ihre Wetten auf die Zinspolitik der EZB nach Wunschs Kommentaren. Sie implizieren nun eine 80%ige Chance auf einen Zinsschritt von einem Viertelpunkt im Juli. Der Einlagensatz sollte demgemäß bis Dezember zum ersten Mal seit 2012 positiv werden.

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Die von einigen EZB-Ratsmitgliedern vorgeschlagene Zinserhöhung bereits im Juli nach einem Ende der Anleihekäufe im Q2 sei für ihn denkbar, so Wunsch.

“Es wird natürlich von den Daten abhängen”, sagte er. “Wenn wir eine weitere Inflationsüberraschung erleben, ist das sicherlich ein Szenario, das ich in Betracht ziehen würde.”

Die Rendite auf Bundesschatzanweisungen - die zweijährigen Papiere, die am stärksten auf Änderungen in der Geldpolitik reagieren - zog nach den Kommentaren deutlich um neun Basispunkte an und stieg auf 0,14%. Sie ist erst Ende März nach acht Jahren wieder in den positiven Bereich gedreht.

Die Verbraucherpreise im Euroraum sind im vergangenen Monat um einen Rekordwert von 7,5 % gestiegen, nachdem Russlands Einmarsch in der Ukraine die Lieferketten weiter belastet und die ohnehin schon hohen Energiekosten noch weiter in die Höhe getrieben hat. Gleichzeitig trübten sich die wirtschaftlichen Aussichten ein, was für Wunsch allerdings kein Grund ist, die Normalisierung der Geldpolitik abzublasen.

“Wir sind immer noch in einer Situation, in der wir geldpolitisch unterstützend sind”, so Wunsch. “Die Realzinsen sind heute sehr, sehr negativ. Der Beginn des Normalisierungsprozesses sollte also relativ unabhängig von der Realwirtschaft erfolgen.”

Auch ein noch drastischeres Szenario sei nicht ausgeschlossen: “Wir sprechen immer noch von einer Normalisierung, aber ich würde nicht ausschließen, dass die Geldpolitik irgendwann restriktiv werden muss, wenn es zu Zweitrundeneffekten kommt, wenn die Löhne steigen”, sagte er. “Was die Märkte heute eingepreist haben, liegt meiner Meinung nach auf der niedrigen Seite dessen, was erforderlich sein könnte, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen.”

MEHR ZUM THEMA: EZB-Vize de Guindos sieht QE-Ende, erste Straffung im Juli (1)

Überschrift des Artikels im Original:

ECB Rate at Zero or More by Year End a ‘No Brainer,’ Wunsch Says

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