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EZB war gespalten: drei Ratsmitglieder wollten kleineren Zinsschritt

(Bloomberg) -- Die Ratsmitglieder der Europäischen Zentralbank waren sich bei der Sitzung am Donnerstag nicht einig über das Ausmaß der Zinserhöhung und versuchten, ein konkretes Signal für den nächsten Schritt im Dezember zu vermeiden, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.

Die Entscheidung, den Zinssatz um 75 Basispunkte zu erhöhen, sei in breitem Konsens getroffen worden, wenngleich drei Mitglieder einen kleineren Schritt von einem halben Punkt gewünscht hätten, sagten die Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten.

Der EZB-Rat stritt auch darüber, ob er “erhebliche Fortschritte” bei seiner Normalisierung der Geldpolitik würdigen sollte. Einige Währungshüter wollten die Fortschritte in Richtung eines so genannten neutralen Niveaus feststellen, während andere befürchteten, dass damit ungewollt eine langsamere Straffung suggeriert werden könnte, so die Personen.

Die Formulierung fand letztlich Eingang in die geldpolitischen Beschlüsse EZB-Beschlusserklärung, ebenso wie die Streichung des Hinweises auf weitere Zinserhöhungen “in den nächsten Sitzungen”. Beobachter werteten die Äußerungen als Hinweis auf eine mögliche geringere Anhebung bei der nächsten Sitzung am 15. Dezember, wenn die EZB neue Wirtschaftsprognosen veröffentlicht.

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EZB-Präsidentin Christine Lagarde ging auf einer Pressekonferenz in Frankfurt nicht auf den Grad der Zustimmung zu der Anhebung im Rat ein und betonte auf die Frage nach den nächsten Schritten, dass “wir noch einiges zu tun haben”. Sie sagte, die Währungshüter könnten noch über “mehrere Sitzungen” hinweg straffen und die Zinsen bei Bedarf auf ein restriktives Niveau anheben.

Ein EZB-Sprecher wollte sich zu den Beratungen des EZB-Rates nicht äußern.

Der Rat will Lagarde zufolge auf der Dezember-Sitzung über “die wichtigsten Grundsätze” seiner Strategie entscheiden, wie das billionenschwere Paket an Anleihen reduziert werden soll, das die Notenbank im Rahmen des regulären Programms zur quantitativen Lockerung erworben hat. Ein konkretes Startdatum soll dann noch nicht bekanntgegeben werden, heißt es aus informierten Kreisen.

Die Bekanntgabe des Rahmens für die Verkürzung der Bilanz würde es den Währungshütern ermöglichen, die Finanzmärkte vorzubereiten und die Reaktion der Anleger abzuschätzen, bevor sie konkrete Maßnahmen ergreifen.

Eine sofortige Entscheidung über die sogenannte quantitative Straffung (QT) zu vermeiden, entspräche zugleich der Präferenz des Rats, den Abbau des Portfolios in den Hintergrund zu rücken.

Anfang dieses Monats hatte Bloomberg berichtet, dass die Währungshüter bis Anfang 2023 mit dem Abbau der 5,1 Billionen Euro an Vermögenswerten beginnen, gleichzeitig aber die Zinsen als wichtigstes geldpolitisches Instrument beibehalten wollen.

Überschrift des Artikels im Original:ECB Wasn’t Unanimous on Hike, Didn’t Want to Signal Future Pace

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