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EZB-Verbalintervention zur Euro-Stützung verhallt ungehört

(Bloomberg) -- Die dramatische Schwäche des Euro erregt die Aufmerksamkeit der Europäischen Zentralbank, doch der Markt nimmt davon keine Notiz.

Falkenhaftere Kommentare aus der EZB und Wortbeiträge über eine Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte sollten den Euro theoretisch stützen. Doch dieses Mal dominieren nach Ansicht von Strategen andere Kräfte den Markt, so etwa die Dominanz des Dollars und die Angst vor einer Rezession.

Zwar zielen die Geldpolitiker nicht auf den Wechselkurs ab, doch wird dessen Abgleiten in Richtung Dollar-Parität zunehmend diskutiert. In den letzten Tagen wies Francois Villeroy de Galhau von der Banque de France darauf hin, dass eine schwächere Währung dem Ziel der Preisstabilität zuwiderlaufen würde. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel erklärte, dass die Auswirkungen eines schwächeren Euro-Dollar-Kurses auf die Inflation genau beobachtet würden.

“Verbale Interventionen können die Intraday-Volatilität erhöhen, werden aber kaum Auswirkungen auf den Wechselkurs haben”, sagte Vasileios Gkionakis, Leiter der europäischen Devisenstrategie bei der Citigroup. “Wir leben immer noch in einer Welt der Risikoscheu.”

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Der Euro ist vergangene Woche sprunghaft angestiegen, was jedoch auf einen allgemeinen Ausverkauf des Dollars und Anzeichen für die Anfälligkeit der US-Wirtschaft zurückzuführen ist. Am Freitag lag er bei etwa 1,05 Dollar und damit in der Nähe eines Fünf-Jahres-Tiefs.

Händler haben in der Vergangenheit Äußerungen der EZB zum Wechselkurs, die nicht mit geldpolitischen Maßnahmen untermauert wurden, immer wieder abgetan. Letztes Jahr erklärten die Währungshüter, dass sie über Instrumente verfügten, um zu verhindern, dass eine weitere Aufwertung des Euro die Inflation schwäche. Laut Valentin Marinov von der Credit Agricole SA hatten die Aussagen wenig nachhaltige Wirkung.

“Reden ist meistens billig”, sagte Marinov, Leiter der G-10 Devisenanalyse der Bank. “Jede verbale Intervention von hier aus, um den Euro zu stärken, wird in dem Maße funktionieren, in dem sie Hand in Hand mit konkreten politischen Maßnahmen zur Stützung der Währung geht.”

Es kommt selten vor, dass Politiker und Zentralbanken auf eine stärkere Währung drängen. Normalerweise wird ein schwächerer Wechselkurs begrüßt, da er das Wachstum ankurbelt, indem er die Exporte eines Landes attraktiver macht. In einer Welt mit hoher Inflation wird eine stärkere Währung jedoch als eine Möglichkeit gesehen, steigende Importpreise auszugleichen.

Laut JPMorgan Asset Management könnte ein Rückgang des handelsgewichteten Euro-Index um 5% die Inflation um bis zu 0,5 Prozentpunkte ansteigen lassen.

Die aggressiveren Töne der EZB-Entscheider dürften laut Goldman Sachs Group Inc. dazu beitragen, dass der Euro gegenüber anderen Währungen wie jener Japans, Chinas und des Vereinigten Königreichs, in denen die Zinsentscheider mehr auf Wachstum als auf Inflation schauen, gewinnt. Laut Kamakshya Trivedi, Co-Leiter der Abteilung für globale Devisen und Zinsen, könnte das Euro-Pfund-Paar in drei Monaten auf 0,88 steigen, von derzeit etwa 0,84.

“Die Leute schauen immer auf den Euro gegenüber dem Dollar und sind enttäuscht, dass die verbalen Interventionen keine größere Wirkung zeigen”, sagte er. “Aber da die USA die Zinsen um 50 Basispunkte erhöht haben, ist die Messlatte auch sehr hoch.”

Überschrift des Artikels im Original:

ECB’s Euro Talk Goes Unheeded by Traders Running From Risk

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