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EZB-Rat Holzmann hält weitere deutliche Zinserhöhungen für notwendig

DÜSSELDORF/FRANKFURT (dpa-AFX) -Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Robert Holzmann, hat sich wegen der hartnäckig hohen Inflation im Euroraum für eine Serie von weiteren deutlichen Zinserhöhungen ausgesprochen. Er sei zum aktuellen Zeitpunkt dafür, die Zinsen auf den Ratssitzungen im März, Mai, Juni und Juli um jeweils einen halben Prozentpunkt anzuheben, sagte Holzmann in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem "Handelsblatt". Er ist zudem Chef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und gilt als ein Verfechter einer straffen Geldpolitik.

Bisher haben führende EZB-Vertreter, darunter auch die Notenbankpräsidentin Christine Lagarde, klare Signale für eine Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte auf der Zinssitzung am 16. März geliefert und dies in den vergangenen Tagen mehrfach bekräftigt. Allerdings haben sie das Ausmaß der Zinsschritte nach der März-Entscheidung mehrheitlich offen gelassen und deutlich gemacht, dass die Zinserhöhungen von der weiteren Entwicklung von Konjunkturdaten abhängig seien.

"Ich erwarte, dass es noch sehr lange dauert, bis die Inflation zurückgeht", sagte Holzmann im Interview mit dem Handelsblatt. Die Historie weltweit habe gezeigt, dass "bei einer Inflation von acht Prozent und mehr ein sehr langsamer Rückgang folgt". Sorgen bereitet Holzmann vor allem die hohe Kerninflationsrate, bei der Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden.

Laut jüngsten Daten erreichte die Kerninflation in der Eurozone im Februar ein Rekordhoch bei 5,6 Prozent. Holzmann geht davon aus, dass sich diese im ersten Halbjahr nicht wesentlich abschwächen werde. Die allgemeine Inflationsrate betrug zuletzt 8,5 Prozent und fiel damit höher als, als Experten erwartet hatten.

Holzmann stellt zudem einen schnelleren Bilanzabbau der EZB zur Debatte. Seit Anfang März lässt die Notenbank Anleihen aus ihrem Bestand im Umfang von monatlich 15 Milliarden Euro auslaufen. Diese Regelung ist zunächst bis Ende Juni befristet. Der österreichische Notenbankchef sieht die Möglichkeit, den Anleihebestand aus dem Pandemie-Kaufprogramm PEPP früher zu reduzieren.