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EZB-Projekt 'Digitaler Euro': Öffentliche Anhörung auf der Zielgeraden

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die öffentliche Befragung der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einem digitalen Euro stößt nach Angaben der Notenbank auf großes Interesse. Noch bis einschließlich diesen Dienstag (12.1.) können sich Bürgerinnen und Bürger, Fachleute aus Wissenschaft und Finanzsektor sowie Behördenvertreter zum Für und Wider einer digitalen Version der Gemeinschaftswährung äußern.

Die Befragung läuft seit dem 12. Oktober. Auf Basis der Konsultationsergebnisse und weiterer interner Arbeiten will die Notenbank dann gegen Mitte 2021 eine Grundsatzentscheidung dazu treffen, ob das Projekt eines digitalen Euros weiterverfolgt wird.

Ausdrücklich nicht das Ziel ist es, Schein und Münze abzuschaffen, wie die Währungshüter bei der Vorstellung des Vorhabens Anfang Oktober versicherten: "In jedem Fall wird das Eurosystem auch weiterhin Bargeld ausgeben." Ein digitaler Euro würde die Auswahl an Zahlungsmitteln vergrößern.

Zugleich wäre ein digitaler Euro eine Antwort auf privatwirtschaftliche Initiativen wie Bitcoin oder das maßgeblich von Facebook getragene Projekt Diem (zuvor: Libra). Der große Unterschied: Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen stünde ein digitaler Euro unter Aufsicht einer Zentralbank, die die Stabilität der Währung sichert.

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Auch andere Notenbanken rund um den Globus beschäftigen sich mit digitalem Zentralbankgeld - und sind zum Teil schon deutlich weiter als das Eurosystem. Vergleichsweise weit vorangeschritten ist in Europa das Projekt "E-Krona" der schwedischen Zentralbank, denn in dem skandinavischen Land wird Bargeld kaum noch genutzt. China arbeitet schon länger an der digitalen Variante seiner Währung Renminbi.

Ein digitaler Euro könnte es Privatleuten erlauben, Geld direkt bei der Zentralbank zu hinterlegen. Diese Möglichkeit steht normalerweise nur gewerblichen Kreditgebern wie Banken, Regierungen und anderen Zentralbanken offen. Einige Experten sehen jedoch die Gefahr, dass dann in Krisenzeiten Bankkunden ihre Ersparnisse fluchtartig von kommerziellen Banken abziehen und Notlagen so verstärken würden.

"Der digitale Euro ist riskant", schreibt Commerzbank <DE000CBK1001>-Chefvolkswirt Jörg Krämer in einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Analyse. Nach seiner Einschätzung könnte die EZB zum Beispiel digitales Zentralbankgeld anders als Bargeld mit einem Strafzins versehen "und so auf den Finanzmärkten noch tiefere Negativzinsen durchsetzen". Auch der Datenschutz sei ein kritisches Thema, weil sich Bewegungen des digitalen Euros anders als die von Bargeld aufzeichnen ließen.