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EZB mahnt bei Einlagen von Schattenbanken: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- EZB warnt vor Einlagen-Risiko Schattenbanken, Vierteljahrhundert EZB, Schuldendeal-Endspurt, Sell in May..., noch mehr Erdogan, und Risiko KI. Fünf Themen des Tages erscheint ab 5. Juni im neuen Gewand und via E-Mail! Abonnieren Sie hier.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Einlagen-Risiko Schattenbanken

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Schattenbanken dienen den “regulären” Finanzinstituten gerne als genereller Watschen- oder Strohmann. Wann immer aufsichtlich oder regulatorisch die Schrauben angezogen oder die Finger auf Fehlentwicklungen gelegt werden, bringen Banker gerne die Rede auf die Schattenbanken — im Jargon “Non-Bank Financial Institutions” oder NBFIs) —, die a) gefälligst mehr an die Kandare genommen gehören und b) eh viel ärger seien. In Wahrheit sind die beiden Sektoren keineswegs sortenrein getrennt, wie jüngste Daten der EZB zeigen. Insbesondere beziehen die Banken der Eurozone etwa ein Siebtel ihrer Finanzierung von NBFIs — überwiegend ungesicherte Einlagen, aber auch namhafte Beträge mit Repogeschäften.

Nun sind Einlagen nach den Bank-Runs auf US-Regionalbanken und auf die Credit Suisse in den besonderen Fokus der Aufsicht geraten. Die Verwundbarkeit liegt dabei in jedem Fall ein bisschen anders — bei der Silicon Valley Bank waren es die untereinander gut vernetzten Startups mit Großeinlagen, die flüchtig wurden, bei der Credit Suisse eher Superreiche in Asien und dem Nahen Osten. In Europa sind die absoluten Beträge, die von den Einlagen der Schattenbanken kommen, zwar verglichen mit denen von Kleinsparern und Firmen klein. Die EZB weist aber darauf hin, dass sie auch besonders anfällig für Marktschwankungen sein könnten und damit zum “Haupt-Vehikel für die Übertragung von Liquiditätsschocks aus dem NBFI- in den Bankensektor” mutieren könnten.

Vierteljahrhundert EZB

Otmar Issing rügt im Bloomberg-Interview die Zentralbanken dafür, sich in die Rolle des ominpotenten Problemlösers haben drängen zu lassen. Ihre Rolle sei es, den Geldwert stabil zu halten, so der deutsche Euro-Veteran. Für die EZB wäre es ein Fehler, “die Inflationsbekämpfung zu früh einzustellen”, denn das Risiko einer erneut steigenden Teuerung müsse ernst genommen werden. Grundsätzlich sehen das die aktuellen Entscheider auch so. “Wir glauben, dass in puncto Straffung der Geldpolitik noch einiges zu tun ist, glauben aber auch, dass wir näher am Ende sind”, so das spanische Ratsmitglied Pablo Hernandez de Cos. In seinem Land ging die Inflation jüngst stärker zurück als erwartet. Bei der Steuerung der kurzfristigen Zinsen könnte die EZB künftig mehr der Bank of England ähneln, erwartet Bloomberg Economics.

Schuldendeal-Endspurt

Bei der dringlichen Anhebung der US-Schuldenobergrenze stehen die Zeichen auf Entspannung. Präsident Joe Biden und Kevin McCarthy, Sprecher des Repräsentantenhauses, zeigten sich am Montag zuversichtlich, dass der ausgearbeitete Vorschlag zur Abwendung der Zahlungsunfähigkeit in den nächsten Tagen den Kongress passieren wird. Sowohl Demokraten als auch Republikaner beider Kammern werben um Zustimmung. Bei der Abstimmung im Senat könnte ein einziger Einspruch zeitraubende Prozeduren auslösen, und mindestens vier republikanische Senatoren haben in den letzten Tagen deutlich gemacht, dass sie das Gesetz ablehnen. Dennoch stiegen US-Treasuries und US-Aktienfutures, ebenso deutsche Bundesanleihen, mit Schwerpunkt auch hier am kurzen Ende. Gold fiel auf den tiefsten Stand seit Mitte März.

Sell in May...

Zur wachsenden Liste der Abwärtsrisiken für europäische Aktien — Rezession, Verschärfung der finanziellen Bedingungen, Zinsentwicklung — kommt im Juni noch ein saisonales Muster hinzu. Der Juni war im Durchschnitt der zweitschlechteste Monat für die Benchmark und fiel in 15 der letzten 25 Jahre.

Noch mehr Erdogan

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Sonntag einen unerwartet deutlichen Wahlsieg errungen. Die Herrschaft Erdogans geht in ihr drittes Jahrzehnt, die Aussichten auf anhaltende Unsicherheit für Investoren steigen. Unklar ist bislang, wie das von Erdogan versprochene Team mit “internationaler Glaubwürdigkeit” aussehen wird, das sich um die Finanzen kümmern soll. An Erdogans Management der Wirtschaft kann der erneute Wahlsieg des Gottseibeiuns von Davos Man nicht gelegen haben, meint John Authers. Progressive Kräfte haben sich auch am anderen Ende des Mittelmeers am Wochenende nicht durchsetzen können. Nach schweren Verlusten seiner Sozialisten bei Regional- und Kommunalwahlen hat Spaniens Premierminister Pedro Sanchez für den 23. Juli Neuwahlen angesetzt. Bloomberg Economics zufolge könnte es ein Patt geben.

Risiko KI

UBS-Analysten zufolge könnte die Verbreitung von künstlicher Intelligenz die Finanzmärkte erheblich stören. Die Technologie fördere die Veröffentlichung von Falschinformationen und könne einen unbeabsichtigten Abfluss von geistigem Eigentum bewirken. Die Unterscheidung zwischen Realität und Deepfakes — etwa fabrizierte Videos von Vorständen, die erfundene Firmen-Statements abgeben, oder von bekannten Investoren, die Positions-Anpassungen ankündigen — werde erschwert. Beispiele gibt es bereits. Anfang dieser Woche fielen US-Aktien, nachdem ein fabriziertes Bild einer Explosion in der Nähe des Pentagon in den sozialen Medien kursierte. Dank der KI-Euphorie ist Nvidia auf dem Weg zum ersten Billionen-Dollar-Chiphersteller. Lionel Laurent befürchet dunkle Zeiten für die Menschheit.

Was sonst noch so passiert ist

  • Immobilienmarkt-Turbulenzen

  • Peking hält die Nuancen von “Entkopplung” und “De-Risking” für Propaganda

  • Sparkassen und Genobanken werden immer älter

--Mit Hilfe von Nicholas Comfort.

©2023 Bloomberg L.P.