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EZB-Maßnahmen zur Euroraum-Rettung vertagen Dilemma auf später

(Bloomberg) -- Die Reaktion der Europäischen Zentralbank auf das Coronavirus hat die Märkte beruhigt. Mit ihren Maßnahmen schlug die Notenbank aber auch einen Weg ein, der ihr Bekenntnis zum Preisstabilitätsmandat testen könnte.

Nachdem sich die Regierungen mit einem gemeinsamen fiskalpolitischen Handeln schwertun, müssen Präsidentin Christine Lagarde und ihre Ratskollegen möglicherweise das Bondkaufprogramm für angeschlagene Länder ausweiten.

Die EZB-Strategie kompensiert das Fehlen einer Fiskalunion im Euroraum oder von gemeinsam begebenen Anleihen, indem die Vergemeinschaftung der Schulden praktisch über die Zentralbank geschieht. Sie verhindert, dass die Fremdkapitalkosten von hoch verschuldeten Ländern wie Italien außer Kontrolle geraten.

Ihre Strategie basiert jedoch auf der Annahme, dass die Inflation im Euroraum sich nicht beschleunigt. Nur wenige Ökonomen sehen angesichts der Tiefe der Rezession in absehbarer Zeit einen anziehenden Preisauftrieb. Doch wenn es dazu kommt, muss die EZB eine Rücknahme der Stimuli erwägen - selbst wenn die schwächeren Volkswirtschaften keine höheren Schuldentilgungen leisten können, was möglicherweise eine weitere Krise auslösen könnte.

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Goldman Sachs hat bereits Fragen zur Tragfähigkeit der Schulden in Südeuropa aufgeworfen. Der Chefökonom für Europa, Jari Stehn prognostiziert, dass Italiens Schuldenlast über 160% des BIP steigen wird. Auch Spanien und Frankreich seien gefährdet, wenn die Fremdkapitalkosten steigen.

“Die EZB wird immer stärker politisiert, da die Aktiva-Käufe zunehmend die Grenzen zwischen Fiskal- und Geldpolitik verwischen”, sagte Anatoli Annenkov, Ökonom bei Société Générale in London. “Da die Anleihemärkte ihre Einschätzung der Tragfähigkeit von Schulden über dieses Jahr hinaus betrachten, ist das Risiko hoch, dass die EZB weiterhin für unentschlossene Politiker in die Bresche springen muss.”

Zwar erwarten die meisten Ökonomen, dass die EZB auf ihrer virtuellen Ratssitzung am Donnerstag die Geldpolitik unverändert belässt. Sie gehen allerdings davon aus, dass das Pandemie-Bondkaufprogramm in Höhe von 750 Milliarden Euro im späteren Jahresverlauf um rund 500 Milliarden Euro erhöht werden muss. Einige Volkswirte prognostizieren, dass die Zentralbank bereits morgen weitere Maßnahmen ergreift.

Überschrift des Artikels im Original:ECB Action to Save Euro Zone Now Only Delays Future Dilemma

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