EZB-Inflationskampf durch Zweitrundeneffekte erschwert: Knot
(Bloomberg) -- Im Euroraum zeigen sich laut EZB-Rat Klaas Knot inzwischen Zweitrundeneffekte durch höhere Energiekosten. Für die Europäische Zentralbank werde es damit schwieriger, die Inflation bei den Verbraucherpreisen zu senken.
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“Die Energiepreise schlagen auf andere Posten des Verbraucherkorbs durch, und insbesondere Löhne und Dienstleistungen haben die Inflationsfackel übernommen”, erklärte der niederländische Zentralbankchef am Dienstag in einer Rede in Luxemburg. “Der Preisdruck in diesen Bereichen dürfte schwieriger einzudämmen sein.”
In der nächsten Woche rechnen die Volkswirte mit einer weiteren EZB-Zinserhöhung, und im Juli mit einer erneuten Straffung der Geldpolitik. Knot hat bereits die Bereitschaft signalisiert, gegebenenfalls auch eine Zinserhöhung im September in Betracht zu ziehen. Im EZB-Rat zählt er zu den Falken.
Angesichts der bisherigen Zinserhöhungen liegt die Teuerung im Euroraum inzwischen zwar erheblich unter ihren Rekordwerten. Die Kerninflation, die Nahrungsmittel- und Energiepreise außen vor lässt, ist aber noch immer deutlich erhöht. Auf ihr ruht das Hauptaugenmerk der Währungshüter.
“Da die Inflation über einen langen Zeitraum hoch war, hat sich ein unterschwelliger Inflationsdruck aufgebaut”, führte Knot aus. “Infolgedessen beobachten wir jetzt Zweitrundeneffekte.”
Der Niederländer räumte ein, dass im Bankensystem immer noch Gefahren lauern könnten.
“Während die mittelfristige Inflations- und die längerfristige Finanzstabilitätspolitik jetzt besser aufeinander abgestimmt sind, droht angesichts der restriktiveren Geldpolitik ein kurzfristiges Finanzstabilitätsrisiko”, sagte Knot. “Höhere Zinsausgaben könnten letztlich bei Unternehmen einige Liquiditätsprobleme bewirken.”
Überschrift des Artikels im Original:ECB’s Knot Says Second-Round Effects Are Keeping Inflation High
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