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(Bloomberg) -- Der Europäische Zentralbank wird die Zinssätze zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr unverändert lassen, da sich die Anzeichen verdichten, dass ihre beispiellose Serie von Zinserhöhungen zur Senkung der Inflation beiträgt.
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Lagarde hält Kampf gegen die Inflation noch nicht für beendet
Alle 59 von Bloomberg befragten Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass die Währungshüter den Einlagensatz am Donnerstag nach zehn Erhöhungen in Folge bei 4% belassen werden.
Diese Pause wäre die Konsequenz aus einer Verlangsamung der Inflationsraten im Euroraum und eines sich verschlechternden Konjunkturklimas. Der Währungsraum droht in der zweiten Jahreshälfte in die Rezession zu schlittern, da teurere Kredite Haushalte und Unternehmen unter Druck setzen.
EZB-Ratsmitglieder haben signalisiert, dass die Zinsen für einen längeren Zeitraum erhöht bleiben werden, um die Inflation in Richtung des 2%-Ziels zu bringen. Während einige vor einer erneuten Straffung der Geldpolitik warnen, sollten sich die Spannungen im Nahen Osten auf die Energiepreise auswirken, sehen einige Analysten Zinssenkungen noch vor dem nächsten Herbst — was die Märkte bereits jetzt einpreisen.
Es gibt für die EZB noch weitere Themen zu besprechen. Am dringlichsten ist vielleicht das 1,7 Billionen Euro schwere Anleiheportfolio, das während der Pandemie zur Ankurbelung der Wirtschaft aufgebaut wurde. Einige Räte wollen die Reinvestition fällig werdender Wertpapiere früher als geplant stoppen, obwohl sie Befürchtungen ausräumen müssen, dass ein solcher Schritt die Märkte verunsichern würde.
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Die geldpolitischen Beschlüsse der EZB sollen um 14:15 Uhr bekanntgegeben werden. Die heutige Sitzung findet in Athen statt – gemäß einer Tradition der EZB, regelmäßig an einem anderen Ort als Frankfurt zusammenzukommen. Die Pressekonferenz von Präsidentin Christine Lagarde folgt eine halbe Stunde später.
Zinsen
Der Bloomberg-Umfrage zufolge haben die Zinssätze bereits ihren Höchststand erreicht, auch wenn eine offizielle Bestätigung durch die EZB noch auf sich warten lassen könnte. Chefvolkswirt Philip Lane sagte kürzlich, dass die Unsicherheit über die Inflation bis ins Jahr 2024 anhalten wird, vor allem wegen der Lohnverhandlungen.
Die Ökonomen haben ihre Erwartungen für die erste Zinssenkung der EZB nach hinten verschoben und gehen nun von einer Senkung erst im September aus - im Einklang mit der Botschaft der EZB, dass die Zinssätze für eine “ausreichend lange Zeit” auf dem derzeitigen Niveau bleiben müssen, um die Inflation auf das Zielniveau zurückzuführen.