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EZB-Direktor Panetta: Notenbank sollte nicht auf 'schlechte' Inflation reagieren

PARIS (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte aus Sicht von EZB-Direktor Fabio Panetta nicht überstürzt auf die deutlich erhöhte Teuerung reagieren. Eine verfrühte geldpolitische Straffung drohte, die Wirtschaft im Euroraum zu beschädigen und die Nachfrage zu belasten, sagte Panetta am Mittwoch in Paris. Selbst eine dauerhaft erhöhte Inflation könnte unter Umständen sogar eine Lockerung der Geldpolitik erfordern, erklärte der Italiener.

Panetta begründet seine Einschätzung mit der Unterscheidung zwischen "guter" und "schlechter" Inflation. Derzeit sehe sich der Euroraum mit einer "schlechten" Inflation konfrontiert, da sie überwiegend Ergebnis eines externen Angebotsschocks sei, der zudem die wirtschaftliche Aktivität belaste. Demgegenüber sei "gute" Inflation Resultat einer robusten Binnennachfrage und einer hohen Beschäftigung.

"Die Daten deuten darauf hin, dass das aktuelle Bild von einer schlechten Inflation dominiert wird, die außerhalb des Euroraums erzeugt wird, während wir weit davon entfernt sind, eine ungewöhnlich hohe Inlandsnachfrage zu sehen", sagte Panetta. Die Geldpolitik sollte sich daher in Geduld üben. Eine übereilte Straffung würde vor allem die Konsumausgaben einschränken. "Schlechte" Inflation wirke wie eine Steuer auf die Nachfrage und könnte daher sogar eine geldpolitische Lockerung erfordern.

Die Äußerungen Panettas, der als Verfechter einer lockeren Geldpolitik gilt, passen nicht so ganz zu jüngsten Bemerkungen anderer EZB-Vertreter. Zuletzt hatten sich unter anderem EZB-Vizechef Luis de Guindos und die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel skeptischer zu der hohen Inflation im Währungsraum geäußert. "Es scheint, dass sich im EZB-Rat aktuell die Einschätzung zu den Inflationsrisiken in der Eurozone ändert", hieß es dazu von der Dekabank. Bisher erklärt die EZB die hohe Teuerung überwiegend mit Corona-Sondereffekten, die im Laufe des kommenden Jahres zumeist auslaufen sollten.