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EZB-Bankenaufseher: Institute sollten nicht auf höhere Zinsen warten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Dauerzinstief im Euroraum belastet Geldhäuser nach Einschätzung der Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) zunehmend. Bis etwa Mitte 2020 sei das Niedrigzinsumfeld noch alles in allem positiv für die Finanzinstitute gewesen, sagte der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, am Dienstag in einem Interview mit Bloomberg TV. Zwar sanken die Gewinne, aber die Kreditvolumina weiteten sich aus. "Es stimmt, dass in der letzten Periode der Margeneffekt überwogen hat, so dass es einen negativen Effekt auf die Bankmargen gibt", sagte Enria. Dies werde wahrscheinlich für eine Weile anhalten.

"Es gab eine lange Zeit, in der die europäischen Banken auf den Godot der Zinserhöhung zu warten schienen, um ihre Margen wiederherzustellen", sagte Enria. "Die Corona-Pandemie war ein Wendepunkt." Nicht alle, aber viele Banken hätten inzwischen verstanden, dass sie handeln müssen.

"Banken sollten sich auf Kostenoptimierung und die Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells konzentrieren und vielleicht eine Konsolidierung in Erwägung ziehen, das heißt sie sollten versuchen, ihr Geschäftsmodell nachhaltig zu gestalten, anstatt auf etwas aus dem Weltall zu warten, das ihnen helfen könnte", riet Enria.

Die EZB hält den Leitzins im Euroraum seit März 2016 auf dem Rekordtief von null Prozent. Geschäftsbanken, die Geld bei der Notenbank parken, müssen dafür seit Juni 2014 Zinsen zahlen. Aktuell liegt dieser Einlagenzins - im Fachjargon Einlagefazilität - bei minus 0,5 Prozent. Seit einiger Zeit gewährt die Notenbank Freibeträge für bestimmte Summen, um die Institute zu entlasten. Etliche Geldhäuser geben die Kosten für die Negativzinsen an ihre Kunden weiter. Ein Ende des Zinstiefs ist bislang nicht in Sicht.

Die EZB beaufsichtigt seit November 2014 die größten Banken und Bankengruppen im Euroraum direkt. Derzeit sind dies 114 Institute, die für fast 82 Prozent des Marktes im Währungsraum der 19 Länder stehen.