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Der Eyeem-Gründer will mit seinem neuen Startup chronische Krankheiten heilen

Florian Meissner war CEO von Eyeem, jetzt leitet er die Geschäfte von Aware.
Florian Meissner war CEO von Eyeem, jetzt leitet er die Geschäfte von Aware.

Spätestens seit der Corona-Pandemie hat die Startup-Szene erkannt, welche Bedeutung die Themen Gesundheit und mentales Wohlbefinden haben. Auch die ehemaligen Eyeem-Gründer Florian Meissner und Ramzi Rizk sowie Banker Ferdinand Schmidt-Thomé setzen auf das Thema und gründen nun selbst ein Startup in diesem Bereich. Seit Juni 2021 arbeiten sie an der App Aware, einem Analysedienst für Gesundheitsdaten.

Ihr letztes Unternehmen verließen sie kurz zuvor. Die Datenbank Eyem hatten Meissner und Rizk mit Gen Sadakane und Lorenz Aschoff 2011 gegründet. Fotografen können über das Portal ihre Bilder anbieten, Eyeem behält ein Teil der Einnahmen ein. Nach eigenen Angaben sind über acht Millionen Fotografen bei der Firma registriert. Wie viel das Portal in all den Jahren umgesetzt und ob es profitabel gewirtschaftet hat, ist nicht bekannt. Im Januar 2021 strukturierte Eyeem sein Team um. Bis auf Rizk verließen alle Gründer die Bilderplattform. Ein halbes Jahr später verkauften die Gesellschafter das Unternehmen an eine Schweizer Beteiligungsgesellschaft.

Eyeem war 5,5 Millionen Euro wert

In seinen Büchern bewertet die börsennotierte New Value AG, mittlerweile umbenannt in Talenthouse AG, die Eyeem-Assets nun mit umgerechnet 5,5 Millionen Euro. Diese Summe muss nichts zwangsläufig mit dem Verkaufspreis übereinstimmen, dieser dürfte im Fall von Eyeem höher liegen. Die vier Gründer hielten zuletzt jeweils 1,7 Prozent an ihrem Unternehmen. Meissner und Rizk treten zudem als Business Angels auf, mit ihrer frühen Beteiligung an Gorillas haben sie etwa in der Unicorn-Runde im vorigen Frühjahr eine gute Rendite eingeholt.

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Wieviel eigenes Geld sie in ihre neue Gründung Aware gesteckt haben, ist nicht bekannt. Fest steht, dass direkt zum Start Cherry Ventures, diverse Business Angels sowie kleine Fonds eingestiegen sind. Darunter der June Fund von Google-Vorstand Philipp Schindler und seinem Bruder Florian sowie die Teleclinic-Gründerin Katharina Jünger. Die Höhe der Finanzierungsrunde ist nicht öffentlich. Es dürfte sich aber mindestens um einen siebenstelligen Betrag gehandelt haben.

Ihr dritter Mitgründer bei Aware, Ferdinand Schmidt-Thomé, ist studierter Psychologe, hat als Vermögensverwalter bei J.P. Morgan gearbeitet und zuletzt die Firma Chromic aufgebaut. Chromic entwickelt Textilien, die ja nach Einfallswinkel, Temperatur oder Licht ihre Farbe ändern oder glänzen. Als Geschäftsführer ist Schmidt-Thomé bei Aware allerdings nicht eingetragen.

Fitnessarmband und Blutwerte

Was er, Meissner und Rizk genau mit dem Startup vor haben, dazu gibt bisher nur wenige Informationen. Gründerszene-Anfragen ließ das Startup unbeantwortet. „Wir bauen eine Technologie für einen Planeten ohne chronische Krankheiten“, heißt es lediglich auf der Webseite. In ihren offenen Stellenanzeigen beschreibt sich Aware als eine Plattform, die die Gesundheit ihrer Nutzer verbessern und Präventionsprogramme fördern will, die auf Wissenschaft und Schwarmintelligenz basieren.

Im Handelsregister hat das Unternehmen angegeben, dass die App Gesundheitsdaten wie Blutwerte auswerten und damit chronische Krankheiten erforschen möchte. Laut einer Eintragung im deutschen Markenregister will Aware obendrein Nahrungsergänzungsmittel und Gadgets wie Fitnessarmbänder sowie Blutzuckermessgeräte vertreiben. Von Gesundheitsschulungen ist vage die Rede, ebenso wie von Laboruntersuchungen und dem Sammeln medizinischer Daten. Mit einem Ziel: chronische Krankheiten und ihre Symptome verringern.

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, die Eyeem-Gründer hätten rein rechnerisch jeweils 100.000 Euro aus dem Verkauf erhalten. Das ist falsch.