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EY knackt Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro

Die Nummer zwei der deutschen Wirtschaftsprüfer setzt im Jubiläumsjahr auf das klassische Geschäft mit der Abschlussprüfung – anders als mancher Konkurrent.

EY kann kräftig zulegen. Foto: dpa
EY kann kräftig zulegen. Foto: dpa

Hundert Jahre alt wird die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY in diesem Jahr – zum Jubiläum fährt das Unternehmen ein Rekordergebnis ein. Erstmals hat die frühere Ernst & Young die Marke von zwei Milliarden Euro Umsatz geknackt. Im Geschäftsjahr 2018/19 (bis 30. Juni) stieg der Wert um sieben Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.

Das ist zwar deutlich weniger Wachstum, als es Konkurrent Deloitte vor wenigen Wochen vermeldet hat: Die Münchener legten gleich um 17 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zu. Doch EY-Deutschlandchef Hubert Barth zeigte sich am Dienstag rundum zufrieden: „Ein Wachstum von sieben Prozent tut uns gut. Wir wachsen seit Jahren organisch mit einer solchen Rate, das lässt sich gut managen“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Frankfurt.

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Zugelegt hat EY in allen vier Sparten – am stärksten aber im Transaktionsgeschäft, also der Beratung bei Übernahmen, Fusionen und Abspaltungen. Dort sprang der Umsatz um 15 Prozent auf 403 Millionen Euro. In der Managementberatung kam die Nummer zwei der deutschen Prüfer auf 386 Millionen Euro Umsatz (plus sieben Prozent). In der Steuer- und Rechtsberatung fiel das Wachstum mit drei Prozent auf 707 Millionen Euro vergleichsweise schwächer aus. Die Marktführerschaft in dem Bereich reklamiert EY weiterhin für sich.

Zweistärkstes Segment ist die Wirtschaftsprüfung samt prüfungsnaher Beratung. Deren Umsatz wuchs um 7,5 Prozent auf 617 Millionen Euro. Vom klassischen Geschäft mit der Abschlussprüfung erwartet EY in den kommenden Jahren auch das größte Wachstum. Dazu sollen die zahlreichen Mandatsgewinne beitragen.

EY wird seine Position als Prüfer von Dax-Unternehmen vom kommenden Jahr an kräftig ausbauen. Dann kommen Deutsche Bank, Lufthansa, Munich Re und Volkswagen als neue Kunden hinzu. Diese Konzerne mussten ihren Abschlussprüfer in Zuge der Rotationspflicht austauschen. Weiterhin wird EY Siemens, Beiersdorf und Wirecard prüfen, zudem testieren die Stuttgarter das neue Dax-Mitglied MTU Aero Engines. Außerhalb der Dax-30 kamen neue Kunden wie Bosch, EnBW und Pro Sieben Sat.1 dazu.

Wirtschaftsprüfung bleibt Kerngeschäft

Um die Mandate hatten sich auch andere große Prüfer beworben. Barth führt den Erfolg darauf zurück, dass sich EY seit Jahren personell und mit Investitionen in die Digitaltechnik vorbereitet habe. Letzteres sei bei den Kunden - neben dem Team – mittlerweile ein wichtiges Auswahlkriterium.

Zwar hat auch EY in den vergangenen Jahren die Managementberatung kräftig ausgebaut – etwa durch die Übernahme der Digitalberatung Etventure und den Ausbau der Operations-Beratung. Derzeit mischen die Stuttgarter etwa beim Konzernumbau von Daimler mit. Im Geschäft mit Unternehmenstransformationen will EY als Komplettanbieter von der Strategieentwicklung über Prozessveränderung bis zur Steuerberatung punkten. Angesichts der Konjukturdelle rechnen die Berater in den nächsten Jahren zudem mit guten Geschäften im kostengetriebenen Umbau und in der Restrukturierung von Unternehmen.

Allerdings will EY-Deutschlandchef Barth keinesfalls den Wachstumsschwerpunkt auf die Managementberatung verlagern – so, wie es bei Konkurrenten seit einigen Jahren verstärkt den Eindruck macht. Deloitte etwa ist im Consultingeschäft zuletzt rasant gewachsen und setzt stark auf die digitale Transformation der Kunden. Allerdings legte Deloitte zugleich auch im klassischen Testatgeschäft deutlich zu.

„Wir kommen aus der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung und verfahren nach dem Motto: Schuster, bleib bei Deinen Leisten“, sagte Barth. Den gegenwärtigen Umsatzmix von jeweils etwa ein Drittel Prüfung, Consulting und Steuerberatung sieht er als ideal an. Um die neuen Mandate in der Abschlussprüfung stemmen zu können, plant EY einen kräftigen Personalausbau. Derzeit sind 3000 Mitarbeiter in dem Segment tätig, in den kommenden Jahren werden zwischen acht und zehn Prozent mehr gebraucht, erwartet Barth.