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Extremes Wetter: Globaler Energiebedarf steigt stark an

Wegen Temperaturschwankungen und extremer Witterung wurde 2018 deutlich mehr Energie gebraucht als in den Jahren zuvor. Dieser Trend könnte sich noch verschärfen.

Die Energienachfrage ist 2018 um 2,9 Prozent gestiegen. So rasant wuchs der Bedarf zuletzt 2010. Die Folge: Auch der CO2-Ausstoß nahm mit zwei Prozent im vergangenen Jahr deutlich zu – und wuchs damit so schnell wie seit sieben Jahren nicht mehr. Verantwortlich dafür sind laut der jährlichen Energie-Analyse des britischen Ölkonzerns BP extremes Wetter und überraschend starke Schwankungen der globalen Temperaturen.

Durch die Witterung wurden demnach 2018 mehr fossile Brennstoffe nachgefragt – zum Beispiel für Kühl- und Heizungsanlagen. Durch den größeren Verbrauch habe wiederum der weltweite Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zugenommen. Den Experten zufolge könnte sich dieser Trend in den kommenden Jahren verschärfen.

BP veröffentlicht jährlich einen Bericht zur Entwicklung der globalen Energienachfrage, den „Statistical Review of World Energy“. Besonders auffällig ist laut BP-Chef Bob Dudley, dass trotz weltweiter Anstrengungen, den Klimawandel zu begrenzen, die starken Temperaturschwankungen den Einsatz fossiler Brennstoffe im vergangenen Jahr intensiviert haben.

„Ein großer Teil der hohen Energienachfrage im vergangenen Jahr kann auf den steigenden Einsatz von Kühl- und Heizungssystemen aufgrund der großen Zahl an extrem heißen und extrem kühlen Tagen zurückgeführt werden“, erklärt Dudley.

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Weltweit nehmen die Bemühungen zu, den Anstieg der Temperaturen zu begrenzen. Seit Beginn der industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist sie um ein Grad Celsius gestiegen. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird sie um zwei Prozent gestiegen sein, erwarten Experten.

Das Klima wandelt sich derzeit so schnell wie seit dem Ende der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren nicht mehr. „In einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend Bedenken hinsichtlich des Klimawandels hegt und dringender Handlungsbedarf herrscht, nehmen der Energieverbrauch und die Kohlenstoffemissionen so schnell zu wie seit Jahren nicht mehr“, mahnt BP-Chefökonom Spencer Dale bei der Vorstellung des Reports.

In den vergangenen zehn Jahren nahm der Energieverbrauch im Schnitt lediglich um 1,5 Prozent zu. Nun hat er sich dem Bericht zufolge mit drei Prozent also verdoppelt.

Egal ob Öl, Gas oder Kohle – bei den fossilen Energiequellen ging die Nachfrage trotz aller Bemühungen im vergangenen Jahr nach oben. Laut BP bedienten die drei Energieträger fast drei Viertel des Anstiegs der gesamten Energienachfrage, das ist der höchste Anteil seit fünf Jahren.

Die aufgezeichneten Temperaturschwankungen – Tage, die viel heißer oder kälter als üblich sind – haben den Gasverbrauch wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr in die Höhe getrieben. Auch der weltweite Ölverbrauch stieg stärker als üblich. Und von der Kohle verfeuerten die Menschen gleich 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr – und damit das Doppelte des Durchschnittsverbrauchs der vergangenen zehn Jahre.

Nachfrage in China und Indien höher als das Angebot

Obwohl China und Indien in den vergangenen Jahren Milliarden in den Ausbau sauberere Energiequellen gesteckt haben, reicht das Wachstum nicht aus, um die Nachfrage der Mega-Nationen zu befriedigen. Und so bauen beide Länder immer noch neue Kohlekraftwerke.

Nach drei Jahren sinkenden Verbrauchs verzeichnete die Kohle im vergangenen Jahr den zweiten Anstieg in Folge. Der BP-Chef beobachtet, dass die weltweiten Nationen bisher keinen nachhaltigen Weg eingeschlagen haben. „ Je länger der CO2-Ausstoß steigt, desto schwieriger und teurer wird das Ziel einer dekarbonisierten Welt.“ Dieser Umstand mache deutlich, dass sich auf der Welt etwas ändern müsse.

Dale warnt, dass die Zunahme extremer Wetterereignisse und der steigende Energiebedarf ein Teufelskreis seien: „Der Anstieg des Kohlenstoffgehalts führt zu extremeren Wettermustern, die wiederum die Energienachfrage und den CO2-Ausstoß wachsen lassen, da Haushalte und Unternehmen versuchen, die Extremtemperaturen auszugleichen“, sagt der BP-Chef. Außerdem zeige der Bericht „ein wachsendes Missverhältnis“ zwischen dem zunehmenden gesellschaftlichen Wunsch nach Klimaschutzmaßnahmen und dem tatsächlichen Fortschrittstempo.

Die erneuerbaren Energien waren zwar auch im vergangenen Jahr die am schnellsten wachsende Energiequelle, sie stiegen aber mit 14,5 Prozent weniger stark als üblich. Im Stromsektor decken die erneuerbaren Energien gerade einmal 9,3 Prozent des weltweiten Verbrauchs.

Der größte Stromversorger ist auch heute noch Kohle, mit einem Anteil von 38 Prozent. Die Länder mit dem meisten Energieverbrauch waren China (34 Prozent des weltweiten Verbrauchs), die USA (20 Prozent) und Indien (15 Prozent).

Mehr: Obwohl der Ausbau von Windenergie ins Stocken geraten ist, betont Wirtschaftsminister Peter Altmaier man sei „voll auf Zielkurs“. Lesen Sie hier mehr über die neue Energiewende-Offensive des CDU-Politikers.