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Extreme Preissteigerungen: Abzocke bei Autoteilen

(Bild: gettyimages)
(Bild: gettyimages)

Rückleuchten, Außenspiegel, Motorhauben, Windschutzscheiben – wer ein Ersatzteil für seinen PKW braucht, darf sich seit jeher auf deftige Preise gefasst machen. Doch die Autoteile-Hersteller drehen immer weiter kräftig an der Preisschraube. In den vergangenen zwölf Monaten, gab es erneut rasante Preissprünge, wie eine Studie ergab.

Es ist schnell passiert, einmal nicht aufgepasst und schon ist eine Beule in der Stoßstange oder ein Außenspiegel hinüber. Das richtig böse Erwachen kommt spätestens dann, wenn die Vertragswerkstatt die Rechnung für die Reparatur präsentiert. Denn Ersatzteile für PKW sind unverhältnismäßig teuer und die Preise steigen immer weiter.

Allein von August 2017 bis August 2018 stiegen die Preise im Schnitt um 4 Prozent, die für Scheinwerfer sogar um 7 Prozent, das ergab die Auswertung der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

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Vier Prozent klingt vielleicht erst einmal nicht viel, die durchschnittlichen Preise für Autoteile dagegen sprechen für sich. Für einen Scheinwerfer waren im August 2018 stolze 316 Euro fällig, eine Windschutzscheibe schlug im Schnitt mit 361 Euro zu Buche und für eine neue Kofferraumklappe durften Autofahrer durchschnittlich 681 Euro berappen – die Montage jeweils noch nicht mit eingerechnet, versteht sich.

Der GDV beobachtet die Preisentwicklung bereits seit Januar 2013. „Seitdem stiegen die Kosten für Ersatzteile deutlich schneller als die Inflationsrate: Während der Verbraucherpreis-Index um 6,9 Prozent stieg, verteuerten sich Pkw-Ersatzteile im selben Zeitraum durchschnittlich um 24 Prozent. Rückleuchten sind seit 2013 um fast 50 Prozent, Kofferraumklappen um über 30 Prozent teurer geworden“, heißt es in der Studie.

Autohersteller bestimmen die Preise meist allein

Der Grund, warum die Autobauer so horrende Preise verlangen können, liegt am sogenannten Designschutz. Beim Deutschen Marken – und Patentamt oder dem Europäischen Markenamt können sich Automobilkonzerne das Design ihrer Autos schützen lassen. So verhindern die Konzerne, Kopien Dritter aller sichtbaren Karosserie-Ersatzteile und können so die Preise allein bestimmen.

„So wird der Wettbewerb ausgeschaltet und der Markt für sichtbare Ersatzteile monopolisiert“, sagt Tibor Pataki, Leiter der Abteilung Kraftfahrtversicherung im GDV. „Besser und vermutlich auch günstiger wäre es, wenn die Verbraucher zwischen verschiedenen Ersatzteil-Herstellern wählen könnten.“ Die Versicherungswirtschaft fordert deshalb, den Designschutz zu lockern.

Wie Sie trotzdem sparen können

Dass sich ein Preisvergleich trotzdem lohnen kann, fand der ADAC gemeinsam mit dem NDR-Verbrauchermagazin Markt heraus. Demnach würden sichtbare Ersatzteile wie Bremsen oder Stoßdämpfer nicht immer dem Designschutz unterliegen. Kunden würden in vielen Werkstätten auf Nachfrage auch deutlich günstigere Nachbauten erhalten.

Dass sich dadurch schnell mal ein paar hundert Euro sparen lassen, zeigte ein Techniker vom ADAC am Beispiel eines BMW, bei dem die Bremsscheiben und Bremsbeläge erneuert werden sollten: Die BMW-Vertragswerkstatt verlangte für die Reparatur 620,90 Euro, eine freie Werkstatt mit Original-BMW-Ersatzteilen 430 Euro und die Werkstatt-Kette A.T.U. bot ein Komplettpaket für 239,99 Euro an.

Auf Nachfrage zum Fabrikat der Bremsen erklärte eine A.T.U.-Werkstattmitarbeiterin, es handele sich um sogenannte „Erstausrüster-Qualität“: „Da steht zwar jetzt nicht BMW drauf, das kommt aber meistens aus der gleichen Produktion, sogar vom gleichen Band.“

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