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Experten: Schutzziele für Land- und Meeresflächen schwer erreichbar

BERLIN (dpa-AFX) -Nach Ansicht von Experten ist es fraglich, ob bis 2030 wie angestrebt 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz stehen werden. "Ich denke, wir werden das nicht hinkriegen", sagte am Montag Thomas Brey vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven mit Blick auf die Meeresflächen. Er sieht Widerstände vor allem aus Asien und aus Russland.

Derzeit sind laut Experten etwa sieben Prozent der Meere geschützt. Eines der Hauptziele des am Mittwoch startenden Weltnaturgipfels in Montreal ist es, mindestens 30 Prozent der weltweiten Landes- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen.

Auf dem Land ist die Ausgangssituation etwas besser: Hier sind bereits etwa 17 Prozent geschützt. Dennoch ist die Ökosystemforscherin Almut Arneth vom Karlsruher Institut für Technologie skeptisch, ob das Ziel erreicht wird. "Die Widerstände sind schon auch sehr groß auf dem Land", sagte sie. "Möglich ist es, aber nur mit unterschiedlichsten Akteuren, die da zusammenspielen." Dazu zählten Regierungen, die Subventionen sinnvoll setzen müssten. Aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher müssten mitziehen. "Und wenn wir das schaffen, dann wäre es auf jeden Fall möglich."

Brey sieht aber noch ein anderes Problem in dem sogenannten 30x30-Ziel. "Wir machen die Maßzahl zum Ziel unserer Aktionen. Und das ist extrem gefährlich", sagte der Experte. Dann gehe es nur noch um die Größe der Fläche - "egal wo, egal wie". Das könne dazu führen, dass Schutzgebiete dort errichtet würden, wo es den wenigsten Widerstand gebe - und nicht, wo sie gebraucht würden.

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Für Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, ist die Maßgabe ein "Minimalziel" für den Weltnaturgipfel. Es sei aber eine ausreichende Finanzierung nötig, um die Schutzgebiete nicht nur auf dem Papier zu errichten, sondern diese auch in der Realität umzusetzen. "Dann sind wir natürlich auch als Globaler Norden gefordert, hier bei der Finanzierung und Ausbildung und beim Management zu helfen."

Der 15. Weltnaturgipfel findet vom 7. bis zum 19. Dezember im kanadischen Montreal statt. Eine wichtige Rolle bei den anstehenden Verhandlungen spielt auch eine solide Finanzgrundlage für den globalen Artenschutz. Die Konferenz sollte ursprünglich in China tagen und musste pandemiebedingt mehrfach verschoben werden.