Experten erklären: Darum bringen Millennials die Bier-Industrie ins Wanken
Millennials gelten als wählerisch. Das gilt nicht nur für ihre Kleidung, ihre Schuhe oder bei ihrer Berufswahl, die mehr denn je auf Work-Life-Balance ausgerichtet, sondern auch bei Lebensmitteln und Getränken. Es entsteht eine Art Rückbesinnung auf regionale Produkte und der Drang nach gesundheitsbewusster Ernährung.
Zu diesem Lebensstil passen die Biere, die wir täglich in der Werbung zu sehen bekommen, nur bedingt. Genau das merken auch die Brauereien, denn früher war Bier noch das meistkonsumierte Getränk in Deutschland — liegt heute aber hinter Kaffee, Wasser und Säften nur noch auf Platz vier. Auch beim Pro-Kopf-Konsum ist der Abwärtstrend in der Beliebtheit des Bieres schnell zu erkennen: Lag er 1980 noch bei 146 Litern, waren es laut Statista 2016 nur noch 104 Liter — Ein Rückgang von fast 30 Prozent.
Millennials haben größere Auswahl an Getränken zur Verfügung
„Die Millennials haben im Vergleich zu früheren Generationen eine deutlich größere Auswahl an Getränken. Das bekommt auch der Biermarkt zu spüren. Zudem achten sie mehr auf ihre Ernährung und kaufen in Summe weniger alkoholische Getränke und klassisches Bier als Jugendliche vor einigen Jahren,“ erklärt Marcus Strobl, Bier-Experte beim Marktforschungsunternehmen Nielsen den Rückgang im Gespräch mit Business Insider.
Damit kommen auch die großen Brauereien in Deutschland in Bedrängnis. „Um das Jahr 1980 gab es die letzte große Umstrukturierung in dieser Größenordnung. Damals ging der Trend weg vom Exportbier hin zum Pils, weshalb alle Großbrauerein auf diese Sorte ausgerichtet sind“, berichtet Günter Birnbaum von der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung GfK gegenüber Business Insider.