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Experte: Scholz hat nicht die gleichen Qualitäten wie Dreyer

MAINZ (dpa-AFX) - Das gute Abschneiden der SPD bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz ist nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Jürgen Falter vor allem auf Ministerpräsidentin Malu Dreyer zurückzuführen - und keine Vorlage für die Partei im Bund. "Das war ganz eindeutig ein Erfolg für Malu Dreyer. Ohne sie hätte die Partei nicht so gut abgeschnitten", sagte der Professor von der Universität Mainz der Deutschen Presse-Agentur.

"Olaf Scholz ist nicht der Spitzenkandidat der genau die gleichen Qualitäten wie Malu Dreyer aufweisen würde. Er wirkt nicht so verletzlich, die Härte hat er vielleicht, aber bei Malu Dreyer ist es dann noch der große Charme und das Kümmern, das sie aufbringt", sagte Falter. "Scholz ist ein völlig anderer Typ. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das rausreißt, schon gar nicht mit einer Partei, die wieder beginnt, ihm Knüppel zwischen die Beine zu werfen", sagte Falter mit Blick auf die Debatte um den gesellschaftlichen Kurs gegenüber sexuellen und anderen Minderheiten in der SPD.

"Die einzige Hoffnung, die die SPD haben kann ,ist die, dass die CDU weiter abschmiert", sagte Falter. "Corona hat beim Abschneiden der CDU eine Rolle gespielt, weil natürlich die Pannen, die passieren, in erster Linie den Haupthandelnden zugemessen werden - also Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Kanzlerin Angela Merkel." Allerdings: "Wenn ein größerer Teil der Bevölkerung geimpft ist, vielleicht sogar bis vor den Sommerferien, und die Pandemie damit zumindest neutralisiert oder weitgehend besiegt ist, dann kann die CDU natürlich wieder Punkte einsammeln."

Die Ampel-Koalition in Rheinland-Pfalz sei eigentlich unauffällig gewesen, sagte Falter. "Sie hat keine großen Experimente gemacht - beispielsweise die Landschaft nicht so mit Windrädern zugepflastert, wie die Grünen das gewollt hätten."

"Wenn Malu Dreyer mit dieser vorsichtigen Politik der kleinen Schritte und der moderaten Reformen weiter macht, hat sie gute Chancen, unbeschadet über diese Legislaturperiode zu kommen", prognostizierte der Politikwissenschaftler. "Und wenn sie dann wieder Spitzenkandidatin sein sollte, stehen die Chancen gut, dass sie wieder gewählt wird."