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Experiment zeigt: Schon eine kleine Intervention kann werdende Väter dazu bringen, mit dem Rauchen aufzuhören

Wenn Eltern ein Kind bekommen, ist das ein großes Ereignis. Und scheinbar sind auch Väter schon vor der Geburt bereit für bestimmte Veränderungen – wenn man ihnen einen Schubs gibt. Einer neuen Studie zufolge kann nämlich schon eine kleine ärztliche Intervention während einer Schwangerschaft die männlichen Partner dazu bewegen, mit dem Rauchen aufzuhören. Das „Ärzteblatt“ hatte berichtet. Bereits ein kurzer Atemtest, kostenlose Nikotinpflaster und die Einladung zu einem Entwöhnungsprogramm haben im Experiment dazu geführt, dass sich die Zahl der Väter, die sechs Monate später das Rauchen aufgegeben haben, verdoppelte.

Die Zeit vor der Geburt ist also in zweifacher Hinsicht günstig, um Väter von den Zigaretten loszubekommen. Einerseits steht sie ganz im Zeichen der Gesundheit: Viele Männer begleiten ihre Frauen zu den Vorsorgeuntersuchungen und mit der Aussicht auf Nachwuchs steigt auch ihre Empfänglichkeit für Gesundheitstipps und -ratschläge, so das „Ärzteblatt“. Andererseits gebe es während einer Schwangerschaft auch noch zusätzliche Gründe, dem Nikotin abzuschwören. Studien hätten gezeigt, dass es sich negativ auf den Fötus auswirken kann, wenn schwangere Frauen passiv rauchen. So steigt in diesem Zusammenhang laut „Ärzteblatt“ das Risiko von Totgeburten, Geburtsfehlern und neurologischen Entwicklungsverzögerungen.

Testgruppe erhielt kostenlose Nikotinpflaster oder -kaugummis

Das Forschungsteam um Man Ping Wang von der Universität Hongkong hat das zum Anlass genommen, die Effektivität von Interventionen und Entwöhnungsangeboten vor der Geburt zu untersuchen. Die Wissenschaftler rekrutierten dafür 1053 rauchende Väter in Schwangerschaftsberatungsstellen mehrerer Kliniken in Hongkong.

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Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe, bestehend aus 526 Vätern, wurde im Rahmen der Intervention lediglich ermahnt, mit dem Rauchen aufzuhören, und erhielt eine Aufklärungsbroschüre über die Risiken des Passivrauchens während der Schwangerschaft für den Fötus. Außerdem gab man den Männern die Telefonnummer einer Beratungshotline und ließ sie in einen sogenannten „Smokerlyzer“ pusten, der die Konzentration von Kohlenstoffmonoxid in der Ausatemluft bestimmt. Das Ergebnis wurde den Männern gleich nach dem Pusten gezeigt – inklusive eines Warnhinweises mit den Gefahren für den Fötus. Das giftige Kohlenmonoxid wird beim Rauchen eingeatmet und bindet stark an die roten Blutkörperchen, wodurch weniger Sauerstoff transportiert werden kann. Der beschriebene Atemgastest wurde auch beim zweiten Termin sechs Monate später zu Kontrolle des Zigarettenkonsums herangezogen.

Die zweite Gruppe, bestehend aus 527 Vätern, wurde zusätzlich zur Ermahnung mit einer kostenlosen Wochenration an Nikotinpflastern oder Nikotinkaugummis versorgt. Außerdem leitete man sie aktiv an eine der kostenlosen Beratungsstellen weiter, die Rauchentwöhnungskurse anbieten.

Harmonischeres Familienleben nach der Intervention

Die Ergebnisse fielen in der zweiten Gruppe deutlich besser aus. Immerhin 36 der 527 Väter, also 6,8 Prozent, waren sechs Monate nach dem Studienstart abstinent. In der ersten Gruppe, die nur eine mündliche Verwarnung erhalten hatte, waren es hingegen nur 19 der 526 Teilnehmer, also 3,6 Prozent. Trotz dieserer scheinbar geringen Zahlen – die Ergebnisse sind signifikant.

Von den Männern, die den Absprung nicht vollständig geschafft hatten, berichtete knapp ein Viertel, dass sie die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten immerhin halbiert hätten. Und obwohl mit dem Nikotinentzug oft körperliche Symptome und Gereiztheit einhergehen, hatte das scheinbar keine Auswirkung auf das Familienglück: Die Männer in der Interventionsgruppe gaben deutlich häufiger an, dass ihr Familienleben nun harmonischer verlaufe.

sb