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Peter Thiel legt bei Fintech Moss nach – Bewertung steigt auf 225 Millionen

Die Gründer von Moss (v.l.): Stephan Haslebacher, Ferdinand Meyer, Anton Rummel und Ante Spittler
Die Gründer von Moss (v.l.): Stephan Haslebacher, Ferdinand Meyer, Anton Rummel und Ante Spittler

Valar Ventures erhöht sein Engagement beim Berliner Fintech Moss. Vor sechs Monaten war der Fonds, in dem Geld des US-Milliardärs Peter Thiel steckt, im Zuge einer 21-Millionen-Runde bei dem Startup eingestiegen. Nun fließen unter Führung von Valar in einer erweiterten Serie-A-Runde weitere 25 Millionen in das Fintech, das Firmen physische und virtuelle Kreditkarten, Kostenmanagement und Kurzzeitkredite anbietet. Die Bestandsinvestoren Cherry Ventures und Global Founders Capital legten ebenfalls nach. Insgesamt sind damit 55 Millionen Euro in das Unternehmen geflossen. Aktuell wird Moss nach eigenen Angaben mit 225 Millionen Euro bewertet.

Gegründet wurde Moss 2019 von Ante Spittler, Anton Rummel, Ferdinand Meyer und Stephan Haslebacher. Derzeit beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 100 Angestellte. „Mit dem Wachstum der vergangenen Monate haben wir bewiesen, dass wir schnell sein können“, sagt CEO Ante Spittler im Gespräch mit Gründerszene. Das Geschäft mit Kreditkarten für Firmen hat im Zuge der Pandemie noch einmal an Größe gewonnen: Durch die Angebote können Beschäftigte unabhängig agieren, ohne dass auf Firmenseite viel Verwaltungsaufwand fällig wird. Für die Anbieter ist charmant: Haben Firmen sich einmal für ein Produkt entschieden, ist ein Wechsel sehr aufwendig und damit teuer - die Kundenbindung ist also sehr hoch.

Immer mehr Konkurrenten

Dementsprechend umkämpft ist der Markt. Gerade hat das noch junge Startup Pliant finanzielle Unterstützung von Promi-Investor Carsten Maschmeyer erhalten. Das ebenfalls in Berlin ansässige Unternehmen ist aber noch deutlich kleiner als Moss. Gleiches gilt für das junge Finway aus München. Auch europäische Wettbewerber wie Spendesk expandieren längst in den deutschen Markt, mehr als ein Drittel seines Umsatzes erwirtschaftet das französische Unternehmen bereits hierzulande. Ebenfalls aggressiv tritt das französische Geschäftskonten-Startup Qonto auf und will sogar den Neobanken Penta oder N26 angreifen. Pleo aus Kopenhagen hat schon rund 200 Millionen Euro für seine Betriebsausgaben-App eingesammelt.

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Was Moss anders machen will als die vielen Konkurrenten: Zum einen konzentriert sich das Fintech auf junge Startups und Digitalunternehmen. Die sollen von Beginn an mit der Moss-Software arbeiten, eine Systemumstellung muss dann gar nicht erst stattfinden. „Was uns aber maßgeblich ausmacht, ist, dass wir eine echte Kreditkarte anbieten, kein Debit oder Prepaid, und das inklusive 60 Tage Zahlungsziel“, so Spittler. 15 Prozent Marktanteil hat Moss nach eigenen Angaben, rund 8.500 Kreditkarten seien bereits ausgegeben worden.

Aber auch ins Segment der kleinen und mittelgroßen Unternehmen sei Moss mittlerweile vorgestoßen. Mit dem neuen Kapital will Moss auch international werden: Noch in diesem Jahr soll Moss dann in einem ersten nicht-deutschsprachigen Markt verfügbar sein, zusätzliche Länder dann 2022 folgen. Kreditkarten seien ohnehin nur der Anfang, betont der Mitgründer und CEO: „Bald kommt mehr. Unser Ziel ist es, das komplette Ausgabenmanagement bei Firmen zu verschlanken.“

„Wenn es schnell gehen soll, gibt es eine Whatsapp-Gruppe“

Um das umzusetzen, soll sich die Zahl der Beschäftigten bis Ende kommenden Jahres verdoppeln oder sogar verdreifachen – eine genaue Zielgröße gebe es aber nicht. „Das wird von der Performance der Company abhängig sein und davon, ob es noch mal Kapital gibt“, sagt Spittler. Bis dahin sieht er seine Firma mit dem Investor Valar gut aufgestellt. Dessen Expertise im Fintech-Segment komme ihm und seinem Team ohnehin sehr zugute. Und vor allem die amerikanische Denke, an eine große Vision zu glauben. „Wir haben einen guten Austausch in Board Meetings. Und wenn es mal schnell gehen soll, gibt es auch eine Whatsapp-Gruppe.“

Gestartet war Moss ursprünglich unter dem Namen Vanta. Doch wegen eines Markenrechtsstreits musste sich das Startup Ende 2020 nach einer außergerichtlichen Einigung umbenennen. Der Grund: Der damalige Name und das Logo erinnerten zu sehr an den Fintech-Wettbewerber Vantik, der vor Vanta gestartet war. Die Gemeinsamkeiten nannte Gründer Spittler damals „purer Zufall“.