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Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek will sich offenbar doch nicht stellen

Rätselraten über den Aufenthaltsort einer Schlüsselfigur des Wirecard-Skandals: Ex-Vorstand Jan Marsalek, gegen den wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung und Marktmanipulation ermittelt wird, bleibt abgetaucht.

Im milliardenschweren Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard fahnden die Ermittler weiter nach Ex-Vorstand Jan Marsalek. Der Manager, der das Unternehmen an der Seite des früheren Konzernchefs Markus Braun rund 20 Jahre lang geprägt hat, muss Berichten zufolge mit einer Verhaftung rechnen. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen ihn ebenso wie gegen den früheren Vorstandschef Markus Braun wegen des Verdachts der Bilanzfälschung und der Marktmanipulation. Insider rechnen mit einer Ausweitung der Ermittlungen auch auf Betrug, der mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden kann.

Während sich Ex-Wirecard-Chef Markus Braun vergangene Woche allerdings stellte und nach einer vorübergehenden Festnahme gegen 5-Millionen-Euro-Kaution und weitere Auflagen von einer Untersuchungshaft verschont blieb, scheint sich Marsalek nicht der deutschen Justiz ausliefern zu wollen. Wie die „Tagesschau“ unter Berufung auf Recherchen von WDR, NDR und „Süddeutsche Zeitung“ aus Kreisen der Prozessbeteiligten berichtet, werde sich der langjährige Vorstand der Wirecard AG nun doch nicht der Justiz stellen.

Unterdessen herrscht vor allem Rätselraten über den Aufenthaltsort Marsaleks. Nach Daten der philippinischen Einwanderungsbehörde reiste der frühere Wirecard-Vorstand am Dienstag in das südostasiatische Land ein und am Mittwoch über den Flughafen Cebu weiter nach China. Allerdings zeigten die Videoaufzeichnungen des Flughafens nicht, dass Marsalek das Land verlassen habe, sagte Justizminister Menardo Guevarra am Donnerstag dem Fernsehsender CNN Philippines. Zudem gilt in China wegen der Coronakrise eigentlich noch immer eine Einreisesperre für Ausländer.

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Die Staatsanwaltschaft München ermittelt bereits seit Wochen gegen den Österreicher, Ex-Vorstandschef Braun und zwei weitere noch amtierende Vorstände. Auch die Philippinen ermittelten gegen Marsalek und weitere Personen, die möglicherweise in den Wirecard-Bilanzskandal verwickelt sind.

Der öffentlichkeitsscheue Marsalek galt als graue Eminenz von Wirecard. Er kam im Jahr 2000, zwei Jahre vor Braun, zu dem Unternehmen. Er machte dort rasch Karriere und war in den vergangenen Jahren im Vorstand für das Tagesgeschäft verantwortlich, darunter auch die Asien-Aktivitäten. Vergangene Woche Montag war er fristlos entlassen worden.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern erfuhr, stehen deutsche Strafverfolger und Marsalek direkt oder indirekt im Kontakt miteinander. Die Staatsanwaltschaft München und Marsaleks Anwalt in München wollten sich nicht äußern. Grund eines Haftbefehls kann außer Fluchtgefahr auch die Befürchtung der Justiz sein, dass der Beschuldigte Beweise vernichtet oder Zeugen beeinflusst. Zudem muss die Staatsanwaltschaft einen dringenden Tatverdacht hegen.

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