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Ex-Nationalspieler Fabian Ernst entwickelt jetzt einen smarten Fußball

Fabian Ernst war deutscher Nationalspieler und besitzt einen dänischen Fußballverein.
Fabian Ernst war deutscher Nationalspieler und besitzt einen dänischen Fußballverein.

Als Fabian Ernst 2013 seine Profikarriere beendete, war der Fußball noch ein ganz anderer. „Damals hatten Schiedsrichter noch keine Knöpfe im Ohr, und es gab noch keinen Videobeweis“, sagt der 24-malige Nationalspieler der Deutschen Presse-Agentur. Es gab noch keine Packing-Daten, keine expected goals und vieles mehr.

Im heutigen Fußball wird jede Bewegung erfasst und analysiert. Ernst will als Gründungsinvestor nun die letzte noch unerforschte Dimension angehen. „Jeder Bereich des Spiels ist komplett durchleuchtet“, sagt der 41-Jährige, der unter anderem für den Hamburger SV, Werder Bremen und den FC Schalke 04 spielte: „Nur der Ball ist noch ein unberührtes Thema.“

Das ändert er nun. Als früher Investor der Firma Sport Technology Systems in seiner Geburtsstadt Hannover entwickelt er gerade einen Smartball – einen Ball mit Chip. „Dieser kann jede Berührung messen und auswerten“, erklärt Ernst. „Den Punkt, an dem der Ball getroffen wurde, den Effet, die Höhe des Flugs und natürlich die Geschwindigkeit.“

„Kein Premium-Produkt für Top-Vereine“

Welche Möglichkeiten das bietet, wird nicht nur Lucien Favre wissen. Zahlreiche Profis berichteten, der ehemalige Dortmunder Trainer habe sie erstaunt und manchmal auch genervt, weil er ihnen eintrichtern wollte, den Ball in einem minimal anderen Winkel treffen zu müssen. Nach Anwendung seiner Tipps zeigten sich die Profis wiederum erstaunt über den Effekt. „Wenn du diese Dinge objektiv messen kannst, bist du einen großen Schritt weiter“, sagt Ernst. „Für mich wäre es ein Traum und eine Vision, wenn wir Einfluss darauf nehmen könnten, wie im Fußball künftig trainiert und gespielt wird.“

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Der Prototyp des Smartballs kommt aus den USA. „Der dort entwickelte Ball war schon gut. Aber er steckte noch in den Kinderschuhen“, sagt Ernst. „Wir verfeinern das Ganze momentan.“ Im Sommer rund um die EM soll der Ball auf den Markt kommen. Allerdings ausdrücklich nicht nur für den Profi-Fußball. „Es soll kein Premium-Produkt für Top-Vereine werden“, sagt Ernst. „Das Ganze soll auch für Bezirksliga- oder C-Jugend-Trainer nutzbar sein.“ Aus diesem Grund soll die dazugehörige App leicht verständlich sein, der Preis zur Markteinführung laut Ernst bei „deutlich unter 100 Euro“ liegen. Das Ziel: „Ein Trainer für die Hosentasche.“

Er selbst könne nicht erklären, was die Techniker machen, sagt der EM-Teilnehmer von 2004 mit einem Schmunzeln. „Für mich ist wichtig, dass der Ball die richtige Qualität hat, dass die Übungen praxisnah und die Analysen verständlich und umsetzbar sind.“

In einem ersten Anlauf als Geschäftsmann hatte Ernst mit einem Partner 2018 den dänischen Verein Nästved BK gekauft. Vor kurzem hat er das Experiment beendet. „Wir sind auf viel Widerstand gestoßen“, berichtet er: „Vielleicht war es auch einfach nur der falsche Ort oder der falsche Zeitpunkt. Aber ich bereue es nicht. Unsere Ideen und Visionen waren, glaube ich, gut. Und ich habe viele wichtige Erfahrungen gesammelt.“

DFB an Zusammenarbeit interessiert

Nun will er den Fußball revolutionieren. „Den beschrittenen Weg der Digitalisierung kannst du nicht mehr aufhalten“, sagt Ernst. „Zu meiner Zeit war es eine surreale Vorstellung, dass man während des Trainings in ein Zelt gerufen wird, um sich die letzten drei Szenen anzusehen. Aber ich denke, in diese Richtung wird es sich entwickeln.“ Daten, in welchem Winkel und mit welchem Effet man den Ball getroffen hat, könnten dann dazugehören.

Beim DFB verfolgt man die Entwicklung gespannt. „Das Startup von Fabian Ernst ist ein sehr gutes Beispiel für den positiven Trend, dass sich aktuelle und ehemalige Spieler und Spielerinnen bei der Entwicklung von Innovationen und Technologien aktiv einbringen“, sagt Mirko Dismer, Abteilungsleiter Performance, Technologie und Innovation. Ihre Perspektive und ihr Erfahrungsschatz seien enorm wichtig, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die den Menschen im Mittelpunkt sehen und „nicht eine Technik der Technik wegen“, meinte Dismer weiter. Daher freue er sich, „dass wir bereits in Kürze auch mit dem Startup von Fabian Ernst in den Austausch gehen.“