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Ex-Metro-Chef Olaf Koch gründet „kleine Strategie- und Investmentberatung“

In den vergangenen Jahren hat Metro-Chef Olaf Koch den Düsseldorfer Handelskonzern radikal umgebaut. Nach seinem Abschied von der Konzernspitze hat der Manager nun einen neuen „Nebenjob“.

Start-ups statt Metro: Olaf Koch hat den Düsseldorfer Handelskonzern zum Jahresende verlassen. Foto: dpa
Start-ups statt Metro: Olaf Koch hat den Düsseldorfer Handelskonzern zum Jahresende verlassen. Foto: dpa

Nach seinem Abschied vom Handelskonzern Metro will Exchef Olaf Koch „keine große Pause oder Auszeit“ nehmen, sondern sich stärker im Start-up-Bereich engagieren. Ob als Investor, Business Angel oder in anderer Form, werde er von Fall zu Fall entscheiden, sagte Koch der WirtschaftsWoche. „Ich habe hierfür eine kleine Strategie- und Investmentberatung gegründet, über die ich gemeinsam mit verschiedenen Partnern junge Unternehmen beim Aufbau ihres Geschäfts unterstützen werde“, so Koch.

Koch hatte den Düsseldorfer Metro-Konzern in den vergangenen Jahren zum reinen Großhändler umgebaut und dafür Unternehmenstöchter wie die Warenhauskette Galeria Kaufhof, den Elektronikhändler Ceconomy (Media Markt und Saturn) sowie die SB-Warenhaustochter Real verkauft beziehungsweise abgespalten. Durch den Umbau sah Koch den Konzern auch in der Corona-Krise gut gerüstet und bilanziell solide aufgestellt. Metro hatte erst im Oktober in Portugal mit der Aviludo Group den zweitgrößten Lebensmittellieferanten des Landes übernommen.

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Der Konzern bekommt zwar den Shutdown und damit die Misere seiner Kunden aus der Gastronomie zu spüren. Ein Monat vollständiger Lockdown sorgt nach Unternehmensangaben für 400 Millionen Euro Umsatzverlust. Doch die Metro stehe nach der Konzentration auf den Großhandel und dem Verkauf von Real und des Mehrheitsanteils am China-Geschäft besser da als zuvor. Daher seien staatliche Hilfen kein Thema, versicherte das Management bei der Vorstellung der Bilanz Mitte Dezember.

Das Unternehmen erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 insgesamt einen leichten Umsatzrückgang und ein Minus beim bereinigten operativen Ertrag (Ebitda) im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Im vergangenen Geschäftsjahr verbuchte der Konzern einen Umsatzrückgang um 5,4 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Metro durch den Verkauf des Mehrheitsanteils an seinem China-Geschäft nach Minderheiten 460 Millionen Euro. Im fortgeführten Geschäft - ohne die China-Aktivitäten und die ebenfalls verkaufte Supermarkttochter Real - stand jedoch ein Verlust von 140 Millionen Euro. Die Dividende soll trotz der Corona-Krise mit 70 Cent je Aktie stabil bleiben.

Auf Metro folgt Monrepos

Bis ein Nachfolger für Koch gefunden ist, übernehmen die Vorstände Christian Baier und Rafael Gasset gemeinsam die Position des Vorstandsvorsitzenden. Die Doppelspitze werde Metro in den kommenden Monaten voranbringen, sagte Koch im Dezember. Er gebe sein Amt mit großem Vertrauen und großen Erwartungen ab.

Koch will die kommenden Wochen nun erst einmal nutzen, „um über den nächsten Schritt zu reflektieren“. Sein Start-up-Engagement sei dabei nur ein Baustein. „Das wird sicher nicht meine Hauptbetätigung werden, aber die Zusammenarbeit mit Gründern fand ich schon bei Metro extrem spannend.“ Anders als bei dem Düsseldorfer Konzern soll es bei Monrepos Advisers, so der Name von Kochs neuem Unternehmen, allerdings um Geschäftsmodelle gehen, „die nichts mit dem Großhandel oder der Gastronomie zu tun haben“.

Der Firmenname sei eine Referenz an die Schlossdomäne Monrepos in Ludwigsburg. „Dort habe ich 1995 meine erste Firma gegründet, ein Unternehmen namens IT Networks, das sich auf Netzwerkapplikation spezialisiert hatte“, so Koch.

Mehr zum Thema: Das sind die drei wichtigsten Themen, um die sich der neue Chef des Großhandelskonzerns Metro kümmern muss.