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Schwächelnde Konjunktur belastet Evonik – die Blitzanalyse

Der Essener Spezialchemiekonzern beschleunigt angesichts der wirtschaftlichen Lage seinen Sparkurs. Dennoch bestätigt er sein Gewinnziel für 2019.

Von der Konjunktur können die Essener wie alle Chemiekonzerne auch im vierten Quartal nicht viel erwarten. Foto: dpa
Von der Konjunktur können die Essener wie alle Chemiekonzerne auch im vierten Quartal nicht viel erwarten. Foto: dpa

Die maue Konjunktur hat auch beim Spezialchemiekonzern Evonik im dritten Quartal deutliche Spuren im Ergebnis hinterlassen.

  • Der Umsatz der Essener ging zwischen Juli und September um drei Prozent auf 3,23 Milliarden Euro zurück.

  • Der bereinigte Gewinn (Ebitda) sank um sechs Prozent auf 543 Millionen Euro.

  • Evonik traf damit die durchschnittlichen Prognosen der Analysten.

Was positiv auffällt

Evonik leidet wie alle Chemieunternehmen derzeit unter der konjunkturell bedingten Zurückhaltung der verarbeitenden Industrie. Allerdings schlugen sich die Essener im Vergleich zur Konkurrenz noch gut: BASF etwa berichtete im dritten Quartal von einem Gewinneinbruch von 30 Prozent, beim Kunststoffhersteller Covestro waren es sogar 50 Prozent.

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Evonik profitiert davon, dass durch den Ausbau der Spezialchemie mehr konjunkturrobuste Geschäfte im Portfolio sind. Dazu gehören etwa Inhaltsstoffe für Nahrungsmittel, Kosmetik und Arzneien. Das gute Geschäft mit der Konsumgüterindustrie glich den Rückgang im Automobilsektor aus. Gut lief auch der Verkauf von Membranen und Materialien für den 3D-Druck.

Evonik bestätigte seine Prognose für 2019, laut der ein bereinigter Gewinn mindestens auf Vorjahreshöher erreicht wird. 2018 waren es 2,15 Milliarden Euro. In diesem Wert ist das Ende Juli verkaufte Geschäft mit Methacrylaten nicht mehr enthalten.

Was negativ auffällt

Evonik hat angesichts der Konjunkturschwäche die Umsatzerwartung für 2019 angepasst und geht nun von einem leichten Rückgang aus. Im vergangenen Jahr lagen die Erlöse im fortgeführten Geschäft bei 13,3 Milliarden Euro. Den stabilen operativen Gewinn kann der Konzern nur erreichen, indem er den Sparkurs verschärft. „Wir gehen da sehr konsequent vor, um das Jahresergebnis zu sichern“, sagte Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender von Evonik.

In der Praxis bedeutet dies, dass Evonik sich bei Neueinstellungen zurückhält und bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern kürzt. Das soll 20 Millionen Euro Ersparnis bringen. Zugleich wird das laufende Programm zu Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten beschleunigt, was weitere 20 Millionen Euro schon in diesem Jahr einbringen soll.

Wie es weitergeht

Von der Konjunktur kann Evonik wie alle Chemiekonzerne auch im vierten Quartal nicht viel erwarten. Die Essener gehen sogar davon aus, dass der Abschwung in Deutschland in den kommenden Monaten in eine Rezession übergehen wird. Weltweit rechnet Evonik nun mit einem Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent. Es ist absehbar, dass der Konzern in dieser Phase auf Sparkurs bleiben muss.

Weiter verzögern wird sich die geplante Übernahme des US-Chemieunternehmens Peroxychem. Evonik hatte Ende 2018 den Deal im Volumen von 625 Millionen Euro angekündigt.

Doch stellt sich die amerikanische Wettbewerbsbehörde FTC gegen den Zusammenschluss und hat eine Klage eingereicht. Evonik hält diese für unbegründet und geht nach aktuellem Stand davon aus, dass die Übernahme im kommenden Jahr abgeschlossen werden kann.