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Eurozone verzeichnet stärkstes Wirtschaftswachstum seit 2 Jahren

(Bloomberg) -- Die Wirtschaftsaktivität im Euroraum hat im Juli zum ersten Mal seit fünf Monaten wieder zugenommen und befindet sich damit auf Kurs, um sich von dem tiefen virusbedingten Konjunktureinbruch zu erholen.

Der Composite-Einkaufsmanagerindex stieg infolge der zunehmenden Lockerungen der Corona-Restriktionen und weiteren Geschäftsöffnungen auf 54,8 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren, wie IHS Markit am Freitag mitteilte. Der Anstieg über die Expansionsschwelle von 50 Punkten fiel stärker als von Ökonomen erwatet aus.

Sowohl das Dienstleistungs- als auch das verarbeitende Gewerbe des Euroraums wiesen eine solide Verbesserung gegenüber dem Vormonat auf. Zudem verzeichneten alle von der Umfrage erfassten Länder - angeführt vom Industriesektor - wieder ein Wachstum, angeführt von Frankreich und Deutschland.

Deutschlands Wirtschaft wuchs erstmals seit Februar wieder, und zwar ebenfalls so kräftig wie zuletzt vor knapp zwei Jahren. Die Geschäfte der Dienstleister liefen so gut wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr, die Industrieproduktion wurde dank des kräftigen Auftragszuwachses, inklusive Exporte, so stark ausgeweitet wie zuletzt vor 22 Monaten.

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“Anlässlich der PMI-Daten dürfte die Wirtschaft nach dem beispiellosen Kollaps im zweiten Quartal jetzt einen starken Aufschwung erleben”, erklärte IHS-Markit-Ökonom Chris Williamson in der Mitteilung mit Blick auf den Euroraum.

Die Einkäuferindizes zeigen zwar, dass die Wirtschaft nach dem verheerenden Einbruch im zweiten Quartal wieder in die richtige Richtung läuft. Doch der Bericht enthält auch Warnsignale: Die Nachfrage ist im Verhältnis zur Kapazität weiterhin schwach, und die Unternehmen bauten den fünften Monat in Folge Arbeitsplätze ab. Besonders gravierend blieb der Jobabbau in der Industrie, wo er – bis auf die zurückliegenden drei Monate – so stark ausfiel wie zuletzt 2009.

Fluggesellschaften in ganz Europa haben den Abbau von Tausenden Stellen angekündigt. Auch Firmen anderer Branchen - vom Autokonzern Daimler bis hin zum Schweizer Fahrstuhlbauer Schindler - planen einen Personalabbau.

Nächste Woche wird eine Vorabschätzung des Euroaum-Bruttoinlandsprodukts im zweiten Jahresviertel veröffentlicht. Von Bloomberg befragte Volkswirte rechnen in den drei Monaten bis Juni mit einem Einbruch von etwa 12%. Damit sollte der Tiefpunkt der Krise erreicht sein, doch die Erholung wird voraussichtlich nicht reibungslos ablaufen.

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hat gewarnt, dass sich die Wirtschaftsbelebung noch in einem frühen Stadium befindet und sich sowohl in den Ländern als auch in den Sektoren “ungleichmäßig” entwickelt. Ein Hauptrisiko ist der Arbeitsmarkt, da die anhaltend schwache Nachfrage die Arbeitslosigkeit in die Höhe treiben könnte.

“Während die Produktionsdaten auf einen V-förmigen Aufschwung hindeuten, sind die Indizes für die Auftragsbestände und die Beschäftigung jedoch ein Alarmzeichen und gefährden den Ausblick”, erklärte IHS-Markit-Ökonom Williamson. “Worauf es jetzt ankommt ist, dass die Nachfrage in den nächsten Monaten weiter anzieht.”

Überschrift des Artikels im Original:Europe’s Return to Growth Comes With a Warning About Jobs

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©2020 Bloomberg L.P.