Eurozone wird laut EU-Kommission 2023 eine Rezession vermeiden
(Bloomberg) -- Die Eurozone und ihre größten Volkswirtschaften werden einer neuen Prognose der Europäischen Kommission zufolge 2023 eine Rezession vermeiden. Zum Ende des Jahres kehrt demnach das Wachstum zurück, unterstützt durch eine nachlassende Inflation und einen robusten Arbeitsmarkt.
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Eurozone wird laut EU-Kommission 2023 eine Rezession vermeiden
Die Wirtschaftsleistung der 20 Länder umfassenden Gruppe wird im vierten Quartal um 0,2% steigen, nachdem sie in den drei Monaten bis September um 0,1% geschrumpft war, so die Kommission am Mittwoch. Sogar das wirtschaftliche Sorgenkind Deutschland wird voraussichtlich keine Rezession erleiden.
Für das Gesamtjahr geht die EU-Exekutive nun von einem Wachstum von 0,6% aus, während sie im September noch 0,8% prognostiziert hatte. Für 2024 wird ein Wachstum von 1,2% und für 2025 von 1,6% erwartet — eine etwas optimistischere Einschätzung als die der Europäischen Zentralbank.
“Der starke Preisdruck und die zu seiner Eindämmung erforderliche Straffung der Geldpolitik sowie die schwache globale Nachfrage haben ihren Tribut bei Haushalten und Unternehmen gefordert”, erklärte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. “Mit Blick auf das Jahr 2024 erwarten wir aufgrund einer weiteren Abschwächung der Inflation und eines nach wie vor robusten Arbeitsmarktes einen leichten Anstieg des Wachstums.”
Das Preiswachstum wird in diesem Jahr durchschnittlich 5,6% betragen und sich auf 3,2% im Jahr 2024 und 2,2% im Jahr 2025 abschwächen. Dies ähnelt der Vorhersage der EZB und stellt eine Aufwärtskorrektur für das nächste Jahr im Vergleich zur EU-Prognose vom September dar, die durch höhere Energie- und Lebensmittelpreise bedingt ist.
Die Brüsseler Bürokraten warnten auch davor, dass die Bemühungen zum Abbau der Staatsverschuldung in einigen der größten Volkswirtschaften der EU ins Stocken gerieten. Die italienische Staatsverschuldung werde in den nächsten zwei Jahren wieder auf über 140% der Wirtschaftsleistung ansteigen, und auch für Frankreich wird nach einem leichten Rückgang im vergangenen Jahr bis 2025 mit einem Anstieg gerechnet.
Der Schuldenabbau, der zunächst durch die Inflation begünstigt wurde, wird nach Ansicht der Kommission schwieriger werden, da sich das Preiswachstum verlangsamt, die Kreditkosten steigen und das Wachstum gedämpft bleibt.
Die Staatsverschuldung des Euroraums ist zu einer zunehmenden Belastungsprobe geworden, nachdem die Regierungen während der Pandemie und der Energiekrise hohe Kredite aufgenommen hatten, während im Zuge der Inflationbekämpfung die Zinsen in die Höhe schnellten.
Überschrift des Artikels im Original:Euro Area to Avoid Recession as Inflation Retreats, EU Predicts
--Mit Hilfe von Jorge Valero.
©2023 Bloomberg L.P.