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Eurowings-Flugbegleiter kündigen Streiks an

Ufo - Eurowings-Flugbegleiter kündigen Streiks an

Der Lufthansa-Billigtochter Eurowings drohen mitten in den Herbstferien in weiten Teilen Deutschlands Streiks. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo kündigt Arbeitsniederlegungen bei der Airline an. Ab dem Montag kommender Woche könne in den dann folgenden 14 Tagen immer wieder gestreikt werden, erklärte Nicoley Baublies, Tarifvorstand der UFO, in einer Videobotschaft am Nachmittag. „Wir werden den Arbeitgeber und die Passagiere rechtszeitig vor den Arbeitskämpfen informieren“, sagte Baublies, ohne weitere Details zu nennen.

Da sich die Eurowings-Spitze nicht auf eine Schlichtung einlassen wolle, bleibe der Gewerkschaft keine Wahl, als mit Arbeitskampfmaßnahmen „die Forderungen der Kabine“ durchzusetzen.

Offen ist weiterhin, wie umfangreich die Arbeitskämpfe werden. Denn der strittige Tarifvertrag betrifft nur die Crews der „alten“ Fluggesellschaft Eurowings. Das sind 23 der insgesamt rund 90 Jets der Airline. Tarifrechtlich darf UFO also nur die Crews dieser Flugzeuge zu Arbeitsniederlegungen aufrufen.

Die übrigen Maschinen werden von Germanwings-Crews geflogen – im sogenannten „Wet Lease“ für Eurowings, Flugzeuge und Crews also von Eurowings angemietet. Zwar soll Germanwings mittelfristig ganz in Eurowings aufgehen. Doch aktuell haben die Besatzungen einen gültigen Tarifvertrag, dürfen also nicht streiken. Insgesamt beschäftigt Eurowings rund 2.500 Stewards und Stewardessen.

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UFO-Vorstand Baublies wollte sich auf Handelsblatt-Nachfrage bei dieser Frage nicht in die Karten schauen lassen „Mittel- und langfristig können Streiks auch bei anderen Eurowings-Flugbegtrieben nicht ausgeschlossen werden“, deutete er allerdings eine mögliche Ausweitung der Arbeitsniederlegungen an.

„Kunden sollten sich unabhängig davon, wer ihren Flug durchführt, bei Eurowings erkundigen, ob ihr Flug nur verspätet ist oder ausfällt.“ UFO könnte die Germanwings-Crews zum Beispiel zu einem Solidarstreik aufrufen.

Der Konflikt zwischen Ufo und Eurowings schwelt bereits seit fast drei Jahren. Im Kern geht es um die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Flugbegleiter. Da man sich nicht einigen konnte, brach Ufo die Verhandlungen Ende September ab und droht seitdem mit Streik.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr will die Billigplattform massiv ausbauen, um mit Billigfliegern wie Ryanair und Easyjet mithalten zu können. Deshalb verhandelt er unter anderem gerade mit der Golf-Airline Etihad – Großaktionär von Air Berlin – über das Anmieten von bis zu 40 Flugzeugen samt Crew von . Gleichzeitig soll die Lufthansa-Beteiligung Brussels in Eurowings integriert werden.

Baublies sagte, dass diese aktuellen Entwicklungen die Gespräche mit dem Eurowings-Management zusätzlich erschwert hätten: „Wir haben die Eurowings-Pläne immer positiv begleitet.“ Man habe dabei auch schwierige Entscheidungen akzeptiert, etwa die Verlagerung von Betriebsteilen ins Ausland. Aber nach drei Jahren müsse man erkennen, dass „Tarifflucht das Ziel ist, nicht eine Begleiterscheinung der Pläne“.

Besonders schwer zu knabbern hat die Flugbegleitergewerkschaft an der jüngsten Aussage des Managements, bei Eurowings in Deutschland kein Personal mehr aufbauen zu wollen. Neue Stellen will man fast ausschließlich im Ausland schaffen. So sollen laut Baublies zum Beispiel in Palma de Mallorca Flugzeuge stationiert werden, die von dort nach Deutschland reinfliegen. Üblicherweise haben Flugzeuge deutscher Airlines auch deutsche Basen, sind also mitsamt der Crew an deutschen Flughäfen stationiert und unterliegen hiesigen Sozialstandards.

Die Folge dieser Entwicklung: Die Idee, neues Personal zu günstigeren Tarifen einzustellen und damit Bestandspersonal mit besseren Tarifen abzusichern, funktioniert nicht mehr. Laut Baublies habe das Management hier keinerlei Zusagen mehr machen wollen. Deshalb sehe man keine andere Möglichkeit als Streik.

Der könnte nach Ablauf der zwei Wochen sogar in unbefristete Arbeitsniederlegungen münden, sollte bis dahin nicht wieder Bewegung in den Tarifkonflikt kommen. „Wir werden die Mitarbeiter während der kommenden zwei Wochen dazu befragen", erklärte Baublies. Nur eines sicherte er schon jetzt zu: „An Weihnachten werden wir nicht streiken.“

KONTEXT

Streikgefahr bei Eurowings

Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings wollen in den kommenden zwei Wochen die Flugbegleiter streiken. Das hat die Gewerkschaft Ufo angekündigt. Ab Montag sind demnach jederzeit Arbeitsniederlegungen möglich. Noch ist unklar, welche Flüge betroffen sein werden.

Quelle: AFP

Informationen

Erster Ansprechpartner für Flugreisende ist immer die Fluggesellschaft, bei Pauschalreisen der Reiseveranstalter. Auch der jeweilige Flughafen bietet auf seiner Internetseite ausführliche Informationen über die aktuellen Abflug- und Ankunftszeiten. Bei Informationen aus dem Internet ist es sinnvoll, sich diese auszudrucken, um später einen Beleg zu haben.

Stornieren, Umbuchen oder Umsteigen

Einen streikbedingt gestrichenen Flug kann der Kunde stornieren, er bekommt dann sein Geld zurück. Wer trotzdem fliegen will, hat Anspruch auf einen späteren Flug. Das kann aber dauern, bis der Streik vorbei ist - und auch länger, da ein Rückstau entstehen kann. Bei langen Ausständen muss die Fluggesellschaft eine Ersatzbeförderung organisieren, zum Beispiel mit der Bahn oder Bussen.

Verspätung

Verspätet sich der Flug wegen des Streiks, stehen Betroffenen bestimmte Leistungen zu. Bei einer kürzeren Flugstrecke von maximal 1500 Kilometern haben die Passagiere ab einer Verspätung von zwei Stunden Anspruch auf Betreuungsleistungen, also Telefonate, Getränke und Mahlzeiten. Ist der Flug zwischen 1500 und 3500 Kilometer lang, greift die Vorschrift ab einer Verspätung von drei Stunden, bei Langstreckenflügen von 3500 und mehr Kilometern liegt die Grenze bei vier Stunden. Gegebenenfalls muss auch eine Übernachtung im Hotel bezahlt werden

Auch bei einer großen absehbaren Verspätung sollten Passagiere immer zur ursprünglichen Abflugzeit am Flughafen sein. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Fluggesellschaft doch früher einen Ersatzflug anbieten kann - und der Reisende ihn dann verpasst.

Entschädigung

Bei Annullierung, Überbuchung oder Verspätung ab drei Stunden haben Passagiere zwar laut EU-Verordnung Anspruch auf eine Entschädigung von bis zu 600 Euro - aber nur, wenn kein "außergewöhnlicher" Umstand daran schuld ist. Die Fluggesellschaften werten Streiks - wie zum Beispiel auch miserables Wetter - als außergewöhnlichen Umstand. Entschädigung gibt es daher nicht.

KONTEXT

Das sind die größten Airlines der Welt

Platz 10

Air China ist die zweitgrößte Fluggesellschaft der Volksrepublik - und die einzige zivile Linie, der es erlaubt ist, die chinesische Nationalflagge auf ihren Flugzeugen anzubringen.Passagiere 2014: 54,58 Millionen

Platz 9

Die Lufthansa ist die größte deutsche Fluggesellschaft und befördert den Großteil ihrer Passagiere auf internationalen Flügen.Passagiere 2014: 59,85 Millionen

Platz 8

Easyjet aus Großbritannien ist nach Ryanair die zweitgrößte Billigfluggesellschaft der Welt.Passagiere 2014: 62,31 Millionen

Platz 7

China Eastern Airlines hat seine Basis in Shanghai, fliegt trotz des Namens nicht nur Ziele im Osten des Landes an, sondern ist sowohl in ganz China als auch internationale unterwegs.Passagiere 2014: 66,17 Millionen

Platz 6

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair liegt im weltweiten Ranking auf Platz 6, in Europa ist aber keine Airline größer als das Unternehmen aus Dublin. Interessant: Ryanair bietet ausschließlich internationale Flüge an.Passagiere 2014: 86,37 Millionen

Platz 5

American Airlines mit Sitz in Texas ist eine der ältesten Fluglinien der Welt, sie wurde bereits 1930 gegründet.Passagiere 2014: 87,83 Millionen

Platz 4

Noch ein wenig älter ist United Airlines, ebenfalls aus den USA. Die Unternehmensgeschichte geht bis ins Jahr 1926 zurück.Passagiere 2014: 90,44 Millionen

Platz 3

China Southern Airlines ist die größte Fluggesellschaft Asiens. Den Großteil ihrer Passagiere befördert die Airline auf Flügen innerhalb Chinas.Passagiere 2014: 100,68 Millionen

Platz 2

Southwest Airlines aus den USA ist eine Billigfluggesellschaft mit Sitz in Dallas. 1967 gegründet, ist das Unternehmen Pionier des Billigflugsegments. Sie bietet fast ausschließlich Flüge innerhalb der USA an.Passagiere 2014: 129,09 Millionen

Platz 1

Delta Air Lines gehört zu den drei verbliebenen traditionsreichen Linienfluggesellschaften in den USA. Ganz knapp verweist das Unternehmen die Southwest Airlines auf Rang zwei.Passagiere 2014: 129,43 Millionen

Quelle: IATA

IATA