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Europa steht im Gegenwind

Noch im Juni hatten wir von einer überraschend starken Verbesserung des ZEW-Index berichtet. Dies hat sich, einen Monat später und nach dem Brexit-Votum, in ein extremes Gegenteil gekehrt: Der Index fiel um 26 Punkte und steht nun bei minus 6,8 – dem niedrigsten Stand seit der Euro-Krise 2012. Wir hatten im vergangenen Monat schon gemutmaßt, dass der Index sich nur deshalb noch einmal deutlich verbessert hatte, da die für den ZEW-Index befragten Finanzmarktexperten einem Brexit als Ergebnis des Referendums eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit beigemessen hatten.

Die Mehrheit der Finanzbrache wurde von dem letztendlichen Wahlausgang auf dem völlig falschen Fuß erwischt, da für sie die ökonomischen und nicht die emotionalen Vor- und Nachteile eines Brexits im Vordergrund standen. Auch wenn sich nüchtern betrachtet auf Sechs-Monats-Sicht an den Konjunkturperspektiven für Deutschland erst einmal wenig geändert hat, so ist der im Juni noch vorherrschende Konjunkturoptimismus der vom ZEW befragten 220 Finanzmarktexperten gänzlich verschwunden.

Und auch die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland verschlechterte sich, wenn auch nicht so dramatisch, von 54,5 auf 49,8 Punkte. Während die Ausprägungen der Rückgänge in den ZEW-Befragungen sicherlich eine Übertreibung durch den „Brexit-Schock“ darstellen, zeigt die Wirkungsrichtung jedoch, dass die befragten institutionellen Anleger in der Zukunft durchaus mit konjunkturellem Gegenwind rechnen.

Die ZEW-Daten waren die ersten Frühindikatoren, deren Befragung nach dem Ausgang des Referendums stattgefunden hat. In den kommenden Tagen werden die anderen Frühindikatoren, wie zum Beispiel der ifo-Index, der GfK-Index oder die Einkaufsmanagerindizes, folgen. Wahrscheinlich wird auch hier der Juli eine Übertreibung nach unten darstellen.

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Daher bleibt es vor allem wichtig zu beobachten, wie sich die Indizes in den kommenden Monaten entwickeln werden, wenn der erste Schreck verdaut und die konjunkturellen Konsequenzen des Brexits etwas besser einschätzbar geworden sind.


Der Brexit wirft seinen Schatten

In Großbritannien zeigen sich nun die ersten wirtschaftlichen Folgen des Brexit-Referendums. Der Einkaufsmanager-Index für Industrie und Dienstleister ist im Juli auf 47,7 Punkte abgestürzt. Im Vormonat verzeichnete der Index noch 52,4 Zähler. Ein Stand von 50 Punkten bedeutet bei diesem breit beachteten Barometer eine Wachstumsgrenze.

Der Index weist somit den schlechtesten Wert seit April 2009. Für den Chefvolkswirt des Forschungsinstitutes Markit Chris Williamson deutet dies darauf hin, dass die konjunkturelle Lage in Großbritannien sich drastisch verschlechtert hat. In seinem Interview sprach er über Auftragsstornierungen, weniger Neugeschäft sowie verschobene oder beendete Projekte. Ob die Lage tatsächlich so schlecht ist, werden die nächsten Monate zeigen.

Der Einkaufsmanager-Index basiert auf einer Umfrage und der Brexit-Shock liegt noch zu nah, was die Reaktion der befragten Manager beeinflussen konnte. Die Ökonomen gehen davon aus, dass die Bank of England beim realen Bedarf die Wirtschaft kräftig unterstützen wird. Bei ihrer letzten Sitzung haben die Notenbanker den Leitzins nicht gesenkt, was eher überraschend war. Die neue britische Regierung hat ebenfalls zugesichert, dass sie die britische Wirtschaft stimulieren wird.


Cash aus Reverse-Zertifikaten

Ein Teil der Reverse-Zertifikate, die sich auf den Dax beziehen, hat sein Laufzeitende erreicht und wurde am Freitag durch die Emissionsbank zum Höchstkurs zurückgezahlt (WKN: PS77MY). Diese Absicherungsinstrumente haben dazu beigetragen, dass sich das Musterportfolio deutlich stabiler entwickelt als Europas Aktienbörsen.

Solche Anlageprodukte federn in Abwärtsphasen Verluste anderer Depotpositionen ab. Gegen den Trend wurde damit seit November eine zweistellige Rendite generiert: Während der Dax knapp ein Zehntel verloren hat, legten die Papiere seitdem über 16 Prozent an Wert zu.

Eine weitere Position an Dax-Reverse-Bonuszertifikaten hatte ich unmittelbar vor dem Brexit-Crash Ende Juni aufgebaut (WKN: DL05MU). Auch diese Papiere notieren inzwischen bereits deutlich im Plus - mit einem Wertzuwachs von über acht Prozent seit dem Kauf.

Diese Derivate können maximal ein Plus von knapp 20 Prozent erreichen - und zwar selbst dann, wenn der deutsche Aktienmarkt bis zum Laufzeitende im kommenden März abstürzt oder nur noch seitwärts läuft. Einzige Bedingung: Der Dax darf bis dahin nie an der Marke von 11.800 Zählern kratzen, andernfalls drohen hier Verluste.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

KONTEXT

Daniel Hupfer

Der Anleger

Daniel Hupfer arbeitet für M.M.Warburg. "Wir präferieren die Direktanlage, das heißt im Wesentlichen kaufen wir Aktien und Anleihen, Fonds nur bei bestimmten Themen, wie China. Zertifikate grundsätzlich nicht", sagt er.

Die Strategie

Wir werden die "Handelsblatt"-Anlagestrategie offensiv ausrichten. Das bedeutet, unser Fokus liegt auf chancenorientierten Wertpapieren, wie beispielsweise Aktien. Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase und eines enormen Anlagedrucks halten wir Aktien und Unternehmensanleihen nach wie vor für attraktiv. Zwar sind Aktien nicht mehr günstig bewertet. Aufgrund unseres positiven Konjunkturszenarios sollten aber die Unternehmensgewinne weiter steigen und sich damit die aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnisse wieder relativieren. Wir halten die Region Europa für am interessantesten. Hier gibt es am Aktienmarkt noch Aufholpotential. Der US-Aktienmarkt ist etwas höher bewertet, allerdings sehen wir auch hier noch Potential.

Die Regeln

Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn werden maximal drei Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, in welchen Abständen sie gemäß ihrer Anlegerperspektive konservativ, chancenorientiert oder spekulativ in Wertpapiere investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,5 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern. Ein Redakteur kann an einigen Tagen eine Kommentarpause einlegen - das Portfolio kann sich dennoch ändern.

KONTEXT

Alexander Kovalenko

Der Anleger

Alexander Kovalenko arbeitet für Bayerische Vermögen. "Wir machen normalerweise keine Prognosen, weil es aus unserer Sicht eher wenig Sinn macht", sagt er. "Wir können nur sagen, dass die Aktien für uns aktuell eine stark bevorzugte Anlageklasse darstellen, und hier vor allem die (süd)europäischen Aktien, die noch deutlich unter ihrem Fair-Wert gehandelt werden. Dazu kommt eine Dividendenrendite von durchschnittlich etwa drei Prozent. Bei Aktien sehen wir also trotz eventuellen und sogar eher wahrscheinlichen Korrekturen ein sehr attraktives Chance/Risiko-Profil!"

Die Strategie

Das Social-Trading-Depot versteht sich als Kombination eines langfristig orientierten Kernportfolios und der innovativen Anlageform des Social Trading. Einen Anteil von 60 bis 70 Prozent bildet ein Aktienportfolio, das einen Value-Ansatz verfolgt: Es wird in zehn bis 15 stark unterbewertete Einzeltitel aus dem breiten europäischen Aktienmarkt investiert, wobei die Selektion der Einzeltitel mittels Analyse der Fundamentalkriterien beziehungsweise der Bilanzdaten erfolgt. Der Social-Trading-Anteil beträgt zwischen 30 und 40 Prozent und wird in wikifolio-Indexzertifikate investiert: Diese bilden unterschiedliche Strategien von Top-Tradern auf wikifolio.com ab. Das Social-Trading-Depot soll in der Regel voll investiert sein. Der Anlagehorizont ist mittel- bis langfristig ausgerichtet und sieht nur selten Umschichtungen vor. Betreut wird das Social-Trading-Depot von Bayerische Vermögen AG.

Die Regeln

Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn werden maximal drei Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, in welchen Abständen sie gemäß ihrer Anlegerperspektive konservativ, chancenorientiert oder spekulativ in Wertpapiere investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,5 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern. Ein Redakteur kann an einigen Tagen eine Kommentarpause einlegen - das Portfolio kann sich dennoch ändern.

KONTEXT

Georgios Kokologiannis

Der Redakteur

Mit Geldanlagethemen beschäftige ich mich beim Handelsblatt seit über 15 Jahren - davor bereits während meines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und beim Finanzconsulting einer Unternehmensberatung.

Twitter: @kokologiannis

@kokologiannis

Die Strategie

Mein Ziel ist es, eine durchschnittliche Rendite von sechs bis acht Prozent per annum zu erreichen - und das möglichst nervenschonend. Zwei Kernbestandteilen meiner Strategie: Erstens der Einsatz von Anlagezertifikaten und anderen Derivaten, mit denen sich zum einen Depotpositionen absichern lassen und die es zum anderen ermöglichen, auch von schwierigen Phasen an den Aktien- und Rohstoffmärkten zu profitieren. Zweitens arbeite ich bei risikoreicheren Engagements mit Stopp-Loss-Marken - das soll dazu beitragen, dass ich nicht zu lange an Fehlinvestitionen festhalte.

Die Regeln

Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn werden maximal drei Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, in welchen Abständen sie gemäß ihrer Anlegerperspektive konservativ, chancenorientiert oder spekulativ in Wertpapiere investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,5 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern. Ein Redakteur kann an einigen Tagen eine Kommentarpause einlegen - das Portfolio kann sich dennoch ändern.