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Europäische Banken werden der Wall Street hinterherhinken

(Bloomberg) -- Wenn die großen europäischen Banken in den nächsten Tagen ihre Berichtssaison einläuten, werden sie wahrscheinlich nicht an die Rekordgewinne ihrer US-Konkurrenten im vierten Quartal herankommen. Denn sie mussten zum einen zuletzt mehr Rückstellungen für notleidende Kredite bilden und profitierten zum anderen weniger von der Rally im Aktienhandel.

Die zehn größten europäischen Kreditinstitute haben im vierten Quartal wahrscheinlich eine Risikovorsorge von 15 Milliarden Dollar vorgenommen, geht aus von Bloomberg zusammengestellten Analystenschätzungen hervor. Damit würde sich die Gesamtjahres-Rückstellungen auf 61,5 Milliarden Dollar summieren, den höchsten Wert seit 2012. Demgegenüber haben viele der führenden US-Banken den Gewinn durch die Auflösung von Reserven erhöht, die zu Beginn des Jahres gebildet worden waren. Die fünf größten US-Investmentbanken erzielten im vierten Quartal einen Rekordgewinn von 30 Milliarden Dollar.

“Der Sektor hat zurückgestellt, was er konnte”, sagte Iacopo Dalu, ein Analyst bei Janus Henderson. “Die Rentabilität wird länger als in anderen Regionen gedämpft sein, da ein entsprechendes Gewinnniveau nicht vorhanden ist, um die Kosten für Ausfälle frühzeitig zu absorbieren.”

Die europäischen Banken, die durch jahrelange Negativzinsen geschwächt sind, hatten eine relativ optimistische Einschätzung der Covid-19-Pandemie bei dem ersten Ausbruch eingenommen. Sie hatten die aufsichtsrechtliche Flexibilität genutzt, um große Risikovorsorge zu vermeiden, während ihre US-Konkurrenten schnell Milliarden an Rückstellungen aufbauten. Seitdem hat eine Rally im Bondhandel im Zuge der Pandemie die Wertpapierfirmen der Region gestärkt, die sich in den letzten Monaten des Jahres auf Aktien verlagerte. Aber Häuser wie die Deutsche Bank AG, die sich von ihren Aktienbereichen getrennt oder diese reduziert haben, profitieren weniger.

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Die Deutsche Bank hat gesagt, dass die Erträge aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren im Oktober um 10% und im November um 23% gestiegen sind. Finanzvorstand James von Moltke hat angedeutet, dass die Bank im Jahr 2020 Rückstellungen von voraussichtlich 1,8 Milliarden Euro für Problemkredite bilden würde. Das würde für das vierte Quartal rund 260 Millionen Euro bedeuten, allerdings erwarten Analysten eine höhere Zahl. Der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing geht davon aus, dass diese Kosten im nächsten Jahr sinken werden. Die Deutsche Bank legt am 4. Februar ihre Quartalszahlen vor.

UBS Group AG könnte sich als Ausnahme erweisen, da sie einen relativ großen Aktienbereich hatte, als sie nach der Finanzkrise ihren Schwerpunkt vom Handel zur Vermögensverwaltung verlagerte. Die größte Schweizer Bank wird den Anlegern einen ersten Einblick verschaffen, wie sich die europäischen Wertpapierfirmen geschlagen haben, wenn sie am Dienstag ihr Ergebnis berichtet.

Der heimische Konkurrent Credit Suisse Group AG hat bereits eine solide Performance seiner Investmentbank signalisiert. Im vierten Quartal stiegen die Erträge auf Dollar-Basis gegenüber dem Vorjahr um mehr als 15%. Das kleinere der beiden großen Schweizer Institute sieht sich jedoch mit einer Reihe anderer Probleme konfrontiert, darunter eine Abschreibung auf eine Hedge-Fonds-Investition und steigende rechtliche Rückstellungen, sodass die Analysten einen Verlust für das vierte Quartal erwarten, wenn die Bank am 18. Februar ihre Zahlen vorlegt.

Die Commerzbank AG dürfte ebenfalls einen Verlust melden, sie sieht Belastungen durch die Pandemie und das anhaltende Niedrigzinsumfeld von 2,1 Milliarden Euro. Das Frankfurter Kreditinstitut, das voraussichtlich in diesem Quartal einen neuen Turnaround-Plan präsentieren wird, verbucht Goodwill-Abschreibungen von 1,5 Milliarden Euro und bildet Rückstellungen von rund 630 Millionen Euro für notleidende Kredite angesichts der Auswirkungen des zweiten Lockdowns.

Überschrift des Artikels im Original:European Banks Set to Trail Wall Street as Provisions Swell

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