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Energiepreise schnellen hoch, nachdem Moskau Gashahn zudreht

(Bloomberg) -- Nach dem Komplettstopp der russischen Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream sind die Energiepreise in Europa sprunghaft angestiegen. Deutschland könnte in eine noch tiefere Rezession kippen und Energierationierungen drohen.

Die Benchmark-Gas-Terminkontrakte stiegen um bis zu 35%, so stark wie seit März nicht mehr. Auch die Strompreise stiegen. Der Lieferstopp wirkte sich auf die Aktienmärkte aus und drückte den Euro auf ein 20-Jahres-Tief.

Gazprom hatte am Freitagabend in letzter Minute entschieden, Nord Stream nach dreitägigen Wartungsarbeiten vorerst nicht wieder in Betrieb zu nehmen. Das Unternehmen teilte mit, dass an einer Turbine, die das Gas in die Pipeline pumpt, ein “Ölleck” entdeckt wurde.

Europas Politik bereitet sich seit Wochen auf die Unterbrechung der Gasversorgung vor. Nun werden Notmaßnahmen ergriffen. Schweden und Finnland haben am Wochenende Schutzschirme für ihre Versorgungsunternehmen eingerichtet um einen “Lehman-Moment” zu verhindern. Die Bundesregierung präsentierte ein 65 Milliarden Euro schweres Entlastungspaket gegen die Teuerung.

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Die Energieminister der EU erörtern auf einer Sondersitzung am Freitag radikale Vorschläge zur Senkung der Strompreise. Laut einem Bloomberg vorliegenden Entwurf geht es dabei unter anderem um Preisobergrenzen für Erdgas und die Aussetzung des Handels mit Stromderivaten.

Der Gas-Stopp droht die Inflation, die bereits den höchsten Stand seit Jahrzehnten erreicht hat, noch weiter anzuheizen. Das könnte viele Haushalte in die Armut treiben und möglicherweise sogar soziale Unruhen auslösen. Die EU hat ihre Gasvorräte aufgestockt, doch die Vorräte könnten gegen Ende der Heizperiode zur Neige gehen, vor allem wenn eine schwere Kältewelle einbricht.

“In Anbetracht der knappen Gasversorgung kann man nicht ausschließen, dass es in diesem Winter je nach Wetterlage zu obligatorischen Gasbeschränkungen für nicht lebensnotwendige Industrien oder sogar zu ‘rollenden Gasabschaltungen’ kommt”, hieß es in einer Analyse von JPMorgan. Laut Goldman Sachs Group Inc. könnten sich die europäischen Gaspreise nach Russlands Schritt den Höchstständen vom August nähern.

Die als Richtwert geltenden niederländischen Gas-Futures lagen um 11:27 26% höher bei 270 Euro pro Megawattstunde. In der vergangenen Woche hatte der Kontrakt 37% verloren. Deutsche Stromfutures für nächstes Jahr stiegen aufgrund der gestiegenen Gaspreise ebenfalls um 26% auf 640 Euro pro Megawattstunde.

“Natürlich sind die Preise heute Morgen stark angestiegen, aber auf ein Niveau, das wir als ‘vernünftig’ bezeichnen können”, so EnergyScan, die Marktanalyseplattform der Engie SA. “Das stimmt, was überraschen mag, optimistisch.” Angesichts der hohen Lagerbestände, der Anzeichen für sinkende Nachfrage und der möglichen politischen Intervention “scheint eine abwartende Haltung angemessener zu sein”.

Überschrift des Artikels im Original:

European Gas Jumps as Moscow Tightens the Screw on Supply

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©2022 Bloomberg L.P.