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Europäische Union will drohende Welle an Insolvenzen verhindern

(Bloomberg) -- Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union werden sich bei ihrem Gipfel diese Woche mit der aufgrund der Coronakrise drohenden Welle an Insolvenzen beschäftigen. Zum ersten Mal seit der Einigung auf ein gigantisches Konjunkturprogramm im Dezember stehen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie wieder auf der Tagesordnung.

Damals hatten die Staatschefs noch nach ihrem Verhandlungsmarathon die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, mehr als 90 Minuten gelöchert, berichten zwei mit den Gesprächen vertraute Personen. Die Fragen sind immer noch aktuell: Was passiert, wenn die staatliche Unterstützung für Unternehmen endet? Kommt eine Insolvenzwelle, die die Banken erfassen und die Erholung untergraben könnte?

“Das ist ein sehr bedeutendes Risiko für uns”, sagte der Ire Paschal Donohoe, der die Treffen der Finanzminister aus dem Euroraum leitet und auch im Dezember dabei war.

Das Problem: Seit Beginn der Pandemie haben sich viele Unternehmen hoch verschuldet - teils mit staatlichen Garantien - um fehlende Umsätze während der Lockdowns auszugleichen. Wenn die Unterstützungen auslaufen, könnten diese Schulden vielen Firmen den Rest geben und einen Kreislauf aus Insolvenzen und Arbeitsplatzverlusten auslösen, was dann auch zu Problemen bei den Banken führen würde.

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Nach Angaben der Europäischen Kommission hätten fast ein Viertel der Unternehmen in der EU im vergangenen Jahr ohne staatliche Unterstützung Schwierigkeiten gehabt, ihre Finanzierungen zu stemmen. Die Hilfe, hauptsächlich in Form von Garantien, entsprach 19% der Wirtschaftsleistung in Europa.

Der erste Schritt dürfte gezieltere Unterstützung sein. Das Dilemma: Wer entscheidet, welche Unternehmen am Leben bleiben sollen?

“Die sozialen Auswirkungen unserer Entscheidungen müssen im Vordergrund stehen”, so EU-Wirtschaftschef Paolo Gentiloni letzten Monat. “Wir haben es mit Jobs, Arbeitern und Menschen zu tun, nicht mit abstrakten Unternehmen.”

Die spanische Regierung hat kürzlich einen Plan in Höhe von 11 Milliarden Euro genehmigt, mit dem Unternehmen bei der Tilgung der während der Pandemie angehäuften Schulden unterstützt werden sollen. Das Paket beinhaltet 7 Milliarden Euro für direkte Hilfen und 4 Milliarden Euro für mögliche Umschuldungen.

Das Problem ist sowohl konjunkturell relevant als auch hochpolitisch. Wenn die EU Subventionen lockerer handhabt, können stärkere Staaten wie Deutschland und Frankreich die heimische Industrie länger und massiver unterstützen.

Laut Donohoe müssen bei den Entscheidungen, welchen Unternehmen geholfen wird, drei Aspekte beachtet werden:

Auswirkungen der Pandemie auf Arbeitsplätze, auch nach Branchen. Einige der am stärksten betroffenen Sektoren wie der Tourismus gehören in Ländern Südeuropas, aber auch in Österreich zu den größten Arbeitgebern. In solchen Fällen kann mit einem Fokus auf diese Branchen die beste Wirkung erreicht werden.Einige Beschränkungen des öffentlichen Lebens werden mittelfristig bestehen bleiben und weiter Unternehmen betreffen, die große Menschenmengen zusammenbringen.Schließlich ist die finanzielle Belastung innerhalb gewisser Branchen ungleich verteilt. Die Kanalisierung der Hilfen an die bedürftigsten Unternehmen wird am ehesten dazu beitragen, den Anstieg notleidender Kredite zu begrenzen.

Überschrift des Artikels im Original:EU Aims to Dodge a Wave of Bankruptcies Coming Down the Track

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©2021 Bloomberg L.P.