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Doppeltes Veto: EU stoppt auch Deal in Metallbranche

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager macht Ernst: Sie wird diese Woche gleich zwei Firmenzusammenschlüsse mit deutscher Beteiligung stoppen.

Die in letzter Minute von Siemens und Alstom eingereichten Nachbesserungen zur geplanten Zugfusion reichen EU-Kommissarin Margrethe Vestager nicht aus – das Aus der Fusionspläne steht kurz bevor. Doch die EU-Wettbewerbshüter werden in dieser Woche voraussichtlich noch einen weiteren Firmenzusammenschluss mit deutscher Beteiligung stoppen.

Nach Informationen des Handelsblatts wird Vestager auch den Verkauf einer Sparte des Kupferkonzerns Aurubis an den Konkurrenten Wieland Werke untersagen. Ein doppeltes Veto ist höchst ungewöhnlich – die Brüsseler Kartellwächter genehmigen die allermeisten Zusammenschlüsse, teils unter Auflagen.

Aurubis hatte im Frühjahr 2018 mit Wieland vereinbart, den Geschäftsbereich für Flachwalzprodukte mit einen Jahresumsatz von rund 1,3 Milliarden Euro an das Ulmer Familienunternehmen zu verkaufen. Zudem soll Wieland das Gemeinschaftsunternehmen Schwermetall komplett übernehmen, das ein Vorprodukt für gewalzte Kupfererzeugnisse produziert. Über den Kaufpreis hatten beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Die Brüsseler Wettbewerbshüter um Kommissarin Vestager befürchten, dass beide Elemente des Deals die Konkurrenz in dem bereits stark konzentrierten Markt weiter beschränken und zu höheren Preisen für die Kunden führen.

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Die beiden Unternehmen hätten zwar Zugeständnisse angeboten, hieß es in EU-Kreisen, diese hätten die Bedenken aber nicht ausräumen können. Daher werde die Kommission spätestens am Donnerstag untersagen, wenn die Prüffrist im Rahmen der Fusionskontrolle ausläuft.

Die Aktien von Aurubis verloren am Montag 2,9 Prozent auf 46,90 Euro und waren Schlusslicht im Nebenwerteindex MDax.

Aurubis und Wieland stellen beide gewalzte Erzeugnisse aus Kupfer und Kupferlegierungen her, die etwa für die Herstellung von Transformatoren, Halbleitern oder Wärmetauschern benötigt werden. Vestager hatte schon im vergangenen Sommer gewarnt, durch den Verkauf des Aurubis-Geschäftsbereichs an Wieland werde ein wichtiger Wettbewerber vom Markt verschwinden.

Durch die Komplettübernahme von Schwermetall würde Wieland zudem den größten Hersteller von Vorwalzbändern kontrollieren, die für die Herstellung von gewalzten Erzeugnissen erforderlich sind. Damit könnte das Unternehmen von seinen Konkurrenten höhere Preise für das Vorprodukt verlangen.

Der Aurubis-Konzern hatte im Oktober bereits gewarnt, dass die Kommission den Deal blockieren könnte. Das Verfahren stand aber im Schatten der parallel laufenden Prüfung des Bahntechnik-Zusammenschlusses von Siemens und Alstom.

Dort hatten die Bedenken Vestagers ein politisches Hickhack ausgelöst, weil sich die Regierungen in Berlin und Paris für die Schaffung eines europäischen Bahnchampions einsetzten. Vestager wird das Aus für die Fusionspläne voraussichtlich am Mittwoch verkünden.

Die Entscheidung der Kommission dürfte die Diskussion um eine Reform des Wettbewerbsrechts anheizen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich ebenso wie sein französischer Kollege Bruno Le Maire dafür eingesetzt, die Regeln zu lockern, damit europäische Unternehmen besser gegen die staatlich geförderte Konkurrenz aus China bestehen können.