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EU richtet neue Behörde für gesundheitliche Notfälle ein – Astra-Zeneca liefert neun Millionen Impfdosen mehr

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat mit den CEOs der Pharmakonzerne über die Lieferprobleme gesprochen. Ergebnis sind eine neue Behörde und mehr Impfdosen von Astra-Zeneca.

Ursula von der Leyen hat sich mit den Chefs der Pharmakonzerne ausgetauscht. Foto: dpa
Ursula von der Leyen hat sich mit den Chefs der Pharmakonzerne ausgetauscht. Foto: dpa

Die EU-Kommission hat am Sonntag den Schulterschluss mit den Pharmakonzernen gesucht, um die Abwehrbereitschaft in gesundheitlichen Notfällen zu verbessern. Bei einer Videokonferenz von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit den Vorstandschefs der Pharmaunternehmen Biontech, Pfizer, Moderna, Astra-Zeneca, Johnson & Johnson, Curevac und Sanofi wurde vereinbart, die Arbeit in gesundheitlichen Notsituationen, beispielsweise in einer Pandemie, zu verbessern.

Daher wird die Kommission eine neue EU-Behörde für die Reaktion auf gesundheitliche Notfälle (European Health Emergency Response Authority, kurz Hera) ins Leben rufen. Hera soll eine Art Frühwarnsystem sein, das Bedrohungen antizipiert und frühzeitige Antworten findet.

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An dem Pharmagipfel nahmen auch Binnenmarktkommissar Thierry Breton, Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und die Chefin der Europäischen Arzneimittelbehörde Ema, Emer Cook, teil. Das Treffen wurde von der Kommission am Sonntagabend als „sehr konstruktiv“ mit zahlreichen praktischen Vorschlägen beschrieben.

In den kommenden Wochen soll es weitere Treffen mit den Pharmaunternehmen geben. Ziel ist ein neuer öffentlich-privater Ansatz für eine bessere Früherkennung von Seuchen sowie für eine gemeinsame Entwicklung und schnellere Produktion von Impfstoffen.

Nach Angaben der Kommission soll ein Pilotprojekt für die Entwicklung von Impfstoffen und für eine Erweiterung der Produktionskapazitäten gestartet werden. Die Pandemie habe die begrenzten Herstellungskapazitäten offenbart.

AstraZeneca liefert neun Millionen Impfdosen mehr

Am Sonntagabend teile von der Leyen dann auf Twitter mit, dass Astra-Zeneca im ersten Quartal nun doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern wolle als angekündigt. Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Millionen Dosen. Ursprünglich anvisiert war eine Menge von 80 Millionen Dosen.

Von der Leyen schrieb auch, Astra-Zeneca wolle eine Woche früher mit der Lieferung beginnen als geplant. Die Firma wolle zudem ihre Produktionskapazität in Europa ausbauen. Gesundheitskommissarin Kyriakides sprach von einer guten Nachricht und einem guten Schritt nach vorn.

In der vergangenen Woche hatte sich die EU-Exekutive mit Astra-Zeneca wegen Lieferschwierigkeiten einen erbitterten Streit geliefert. So wollte der britisch-schwedische Pharmariese der EU nicht die vertraglich vereinbarten Mengen des Impfstoffs gegen Covid-19 liefern. Die Kommission pochte unterdessen auf die Einhaltung der zugesagten Lieferungen, die zum Teil schon bezahlt wurden.

Am Freitag wurde der teilweise geschwärzte Vertrag mit Astra-Zeneca von der Kommission öffentlich gemacht. Am selben Tag wurde der Impfstoff von Astra-Zeneca von der Arzneimittelbehörde Ema für Erwachsene zugelassen.