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EU-Kommission: Assetmanager ohne Depotbank?

Die EU-Kommission will die in Deutschland gängige Verbindung von Assetmanagern und Depotbanken sprengen.

Im vergangen Jahr steigerten deutsche Depotbanken ihr Vermögen um 14 Prozent und verwalten nun Assets in Höhe von 1,6 Billionen Euro. Das könnte sich künftig ändern, geht es nach den Vorstellungen der Europäischen Kommission. Diese erwägt nämlich, die in Deutschland gängige Verbindung zwischen Assetmanagern und Depotbanken zu sprengen. Wie die „Börsen-Zeitung“ berichtet, soll eine solche Verbindung innerhalb eines Konzerns zerschlagen und eine tiefgreifende Neuordnung der Strukturen vorgeschrieben werden.

Hintergrund der Gedankenspiele sei die EU-Fondsrichtlinie UCITS V, die die EU-Kommission im Zuge des Maddoff-Betrugs erließ. Damals geprellte Anleger hatten unter anderem damit zu kämpfen, dass Verwahrstellen und Assetmanager „gekungelt“ hätten. So konnten die Depotbanken nicht die Verluste verantwortlich gemacht werden. Schon bei der AIFM-Richtlinie, die vor der UCITS V erlassen wurde, war eine Trennung von Verwaltung und Verwahrung vorgesehen. Bei der Ausarbeitung von UCITS V erwog die europäische Wertpapierbehörde ESMA, dass die Depotbank nicht aus demselben Konzern kommen dürfe, sollten Banken zehn Prozent der Anteile an einer Investmentfondsfirma halten. Gleiches gelte für Überkreuzungsbeteiligungen zwischen Fondsgesellschaften und Depotbanken. Untersuchungen der ESMA zufolge beträfe dies in Deutschland geschätzt 40 Prozent des Fondsmarktes. Oder anders ausgedrückt: Ein Volumen von 476 Milliarden Euro in 2.600 Produkten von 26 Gesellschaften. Scharfe Proteste seitens der Finanzbranche führten jedoch zu einer Verwerfung dieser Pläne.

Studien zeigen, dass bei den Transaktionsgebühren mitunter ordentlich zugegriffen wird, wenn Assetmanager und Depotbanken unter einem Dach sind (mit Ausnahmen). Während bei institutionellen Aufträgen und bei Direktbanken minimale Gebühren bei Transaktionen aufgerufen werden, können es bei Publikumsfonds-Orders via Konzern-Depotbank bis zu 0,5 Prozent sein. Bei großen Fonds mit Milliardenvermögen kommen so erkleckliche Summen zusammen. Bezahlt werden diese von den Anlegern.

(PD)