Erste-Bank-Chef sieht Akquisitionschancen wegen Niedrigzins
(Bloomberg) -- Die Wiener Erste Group Bank AG sieht ihre Chancen für Zukäufe in Osteuropa verbessert. Die Kombination aus beschleunigter Inflation einerseits und fortgesetzter Krisenunterstützung durch die Zentralbanken andererseits setze den Sektor unter Druck und werde Transaktionen befördern, so CEO Bernd Spalt.
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Das größte Geldhaus der Alpenrepublik, das auch in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und Ex-Jugoslawien zu den größten Instituten gehört, hat knapp 1 Milliarde Euro für Akquisitionen zur Verfügung, so Spalt in einem Interview mit Bloomberg News.
“Die Kombination aus ultraniedrigem Zinsniveau und relativ hohen Inflationsraten ist für Banken eine schwierige Kombination und bringt den Markt gehörig unter Druck”, so Spalt. “Dieser Druck wird Akquisitionschancen noch verbessern.”
Zuletzt hat die Erste, die auch das Spitzeninstitut der österreichischen Sparkassen ist, in Ungarn einen Broker zugekauft. Durch die Übernahme der Random Capital könnte sie nun der größte Börsenmakler in Budapest werden. Lokalrivale Raiffeisen Bank International AG hat unterdessen in Tschechien und Serbien zugekauft, der ungarische Platzhirsch OTP Bank Nyrt. erwarb in Slowenien die Nova Kreditna Banka Maribor d.d.
Die wichtigste ausstehende Transaktion in the Region ist der Verkauf der Ungarn-Sparte der Commerzbank AG, an dem auch die Erste Interesse angemeldet hat. Spalt nimmt allerdings nicht nur den Kauf ganzer Banken sondern auch von Portfolios ins Visier, die regulatorisch oft einfacher abzuwickeln sind.
Die Obergrenze ist für die Erste durch die Kapitalquoten gesetzt, so Spalt. Die Bank peilt eine Kernkapitalquote von 13,5% an und hatte zuletzt 14,2%. Derzeit geht es nur um solche Deals, die ohne Kapitalerhöhung zu stemmen wären. Eine weitere Beschränkung sind die Bewertungen von Zielobjekten, die zuletzt wieder angestiegen sind, so Spalt. Die Auszahlung von Überschusskapital sei demgegenüber nur die zweitbeste Variante.
“Generell bevorzuge ich Akquisitionen gegenüber der Auszahlung von Sonderdividenden,” so Spalt. “Wir können unser Geld für Besseres verwenden, als es an Aktionäre auszuzahlen.”
Überschrift des Artikels im Original:Erste Primes Warchest as Rate Crunch Pressures East Europe Banks
(Wiederholung vom Vortag)
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