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Wieder Sprung über die 13.000-Punkte-Marke

Der deutsche Leitindex schleppt sich am Donnerstag mit leichten Verlusten durch den Mittagshandel. Mangelnde Impulse beenden die Hausse. Die Zinserhöhung der britischen Zentralbank kann die Anleger nicht schocken.

Der deutsche Aktienmarkt hat die Marke von 13.000 Punkten wieder zurück erobert. Er schloss am Montag 0,09 Prozent höher bei 13.003,14 Zählern. In der Vorwoche war es dem deutschen Leitindex mit einem Rekordhoch von 13 094 Punkten nur kurz gelungen, sich deutlicher von der runden Schwelle abzusetzen.

Der MDax, in dem die Aktien mittelgroßer Konzerne vertreten sind, notiert praktisch unverändert bei 26 049,81 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte 0,1 Prozent auf 2490 Zähler vor. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 legte 0,2 Prozent zu. Vor größeren Käufen schreckten Investoren aber zurück.

Neben neuen Bestmarken aller wichtigen US-Indizes am Freitag kamen auch aus Japan positive Impulse: Der Tokioter Nikkei-Index setzte seine Rally mit dem inzwischen fünfzehnten Gewinntag in Folge fort und steht so hoch wie seit 1996 nicht mehr. Neuen Schub erhielt er vom klaren Wahlsieg der rechtskonservativen Regierungskoalition von Ministerpräsident Shinzo Abe bei der Unterhauswahl am Sonntag.

Konjunkturseitig dürfte für Deutschland in dieser Woche der Ifo-Geschäftsklimaindex am Mittwoch von Bedeutung sein. Die Stimmungsniveaus in der deutschen Wirtschaft sind trotz einer leichten Abschwächung nach dem Rekordhoch im Juli weiterhin sehr hoch. In den USA könnte die Bekanntgabe der Auftragseingänge für langlebige Güter - ebenfalls am Mittwoch - wichtig werden.

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Unter den Einzelwerten stachen am Montag die Aktien von Evotec hervor. Die Papiere des Biotech-Unternehmens büßten am Morgen weitere 3,3 Prozent ein und fielen zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit rund sechs Wochen. Bereits am Freitag hatten sie fast neun Prozent an Wert verloren. Laut dem „Bundesanzeiger“ hat ein US-Hedgefonds seine Leerverkaufspositionen bei Evotec ausgebaut. Dabei setzen Anleger auf fallende Kurse, indem sie geliehene Aktien verkaufen und hoffen, sie später günstiger wieder zurückkaufen zu können.

Nach einer Gewinnwarnung haben Hypoport ihre Talfahrt am Montag fortgesetzt und waren erneut schwächster Wert im SDax. Die Aktien des Online-Finanzdienstleisters brachen um bis zu sieben Prozent auf 120,50 Euro ein. Am Freitag hatten sie bereits sechs Prozent verloren, nachdem Hypoport vor einem Rückgang des Ergebnisses gewarnt hatte. Für das dritte Quartal rechnet das Unternehmen nach eigenen Angaben mit einem Betriebsgewinn (Ebit) von gut fünf Millionen Euro nach 5,9 Millionen Euro im selben Zeitraum vor einem Jahr. Grund sei eine schwache Entwicklung im Geschäft mit institutionellen Kunden. Seit Jahresbeginn haben die Aktien von Hypoport 13 Prozent verloren, der SDax im Vergleich dazu nur knapp ein halbes Prozent.

Grundsätzlich können Börsianer dies- und jenseits des Atlantiks Experten zufolge aber auf neue Kursrekorde hoffen. „An den Arbeitsmärkten geht es aufwärts, der private Konsum ist robust, und die Unternehmensinvestitionen steigen“, sagt Tine Choi, Chef-Anlagestrategin der Danske Bank. „Ein globaler Aufschwung in Kombination mit einer niedrigen Inflation bedeutet, dass sich die Wirtschaft in einem sogenannten 'Goldlöckchen-Szenario' befindet – ein für Anleger ideales Umfeld.“ Im Goldlöckchen-Szenario ist – analog zum Märchen – das Wirtschaftswachstum stark genug, um die Unternehmensgewinne zu steigern, gleichzeitig aber ausreichend schwach, um die Notenbanken vor einer Zinserhöhung abzuhalten. Das Bett ist weder zu weich noch zu hart.

Neben der EZB-Sitzung am Donnerstag und dem Streit über Kataloniens Unabhängigkeit wird die Bilanzsaison Anleger in der neuen Woche auf Trab halten. Ein Viertel der Dax-Unternehmen lässt sich in die Bücher schauen. Dann wird sich zeigen, welche Spuren der starke Euro in den Bilanzen der exportorientierten Unternehmen hinterlassen hat.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax. Aktuelle Leerverkäufe von Investoren finden Sie in unserer Datenbank zu Leerverkäufen.

KONTEXT

Die ersten zehn Dax-Jahre

1. Juli 1988

Der Dax feiert seinen Einstand. Rechnerisch startet er allerdings am 30. Dezember 1987 bei einem Stand von 1.000 Punkten.

16. Oktober 1989

Der erste schwarze Tag für den Dax: Er bricht im Sog der Wall Street um rund 13 Prozent ein.

18. November 1996

Bei der Privatisierung der Deutschen Telekom wird die T-Aktie als Volksaktie vermarktet. Das Interesse der Öffentlichkeit am Dax nimmt stark zu.

28. Oktober 1997

Im Sog der Asienkrise sackt der Dax im Handelsverlauf bis zu 13 Prozent ab und schließt mit 3567 Punkten acht Prozent niedriger.

28. November 1997

Mit dem neuen elektronischen Handelssystem Xetra - kurz für "Exchange Electronic Trading" - bricht für die Börse ein neues Zeitalter an.

7. März 2000

Befeuert von der Euphorie über die Entstehung des Internets erreicht der Dax ein Hoch von 8136,16 Punkten, das sieben Jahre lang hält.

11. September 2001

Nach den Terroranschlägen in den USA (World Trade Center und Pentagon) fällt der Dax um neun Prozent.

12. März 2003

Der Dax rutscht unter 2200 Punkte und notiert damit so niedrig wie im November 1995. Doch mit der Erholung der Weltwirtschaft wächst das Vertrauen in die Gewinnentwicklung der Unternehmen wieder.

13. Juli 2007

Mit 8151,57 Zählern setzt der Dax einen neuen Meilenstein - trotz erster Bankenpleiten und Not-Eingriffen der Europäische Zentralbank (EZB) am Geldmarkt.

15. September 2008

Mit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers kehrt Ernüchterung ein. Im Oktober 2008 folgt ein schwarzer Tag auf den anderen. Zum September-Schluss verliert der Dax in der Spitze zeitweise 30 Prozent.